Geschichte
Das Dreigeläut der Apostelkirche ist seiner Art einzigartig in protestantischen Kirchen in Südwestdeutschland. Im Jahr 1900 wurden die drei Glocken von der Gießerei Johann Georg Pfeifer in Kaiserslautern gegossen. Im Jahr 1942, während des Zweiten Weltkriegs, mussten die beiden größeren Glocken abgehängt werden und sollten zu Materialzwecken eingeschmolzen werden. Die kleinste der Glocken blieb im Turm hängen. Als 1944 die Apostelkirche ausbrannte stürzte die Glocke in den Gottesdienstraum, blieb aber unbeschädigt. Die beiden großen Glocken kamen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs auf den Glockenfriedhof in Hamburg. Im Jahr 1947 fand man dort schließlich die beiden verschollenen Glocken und transportierte sie zurück nach Kaiserslautern. Alle drei Glocken wurden wieder an den originalen Eisenglockenstuhl an geraden Jochen aufgehängt. Seit Weihnachten 1951 läuten die Glocken wieder zusammen zu Gottesdiensten.
Beschreibung
Die größte der drei Glocken, die Totenglocke, läutet zu Beerdigungen und hat den Schlagton gis°. Sie ist die derzeit größte noch erhaltene Glocke der Glockengießerei Pfeifer. Auf ihr ist der Spruch „Ehre sei Gott in der Höhe“ eingraviert. Die zweitgrößte Glocke wird Vater-Unser-Glocke genannt und läutet 30 Minuten vor jedem Gottesdienst. Sie hat den Schlagton h° und trägt die Inschrift: „Ein feste Burg ist unser Gott“. Die kleinste Glocke, die Taufglocke, läutet zur Taufe und trägt den Schlagton dis1. „Kommt, denn es ist alle bereit“ lautet die Inschrift. Zusammen mit der mittleren Glocken läutet sie jede Viertelstunde. Die große Glocke läutet immer zur vollen Stunde.