Geschichte
Im Mittelalter bestand bereits in dem Ort eine Kapelle, die dem Heiligen Johannes dem Täufer geweiht war. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts verfiel das Kirchlein immer mehr, so dass eine reiche Familie 1711 eine neue Kapelle erbauen ließ. Das kleine Gotteshaus, das dem jeweiligen Grundbesitzer des Obermohrer Hofes auch als Hauskapelle diente, reichte allmählich für die wachsende Gemeinde nicht mehr aus. Man riss es daher ab und errichtete an seiner Stelle in den Jahren 1845/46 die heutige Pfarrkirche.
Baubeschreibung
Bei der katholischen Kirche in Obermohr handelt es sich um ein neuromanisches Bauwerk aus gehauenen Sandsteinen mit einem spitzen Turm. Die Kirche ist schlicht gehalten, da nur beschränkte Mittel zum Bau zur Verfügung standen. Das Gotteshaus wurde 1846 von Pfarrer Dier eingesegnet und im Jahr darauf durch Bischof Nikolaus von Weis konsekriert. Einige Zeit später baute man auch eine Sakristei an die Kirche an.
Die Pfarrer und Gemeindeglieder bemühten sich in den folgenden Jahren, die Ausstattung der schlichten und doch eindrucksvollen Dorfkirche zu vervollkommnen. Von der alten Kapelle wurde der Patron Johannes der Täufer in die neue Kirche übernommen. Neben dem Hauptaltar hatte das Gotteshaus vor der Renovierung im letzten Jahrhundert einen Muttergottes- und einen Josefaltar.
1974/75 wurde die Pfarrkirche von Grund auf überholt und der Innenraum umgestaltet. Die Planung und Leitung der umfangreichen Maßnahmen lagen in den Händen von Prof. Klostermann in Kaiserslautern. Zu den vorhandenen fünf Fensterachsen wurden neue Lichtquellen am Chor, an der Rückwand und über dem veränderten Portal geschaffen. Die kunstvollen Seitenfenster entwarf der Glasmaler Schaffrath in Aachen. Für das Chorfenster wählte der Künstler rote und marmorierte Antikgläser sowie violette Edelgläser und weiße Prismen.
Die Türgriffe des Eingangs zur Kirche zeigen stilisierte Darstellungen von Fisch und Taube. Dominierend in dem Gotteshaus ist der Altar aus Marmor, der Mittelpunkt allen liturgischen Geschehens. Rechts von ihm wurde das Sakramentshäuschen in das Mauerwerk eingefügt. Es ist mit einer Kupferplatte verkleidet, die Szenen aus dem Leben Jesu wiedergibt. Altar, Tabernakel und der neue Taufstein wurden von Prof. Hillebrandt in Köln gestaltet.
Weitere Veränderungen betrafen Fußboden und Decke, Bänke und Empore. Die Holzdecke ist mit geschmackvollen Ornamenten bemalt. Die Orgel verfügt über 14 Register und wurde von der Firma Zimnol neu installiert. Das Geläut der Kirche besteht aus den Glocken St. Maria, St. Josef und St. Johannes, die 1951 geweiht wurden.
Die katholische Kirche in Obermohr ist ein eingetragenes Kulturdenkmal in dem „Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Kaiserslautern“ der Generaldirektion Kulturelles Erbe.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Obermohr ist ein Ortsteil der im Landkreis Kaiserslautern liegenden Ortsgemeinde Steinwenden. Die katholische Kirche befindet sich in der Dorfmitte von Obermohr. Parkplätze stehen an der Kirche zur Verfügung.
(Karlheinz Schauder, 2006-2010)