Geschichte
Die ersten vier Gebäude der Kreuzbergkaserne in Zweibrücken wurde 1937/38 gebaut und von 1939 – 1945 zunächst von der deutschen Wehrmacht genutzt. Am 18. März 1945 wurde Zweibrücken von amerikanischen Truppen besetzt. Drei Monate später, Ende Juni 1945, übernahm die französische Garnison die Kaserne. Die vier Gebäude wurden restauriert und das Areal in „Turenne Kaserne“ umbenannt. Im Jahr 1953 wurde die französische Garnison in die Kaserne Niederauerbach verlegt, und im Gegenzug wurde der Kreuzberg von amerikanischen Truppen restauriert und vergrößert. Die Kaserne wurde dann als Personalersatzzentrum für die U.S. Army in Europa genutzt und schließlich Mitte der 1960er Jahre in „Kreuzberg Kaserne“ umbenannt. Die Kaserne beherbergte dann Mitte der 1980er Jahre verschiedene Militäreinheiten sowie Versorgungs- und Freizeiteinrichtungen für die Bewohner. Die US-Streitkräfte nutzen die rund 48,5 Hektar große Liegenschaft bis ins Jahr 1993. Die Kaserne im Nordwesten von Zweibrücken und in exponierter Lage grenzte dabei unmittelbar an zivile Wohngebiete des Siedlungskörpers von Zweibrücken an.
Im Jahr 1993 ging die gesamte Liegenschaft in den Besitz der Bundesrepublik Deutschland über und wird heute als Wohngebiet, Hochschulstandort und Gewerbegebiet genutzt.
Konversion
Heute gliedert sich das ehemalige Kasernengelände in drei Teilbereiche:
Die südlich liegenden Wohnsiedlung, welche eine Gesamtgröße von rund zwölf Hektar sowie 340 Wohneinheiten aufweist, wurde im Jahr 1998 vom Bund an private Investoren verkauft. Die bereits vorhandenen Wohnblocks wurden daraufhin saniert und heute weiterhin als Geschosswohnungsbauten genutzt. Die zwei Wohnblöcke in direkter Nähe zur neu errichteten Hochschule wurden zu Studentenwohnheimen umgestaltet.
Der Nord-West Abschnitt der ehemaligen Kaserne wurde vom Land Rheinland-Pfalz gekauft und hier im Zuge der Konversion der Hochschulstandort Zweibrücken der Hochschule Kaiserslautern neu geschaffen. Seit dem Wintersemester 1994/95 beinhaltet er die beiden Fachbereiche „Betriebswirtschaft“ und „Informatik und Mikrosystemtechnik“. Der neue Hochschulstandort bekam großzügige Forschungsflächen, Laboratorien und Reinräume zur Verfügung gestellt. Neben dem Studienbetrieb haben sich 107 Gründerzentren angesiedelt, die Platz für Ausgründungen aus der Hochschule mit den Lehrschwerpunkten Mikrosystemtechnik, Biotechnologie, Informatik, Digitale Medien und Betriebswirtschaftslehre bieten. Mit rund 2600 Studierenden setzt die Hochschule in Zweibrücken einen positiven Akzent für die Stadt und die komplette Region.
Der nördliche Teil des früheren Kasernenareals wurde im Jahr 1997 von der Stadt Zweibrücken erworben und im Jahr 1999 als Sanierungsgebiet förmlich ausgewiesen. Im Jahr 2003 erfolgte der Erwerb und die Erweiterung der restlichen Flächen und des daran angrenzenden MOB-Stützpunktes der Bundeswehr. Das Sanierungsgebiet umfasst dabei eine Gesamtfläche von 30, 8 Hektar und wird von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAU als Sanierungsträger für die Stadt Zweibrücken entwickelt. Dabei wurden zwei Teilbereiche, getrennt durch die Amerikastraße, ausgebildet. Westlich der Amerikastraße wurden hochwertige Gewerbebauflächen in unmittelbarer Nähe zur Hochschule auf rund 18,7 Hektar erschlossen. Dabei wurden in diesem Gewerbebereich auch vier stadtbildprägende Kasernengebäude aus den 1930er Jahren erhalten und bedarfsgerecht umgebaut, in denen heute z.B. IT-Dienstleister oder die Verwaltung der Hochschule untergebracht sind. Östlich der Amerikastraße wurde ein Mischgebiet ausgewiesen und dabei alle 58 verfügbaren Wohnbaugrundstücke auf dem rund 12,1 Hektar großen Areal bis Ende 2013 verkauft. Das Stück des Mischgebiets, zwischen Wohnnutzung und Gewerbe, soll als Puffer dienen. Im Bereich des Sanierungsgebiets konnten circa. 400 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die ehemalige Kreuzbergkaserne befindet sich im Nordwesten von Zweibrücken in exponierter Lage über der Stadt. Das Gebiet wird durch die Amerikastraße erschlossen und beherbergt heute Wohngebiete, die Hochschule Zweibrücken und Gewerbeflächen. Vier ehemalige Kasernengebäude aus den 1930er Jahren sind noch erhalten.