Geschichte
Die mittelalterliche Pfarrkirche am „Römerturm“ fiel nach der Reformation (1517-1648) an die Evangelischen und musste 1822 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Eine 1754 errichtete katholische Kapelle wurde in den Wirren nach der Französischen Revolution (1789-1799) zerstört. Der Ort gehörte ursprünglich zur Pfarrei Ramstein und wurde anfangs des 19. Jahrhunderts eine Tochtergemeinde von Obermohr. 1976 erhob der Bischof von Speyer die Kirchenstiftung Steinwenden zur selbständigen Gemeinde innerhalb der Pfarrei Obermohr.
Nachdem die Katholiken zwei Jahrhunderte ohne eigenes Gotteshaus waren und zum Gottesdienst immer den gefährlichen Weg entlang der Landstraße in den Nachbarort gehen mussten, entschloss man sich 1966 für den Bau einer eigenen Kirche. Der langgehegte Wunsch wurde mit großem persönlichem Einsatz und viel Opferbereitschaft verwirklicht. Bei Haussammlungen spendeten sowohl Katholiken wie Protestanten eifrig für das Vorhaben. Zwei Familien stellten unentgeltlich Grundstücke zur Verfügung; das Bischöflich Ordinariat, die Bezirksregierung und die politische Gemeinde leisteten Zuschüsse.
Der moderne Sakralbau an der Dorfgrenze in Richtung Kottweiler entstand nach den Plänen der Kaiserslauterer Architekten Paul und Hans Klostermann. Am Ostermontag 1966 legte man den Grundstein, im Dezember des folgenden Jahres fand die feierliche Konsekration durch Bischof Dr. Emanuel statt. Neben der Kirche mit einem freistehenden Glockenturm hatte man ein eigenes Pfarrheim als „Haus der Begegnung“ eingerichtet.
Baubeschreibung
Das dem Heiligen Josef geweihte Gotteshaus hat einen rechteckigen Grundriss und ist für 250 Besucher konzipiert. Das Satteldach geht weit herunter bis zu den farbigen Fensterflächen der beiden Längsseiten. Bemerkenswert ist die künstlerische Ausstattung des Innenraumes. Über dem Altar aus Marmor hängt ein wertvolles Kreuz, das von Hans Dinnendahl in Telgte gestaltet wurde. Das schwarze Holz ist mit Silber beschlagen, mit Bergkristallen geschmückt und trägt einen Körper aus Bronze.
Das Tabernakel ist auf vier Seiten mit Emailbildern verkleidet, die Szenen aus dem Leben Jesu zeigen. Das Tabernakel und der in gleicher Weise gestaltete Kreuzweg wurde von Egino Weinert in Köln angefertigt. Eine Marienstatue aus Lindenholz stammt aus der Werkstatt von Theo Heiermann in Köln.
Im Altarbereich befindet sich ebenso ein modernes Josef-Mosaik, das eine alte Figur des Heiligen ersetzte. Es wurde 1986 von der Landstuhler Dominikanerin Burghildis Roth geschaffen und schildert Ereignisse aus dem Leben des Patrons. 1993 erhielt das Gotteshaus zudem eine Orgel mit 17 Registern.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die katholische Kirche St. Josef steht in östlicher Ortsrandlage in Steinwenden. Die Ortsgemeinde Steinwenden befindet sich im Landkreis Kaiserslautern. Parkplätze sind unmittelbar vor der Kirche vorhanden.
(Karlheinz Schauder, 2006-2010)