Geschichte
Das Dorf war im Mittelalter eine Filiale der Pfarrei Landstuhl und hatte eine Kapelle, die der Heiligen Verena geweiht war. 1778 kam die Gemeinde zur Pfarrei Kirchenarnbach, und die Katholiken mussten die dortigen Gottesdienste besuchen. Seit 1959 ist der Ort eine Tochtergemeinde der Kuratie, später der Pfarrei St. Markus in Landstuhl-Süd.
Die Mittelbrunner gründeten 1914 einen Kirchenbauverein, die angesammelten Gelder fielen jedoch der Inflation zum Opfer. Vorübergehend erwog man, die Verenakapelle wieder herzurichten, was jedoch wegen des Denkmalschutzes nicht genehmigt wurde. 1924 stiftete eine hiesige Familie einen Bauplatz, sodass mit dem Vorhaben begonnen werden konnte.
Der Grundstein für das Gotteshaus wurde am 21. April 1924 gelegt. Die Pläne dazu hatte der Architekt Becker-Falkowski entworfen, die Bauleitung lag in den Händen des Bürgers Ludwig Schmitt. Die Arbeiten zogen sich trotz beträchtlicher Opfer und großer Eigenleistung über einige Jahre hin. Im Februar 1927 war der Rohbau vollendet, der Innenausbau beanspruchte noch ein weiteres Jahr. Am 22. Juli 1928 konsekrierte der Speyerer Bischof Ludwig Sebastian die neue Kirche, die nach dem Heiligen Joseph benannt wurde.
Baubeschreibung
Es handelt sich um einen neuromanischen Bau aus behauenen Sandsteinquadern, der auf einer kleinen Anhöhe neben der Hauptstraße liegt. Der Turm schließt mit einem Aufsatz und trägt eine Pyramide als Helm. In ihm hängen drei Glocken mit den Namen Christus König, Maria Königin und St. Joseph der Arbeiter.
Das Innere der kleinen Dorfkirche ist geschmackvoll ausgestattet. Im Altarraum sind drei Figuren angebracht: in der Mitte der Gekreuzigte, darunter die Mutter Maria und der Jünger Johannes. Die bemalten Plastiken stammen noch aus dem Kirchenarnbacher Gotteshaus. Der Zelebrationsaltar wird von Lesepult und Taufbecken flankiert, beide aus rotem Sandstein. Hinter dem Altar befindet sich das Tabernakel, dessen Türen mit vergoldeten Weintrauben und Weizenähren geschmückt sind.
An der Stirnwand des Schiffes stehen zwei ausdrucksstarke Holzfiguren, links die Muttergottes mit dem Kind, rechts der Zimmermann Joseph mit dem Winkelmaß. Die fünf Fenster des Raumes enthalten in kreisförmigen Segmenten die Darstellungen christlicher Symbole. An den Längsseiten laden modern gestaltete Kreuzwegstationen zur Andacht ein. Auf der Empore ist eine kleine Orgel aufgestellt, ein Fenster dahinter zeigt noch einmal den Zimmermann Joseph als Schutzpatron der Kirche.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die katholische Kirche St. Joseph befindet sich leicht erhöht neben der Hauptstraße in Mittelbrunn. Mittelbrunn ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kaiserslautern und gehört zur Verbandsgemeinde Landstuhl.
(Karlheinz Schauder, 2006-2010)