Katholische Pfarrkirche St. Laurentius in Schallodenbach

Die heutige katholische Pfarrkirche St. Laurentius ersetzte im Jahr 1883 eine Pfarrkirche, die sich zwischen 1718 und 1776 an der gleichen Stelle befand. Das Kirchengebäude weist einige Besonderheiten auf, so steht dieser zum Teil auf Felsen und auf einer Pfahlkonstruktion. Im Jahr 2003 fand eine umfängliche Renovierung der Kirche statt. In diesem Zuge wurde der Innenraum wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt.

Geschichte

Die heutige Pfarrkirche, die man an der Stelle eines früheren Gotteshauses errichtete, wurde 1883 von Bischof Ehrler (1833-1905) geweiht. Die seinerzeit für das Dorf beträchtlichen Baukosten wurden durch Eigenleistungen und gemeindliche Umlagen, durch überörtliche Sammlungen und aufgenommene Darlehen zusammengebracht. Außerdem überwiesen nach Amerika ausgewanderte Gemeindemitglieder größere Spenden, so dass die Schulden bald getilgt waren.

Der Namenspatron der Kirche ist der heilige Laurentius, der als Märtyrer bei der Christenverfolgung im Jahr 258 den Tod fand. Als römischer Diakon hatte er den Besitz der Gemeinde unter die Armen und Kranken verteilt, um sie so vor dem Zugriff des Staates zu retten. Auf Befehl des Kaisers Valerian wurde er deshalb auf einem glühenden Rost zu Tode gemartert.

Der Ort war früher vor allem mit den Sickingern verbunden, die hier den Zweig der Adelsfamilie Sickingen-Schallodenbach begründeten. Johann Gottfried von Sickingen (?–1622), ein Urenkel des berühmten Franz (1481-1523), heiratete 1595 Anna Magdalena von Obentraut (?-1604), die Schwester des berühmten pfälzischen Generals Hans Michael Elias von Obentraut (1574-1625), der als „der deutsche Michel“ bekannt wurde. An das Ehepaar erinnern noch zwei Grabsteine, die aus der ehemaligen Kirche in die Gedächtniskapelle auf einer kleinen Anhöhe in Schallodenbach gebracht wurden. Die Kapelle befindet sich nur wenige Zehnermeter nordöstlich der St. Laurentius Kirche im Kapellenweg.

Baubeschreibung

Die Kirche St. Laurentius, ein neugotischer Sandsteinquaderbau, ist eine Zierde und das Wahrzeichen des Ortes, das abends im Licht von Scheinwerfern erstrahlt. Der Turm, über welchen man die Kirche betritt, ragt über der Mitte der Fassade auf, seine Spitze scheint wie abgeschnitten. Ein schwarzes Satteldach bedeckt die Kirche. Über dem Eingangsportal ist eine Rosette eingelassen. Die Seitenwände des Kirchenschiffs sind durch Felder und vier Fensterachsen gegliedert. Das Bauwerk hat einen fünfseitigen Chorabschluss. Der gesamte Komplex weist auch eine Besonderheit auf, so steht die Kirche wegen des hohen Grundwasserspiegels auf Pfählen.

Auch die Inneneinrichtung der Kirche ist weitgehend neugotisch. Die Monstranz stammt dagegen aus der Zeit des späten Rokokos. Es handelt sich um eine versilberte und vergoldete Kupferarbeit, die über der ovalen Schauöffnung ein Relief von Gottvater zeigt und mit Muscheln, Blumen und Ranken verziert ist. Bemerkenswert sind ebenso einige Holzfiguren, die Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden: Johannes der Täufer, Laurentius mit dem Rost, Antonius von Padua, Johannes Nepomuk und der heilige Joseph.

Neben einer Kreuzigungsgruppe an der linken Seitenwand wurde auch wieder ein Kreuzweg aus dem 19. Jahrhundert angebracht.

Nach einem Dachstuhlbrand im Jahr 1959 war eine gründliche Renovierung geboten, zumal sich das Innere in einem schlechten Zustand befand und die Bausubstanz gesichert werden musste. Im Jahre 1990 wurde der Treppenaufgang neugestaltet und die Seitenumrahmung des Hauptportals ausgebessert. Im Jahre 2003 fand eine erneute Renovierung statt. Die Innenausstattung der freundlichen und hellen Kirche wurde gerade in jüngster Zeit gründlich renoviert und mit leuchtenden und ansprechenden Farben ausgemalt.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Die katholische Kirche St. Laurentius liegt in nördlicher Ortslage in Schallodenach. Die Ortsgemeinde Schallodenbach gehört zur Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg im Landkreis Kaiserslautern. Einige wenige Parkplätze sind direkt vor der Kirche vorhanden und weitere in den angrenzenden Straßen.

(Karlheinz Schauder, 2006-2010)

Literaturverzeichnis

  • Schauder, Karlheinz (2006-2010). Serie "Dorf- und Stadtkirchen im Landkreis Kaiserslautern". Erschienen in der "Rheinpfalz". o.O.

Quellenangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 32“ 47′ N, 7° 42“ 59′ O

Datierung:
1883

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