Geschichte
Im Mittelalter gehörte Hütschenhausen, damals „Hizhusin“, noch zur Pfarrei Ramstein. 1768 erhielt das eine eigene Kapelle, die „Unserer lieben Frau“ geweiht war. Als das Gebäude allmählich zu klein erschien, wurde die ehemalige Kapelle verkauft und zu einem Wohnhaus umgebaut. 1817 errichtete man dafür eine Kirche St. Michael, die aber bald auch nicht mehr für die Gläubigen ausreichte. So entstand von 1908 an die heutige Pfarrkirche, die 1911 von Bischof Michael Faulhaber konsekriert wurde. 1921 wurde Hütschenhausen mit den Orten Spesbach und Katzenbach zur Pfarrei erhoben.
Baubeschreibung
Das von dem Architekten Rudolf von Pérignon entworfene Bauwerk, ein repräsentatives Gebäude, ist eine sogenannte Dreikonchenanlage. Nach dem griechischen Wort „Konche“ für Muschel sind dabei der Altarraum und die seitlichen Nebenräume muschelförmig überwölbt. Das in rotem Sandstein ausgeführte neuromanische Gotteshaus ist im Innern weitgehend im Heimatstil gehalten, der dem Jugendstil des letzten Jahrhunderts zuzurechnen ist.
In der letzten Zeit wurden an der Michaeliskirche aufwändige Renovierungen durchgeführt. Nach umfangreichen Maßnahmen an der Außenseite musste der Innenraum vollständig erneuert werden. Der Restaurator Vitus Wurmdobler aus Erbes-Büdesheim stellte mit seinen Mitarbeitern die expressive Ausmalung wieder her, die A. Roeder aus Kaiserslautern 1916 angebracht hatte.
Kirchenraum mit seinem mächtigen Tonnengewölbe wird durch rundbogige Fenster in stilvollen Farben erhellt. Vom Chor her blickt eine symbolische Darstellung des Auge Gottes den Besucher an. Es wird mit drei Strahlenbündeln vor einem blauen Sternenhimmel wiedergegeben. Vor der Apsis sind Bilder von vier Cherubinen und darüber das Lamm Gottes zu sehen. An der Stirnwand sind zwei Plastiken aufgestellt: Christus als Weltenherrscher und Maria als Himmelskönigin. Zu den Ornamenten, die wieder in den ursprünglichen Farben ausgemalt wurden, zählt auch ein Schriftband mit dem Michaelsgebet von Papst Leo XIII.
Der Architekt Pérignon hatte seinerzeit ebenso Altar, Kanzel, Taufbecken, Kreuz und Leuchter konzipiert. Der Hochaltar wird von einem Kreuz aus hellem Sandstein überragt, darunter leuchtet der Tabernakel. Über der Kanzel steht der Kirchenpatron als Engel mit dem Schwert, von der Empore grüßt er als Drachentöter. Zur Ausstattung gehören außerdem in der linken Nische zwei Holzfiguren der Heiligen Franziskus und Bonifatius, in der rechten zwei bemalte Plastiken der Muttergottes und des St. Josef. Die Kirche erhielt 1923 eine Orgel der Firma Voit mit 11 Registern.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die katholische Kirche St. Michael steht inmitten der Ortsgemeinde Hütschenhausen im Landkreis Kaiserslautern. Hütschenhausen liegt nördlich der A 6 und westlich von Ramstein.
(Karlheinz Schauder, 2006-2010)