Docu Center Ramstein (DCR) in Ramstein-Miesenbach

Das Dokumentations- und Ausstellungszentrum zur Geschichte der US-Amerikaner in Rheinland-Pfalz, kurz das Docu Center Ramstein (DCR) bietet eine landesweit einmalige, zweisprachige Dauerausstellung zu deutsch-amerikanischer und europäischer Zeitgeschichte sowie wechselnde Sonderausstellungen. Beispiele ehemaliger Sonderausstellungen sind „Operation Lindwurm“ (2010), „Lost in Space – Relikte des Kalten Krieges“ (2012) oder „Max Greger swingt die Ami-Clubs“ (2017). Diese werden auch als Wanderausstellungen in anderen Einrichtungen präsentiert.

Nachkriegszeit in der Westpfalz

Die Geschichte der US-Amerikaner prägte das Land und die Region wirtschaftlich und kulturell sowie gesellschaftlich und umweltpolitisch zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Ende des Kalten Kriegs. Bereits 1947 wurden erste US amerikanische Einheiten in Kaiserslautern Einsiedlerhof stationiert. 1951 wurde mit dem Bau von fünf Militärflugplätzen in Rheinland-Pfalz begonnen, die ein Jahr später in Betrieb genommen wurden. Zwei davon, nämlich Landstuhl beziehungsweise Ramstein und Sembach befinden sich in der Westpfalz. Später kamen Bunkeranlagen, Kasernen und Versorgungseinrichtungen hinzu. Die Westpfalz wurde zu dieser Zeit „Flugzeugträger des Westens“ genannt. Mitte der 1950er Jahre waren 90.000 amerikanische Soldaten in Rheinland-Pfalz stationiert.

Mit dem Ende des Kalten Krieges, als der Abzug amerikanischer Truppen in Deutschland begann, änderte sich die Lage in der Region dramatisch. Ehemalige militärisch genutzte Flächen wurden zu Konversionsflächen. Der Militärstützpunkt Ramstein wurde jedoch weiter ausgebaut zum größten Militärflugplatz außerhalb der USA. Hinzu kamen das Hospital in Landstuhl und Armeeeinheiten in Kaiserslautern. Heute leben in der Region mit 50.000 Menschen die meisten US-Amerikaner in ganz Europa. Noch heute ist „Ramstein, Germany“ durch seinen US-Flugplatz weltweit ein Begriff.

Das DCR

Im Containerdorf des DCR kann man mehr über die Entwicklungen in den letzten 60 Jahren, die Bedeutung der US-Clubs und die Flugtagkatastrophe in Ramstein erfahren. Neben der Ausstellungsfläche werden Exkursionen, Begleitprogramme und Tagungen angeboten.

Im Mittelpunkt der Arbeit des DCR steht die wissenschaftliche Aufarbeitung und Vermittlung der Nachkriegsgeschichte der US-Amerikaner in Rheinland-Pfalz durch Sammel- und Forschungstätigkeiten. Einzigartige Dokumente, Objekte und Informationen werden gesammelt, zusammengeführt und gesichert sowie wissenschaftlich ausgewertet. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden in Publikationen, Tagungen und vor allem im Ausstellungsbereich einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sie dienen außerdem der Vernetzung, der Kontaktpflege sowie der Optimierung der eigenen Arbeit.

Ein Beispiel für die erfolgreiche Sammeltätigkeit des DCR ist die Spitzenposition (Stand 2017) unter den Museen in Rheinland-Pfalz auf der Internetplattform www.museum-digital.de, mit über 700 eingestellten Objekten, Materialien und Fotos. Das entspricht nur einem kleinen Teil, der inzwischen recht umfangreichen und immer weiter wachsenden Sammlung. Die Sammlung des DCR enthält dreidimensionale Objekte (Anstecker, Schilder, Uniformteile, Möbel), antiquarische Bücher/Broschüren/Originalzeitungen, über 12.000 Fotographien, Filme/Videos (zum Bau der Air Base Ramstein oder zur Operation Lindwurm), Grafiken (handgemalte Plakate aus den 1950er und 1960er Jahren von Hans Lesmeister) und Schriftgüter (Monatsprogramme verschiedener US-Clubs, Flug- und Eisenbahnbillets oder Informationsmaterial zum US-amerikanischen Schulsystem).

Planung, Gründung und Gestaltung

Am 07. November 2007 beschloss der Verbandsgemeinderat Ramstein-Miesenbach einstimmig die Gründung des Docu Center Ramstein, der auch die Trägerschaft des Museums übernommen hat. Finanzielle Unterstützung wird zusätzlich sowohl durch das Innenministerium als auch durch das   Bildungsministerium geleistet.

2009 wurden erste eigene Büro- und Lagerräume eingerichtet. Ein großer Neubau konnte leider nicht realisiert werden. Dafür konnte 2013 die Ausstellungsfläche im DCR-Containerdorf feierlich eröffnet werden. Standort der Container ist das Gelände neben den Eingang zum Reichswald Stadion in Ramstein. Dieses Gelände stand 2013 kurzfristig zur Verfügung und war relativ leicht und kostengünstig zu erschließen. Das Ausstellungsdesign wurde gemeinsam mit der Innenarchitektin Regina Hauber von 2012 bis 2013 erarbeitet. Es handelte sich um die erste professionell gestaltete Dauerausstellung zum Thema US-Amerikaner in Rheinland-Pfalz.

Zunächst wurden drei Container auf dem neu erworbenen Gelände aufgestellt, in denen unterschiedliche Aspekte der Geschichte behandelt werden. Alle Container sind 15 Quadratmeter groß und sind mit zweisprachigen (englisch und deutsch) Leittexten, historischen Objekten und Fotos ausgestattet. Der „Infotainer“ beschäftigt sich allgemein mit der Geschichte der US-Amerikaner im Land. Ein zweiter Container widmet sich dem Phänomen der National-Central-Offices-Clubs (Unteroffiziersheime), durch die der „American Way of Life“ Einzug in Europa fand. Ein dritter Container wurde am 28. August 2013 anlässlich des 25. Jahrestags der Flugtagkatastrophe eröffnet. Das wohl größte Objekt des Containerdorfs ist ein fünf Tonnen schweres original amerikanisches Wachhaus aus der Fliegerstraße in Kaiserslautern. Dieses diente dem Wachpersonal zur Überwachung der benachbarten Generalsvilla. 2009 wurde die Siedlung auf Grund mangelnder Wohnungsnachfrage rückgebaut. Im Zuge dessen wurde das Wachhäuschen 2011 von seinem bisherigen Standort zum Ausstellungsgelände des DCR transportiert.

Großer Vorteil der Container ist, dass sie mobil sind. Sie können jederzeit an einen anderen Ort transportiert werden und auf dem Ausstellungsgelände anders platziert werden, wodurch sich neue Gestaltungsmöglichkeiten ergeben. Zudem ist die Ausstellung um Einzelcontainer, je nach Themen- und Finanzlage, erweiterbar. Die außergewöhnliche Präsentationsform garantiert des Weiteren zusätzliche Aufmerksamkeit.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

In Ramstein-Miesenbach ist das Docu Center Ramstein ausgeschildert. Parkplätze sind direkt vor dem Containerdorf, neben dem Eingang zum Reichswald Stadion in Ramstein vorhanden.

 

Literaturverzeichnis

keine Literaturangaben

Quellenangaben

  • Home abgerufen am 18.10.2018

Artikel-Historie

Lage:
Koordinaten:

49° 26“ 53′ N, 7° 33“ 54′ O

Epoche:

Unbekannt

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
Unbekannt

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