Grenzstein „1603/20 PFALTZ NASSAW“ bei Käshofen

Alternative Bezeichnungen: Läufernummer: 20

Der Grenzstein „1603/20 PFALTZ NASSAW“ markierte die Grenze zwischen dem Herzogtum Pfalz Zweibrücken und der Herrschaft Saarbrücken Nassau in den Jahren 1603 bis 1756. Heute markiert er bei Käshofen die Grenze zwischen den beiden Bundesländern Saarland und Rheinland-Pfalz. Er trägt die Läufernummer 20.

Beschreibung

Der Grenzstein ist etwa einen halben Meter hoch und rechteckig mit einem ansteigenden Dach. Er liegt abseits der Forstwege tief im Wald und befindet sich heute mittig in einem gedachten Dreieck zwischen Homburg, Käshofen und Bechhofen auf der heutigen Grenze zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz.

Der Grenzstein ist auf mehreren Seiten mit einer in den Stein gemeißelten Inschrift versehen. Auf einer der Seiten sind die Zahlen 1603 und 20 zu lesen. Dabei handelt es sich bei 1603 um das Jahr, in dem der Grenzstein aufgestellt wurde und bei der Nummer 20 um die Läufernummer. Die Zahl 1 wurde abgeschlagen, ist aber dennoch erkennbar. Auf einer anderen Seite sind die Buchstaben FALT zu lesen. Ursprünglich stand hier das Wort PFALTZ. Die Ecken mit den End- und Anfangsbuchstaben wurden abgeschlagen. Das Wort NASSAW wurde auf dem Dach komplett entfernt. Auf einer der anderen Seiten ist das Wort FALT kaum noch erkennbar und das Wort NASSAW wurde komplett rausgearbeitet. Hier sind nur noch scher die Ränder verschiedener Buchstaben erkennbar.

Geschichte

Der Grenzstein mit der Läufernummer 20 beschreibt zusammen mit 57 weiteren Steinen (davon sind 29 wiederentdeckt) den Grenzverlauf zwischen dem Herzogtum Pfalz Zweibrücken (PFALTZ) und der Herrschaft Saarbrücken Nassau (NASSAW) ab 1603. In besagtem Jahr wurde der Grenzverlauf zwischen beiden Fürstentümern neu festgelegt (Limpacher Abschied). Diese Grenze hatte Bestand bis ins Jahr 1756. Danach kam der Karlsberg und die Stadt Homburg durch Gebietstausch (Homburger Actum) zum Herzogtum Zweibrücken, der neue Grenzverlauf lag ab dann bei Kohlhof im heutigen Saarland. Der Grenzstein verlor zunächst seine Bedeutung.

Mit der Neuordnung Europas nach dem Wiener Kongress (1815) kann der Stein wieder in Gebrauch, leider wurden alte Zeichen teilweise ausgemeißelt oder ausgehauen (oft wurden nur die Kanten und Ecken weg geschlagen). Der Grenzstein markierte in der Zeit der bayrischen Pfalz ab dem Jahr 1816 bis 1920 lediglich die Banngrenze zwischen der Gemeinde Käshofen (Landkreis, später Bezirksamt Zweibrücken) und der Gemeinde Sanddorf (Landkreis; später Bezirksamt Homburg).

Auch nach dem ersten Saarstatut (1920) und zur Zeit des Völkerbundes (1920-1946) sowie zur Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) markierte dieser Grenzstein weiterhin die Banngrenze zwischen der Gemeinde Käshofen (Bezirksamt Zweibrücken) und der Gemeinde Bruchhof-Sanddorf (Bezirksamt Zweibrücken; ab 1938 Stadt Homburg).

Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) bis zum zweiten Saarstatut im Jahr 1954 bezeichnete der Grenzstein die Staatsgrenze zwischen dem Saarland und Deutschland. Seit dem 01. Januar 1957 beschreibt er die Grenze zwischen den Bundesländern Saarland und Rheinland-Pfalz.

Heute wird die Existenz dieser ehemaligen Grenzsteine vor allem durch die moderne Forstwirtschaft bedroht. Das Wissen um die geschichtliche Bedeutung dieser alten Markierungspunkte ist außerdem wenig bekannt.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Der Grenzstein „1603/20 PFALTZ NASSAW“ steht mittig in einem gedachten Dreieck zwischen Homburg, Käshofen und Bechhofen auf der heutigen Grenze zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz. Er befindet sich im Forst zwischen dem Lambsbach und dem Hirschbrunnenbach. Es gibt keinen direkten Zugang zu diesem Grenzstein, denn er liegt heute etwa 200 bis 300 Meter vom nächsten Forstweg entfernt. Wahrscheinlich verdankt der Grenzstein auf Grund seiner unzugänglichen Lage tief im Wald auch seine Erhaltung über die Wirren der Geschichte hinweg.

 

Literaturverzeichnis

keine Literaturangaben

Quellenangaben

    Artikel-Historie

    Koordinaten:

    49° 20“ 7′ N, 7° 23“ 49′ O

    Baustil:

    Unbekannt

    Datierung:
    1603

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