Geschichte
Im Mittelalter zählte Mehlingen zur alten Pfarrei Neukirchen. Nach der Einführung der Reformation (1517-1648) wechselte die Zugehörigkeit der protestantischen Bevölkerung zum benachbarten Rohrbach; 1721 zur Pfarrei in Sembach. 1954 wurde das Dorf eine selbständige Kirchengemeinde, 1960 eine Tochtergemeinde der Pfarrei Enkenbach. Schließlich erhielt der Ort ab 1994 eine eigene evangelische Pfarrstelle.
Der Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus wurde schon 1898 laut, als sich der Bethaus-Verein mit dem Bau einer Kirche und eines Pfarrhauses befasste. Es sollte allerdings noch Jahrzehnte dauern, bis das Vorhaben verwirklicht werden konnte. 1931 reichte der Kirchenbauverein entsprechende Pläne ein, die mit Spenden der Gemeindeglieder und Unterstützung durch den Gustav-Adolf-Verein umgesetzt wurden. Im September 1932 legte man den Grundstein, bereits im Oktober des folgenden Jahres wurde das Gotteshaus feierlich eingeweiht.
Baubeschreibung
Die schmucke Dorfkirche entstand nach Entwürfen des Architekten Friedrich Latourette aus Frankenthal im sachlichen Stil der dreißiger Jahre. Es handelt sich um einen schlichten Saalbau mit einem flankierenden Turm. Der Eingang, die Fenster der Längsseiten und die Schallöffnungen des Turmes schließen mit Rundbögen ab. Auf der Spitze des pyramidenförmigen Turmdaches steht ein Wetterhahn. Die Ecken und Kanten des Gebäudes sind mit geschmackvoll angebrachten Quadersteinen verziert.
Im Giebelfeld des Eingangs grüßt eine plastische Darstellung des guten Hirten den Besucher. Der Innenraum weist eine beinahe calvinistische Strenge auf. Durch die großen, mattfarbigen Fenster wird das Schiff der Kirche in ein helles Licht getaucht. An der Decke sind auf Querbalken fünf Bibelworte zu lesen.
Hinter dem Altar mit einem schlichten Metallkreuz steht die Kanzel als der zentrale Ort der Verkündigung. Links neben dem Altar ist der Taufstein aus einheimischem Material aufgestellt. Die Stirnwand des Schiffes zeigt ein Rundfenster in kräftigen Farben. Die Bänke der Kirche, die Sitzgelegenheit für den Pfarrer und die Presbyterbank sind in hellem Lärchenholz gehalten.
Die Kirche erhielt 1933 ein dreistimmiges Geläut, das die Firma Pfeiffer in Kaiserslautern lieferte. Nachdem die beiden größeren Glocken im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) abgenommen werden mussten, wurden sie 1951 durch zwei Glocken aus Grußstahl ersetzt. Die Orgel, die 1985 von der Firma Zimniol in Kaiserslautern angefertigt wurde, hat eine mechanische Traktur, zumal sie für Störungen weniger anfällig ist.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die protestantische Kirche liegt inmitten der Ortsgemeinde Mehlingen im Landkreis Kaiserslautern. Mehlingen befindet sich unmittelbar östlich der A 63 nordöstlich von Kaiserslautern.
(Karlheinz Schauder, 2006-2010)