Geschichte
Die Gemeinde gehörte ehemals zum sickingischen Gebiet und nahm nach der Reformation (1517-1648) das lutherische Bekenntnis an. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wurde wieder die katholische Konfession eingeführt. Die Evangelischen des Dorfes zählten 1790 zur Pfarrei Zeselberg, in der Folge zu Hermersberg und Linden. Heute ist der Ort, der 1964 eine eigene protestantische Kirche bekam, eine Tochtergemeinde der Pfarrei Schopp.
Der Kirchenbau wurde mit einem Zuschuss und einem Darlehen der Landeskirche sowie mit Spenden der Gemeindeglieder verwirklicht. Nach gut einjähriger Bauzeit stellten die Gläubigen das Gotteshaus am ersten Sonntag nach Trinitatis 1964 feierlich in Dienst.
Baubeschreibung
Die Kirche wurde aus einheimischem Buntsandstein errichtet und hat eine asymmetrische Front, die mit einem Dachreiter abschließt. Das Gebäude entstand nach Plänen des Architekten Otto Brämer in Schopp und ist im betont sachlichen Stil der sechziger Jahre als Gemeindehaus konzipiert.
Ein überdachter Eingang geleitet im Erdgeschoß zunächst in einen großen Raum, der für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden kann. Über eine Treppe erreicht man im Obergeschoß den Gottesdienstraum, der für 160 Besucher Platz bietet und durch einen Nebenraum zu erweitern ist. Das Innere der Kirche wird durch große einfarbige Fenster und von der Decke herabhängende einfache Leuchten erhellt.
Dem Charakter des „Holzlandes“ entsprechend herrscht bei der Ausstattung weitgehend das Holz vor. Aus diesem Material bestehen die Decke, der Altar und das darüber schwebende Kreuz. Bemerkenswert erscheint, dass es neben dem Altar keine Kanzel oder ein Lesepult gibt. Die zunächst durchgehende Bestuhlung weist heute einen Mittelgang auf.
Auf der linken Seite der Stirnwand bietet eine Pfeifenorgel gleichsam einen Blickfang. Sie wurde von der Firma Schaller in den achtziger Jahren noch in der Form eines Bausatzes auf einer Musikmesse in Ungarn erworben. Die Gemeinde konnte das von der Firma Aquincum in Budapest entworfene Instrument günstig erwerben. Der Orgelbauer Zimniol aus Kaiserslautern fügte die Einzelteile der Orgel zusammen, die am Pfingstmontag 1999 erstmals erklang.
Das protestantische Gemeindehaus blieb bis heute im Wesentlichen in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die protestantische Kirche befindet sich auf einer Anhöhe im südlichen Teil von Krickenbach. Zwei Wege führen zu dem Gotteshaus: Ein weiter Anstieg über viele Stufen und Absätze aus dem Tal (bei „Lindener Straße 5“) sowie ein bequemer Zugang mit Anfahrt von der Anhöhe (zwischen „Auf dem Kleehügel 19 und 21“) her.
Krickenbach ist eine Ortsgemeinde der Verbandsgemeinde Landstuhl im Landkreis Kaiserslautern. Sie liegt westlich der B 270 zwischen Kaiserslautern und Pirmasens.
(Karlheinz Schauder, 2006-2010)