Geschichte
In der Zeit vor der heutigen St. Johannes-Nepomuk-Kirche in Göllheim gab es bereits eine Vorgängerkirche, nur wenige Meter westlich der heutigen Kirche. Die Heilig-Kreuz-Kirche wurde in den Jahren 1811 bis 1815 durch Spenden finanziert, denn davor haben beide beide Konfessionen die protestantische Pfarrkirche genutzt. Die ehemalige katholische Kirche war ebenfalls eine Hallenkirche, jedoch deutlich kleiner wie die heutige Kirche. Wegen Mauerschäden und Baufälligkeit der alten Heilig-Kreuz-Kirche wurde diese aufgegeben und nach 1911 abgetragen. Dies gab Anlass zum Bau einer neuen Kirche, diese wurde dann in den Jahren 1909 bis 1911 nach Plänen von Wilhelm Schulte I. aus Neustadt an der Weinstraße im Stil der Neugotik errichtet. Am 03. Mai 1911 wurde die St. Johannes-Nepomuk-Kirche schließlich durch den Bischoff Michael von Faulhaber eingeweiht. Am 03. Mai 2011, einhundert Jahre nach ihrer Weihung, wurde die Statue des Kirchenpatrons von dem Bildhauer Michael Behlen erschaffen, die heute auf dem Vorplatz der Kirche steht.
Baubeschreibung
Die katholische Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk ist eine dreischiffige Hallenkirche im Stil der Neugotik, die wegen ihrer Größe und exponierten Lage auch manchmal als „Nordpfälzer Dom“ bezeichnet wird. Der Bau aus Bruchsandstein ist klar in drei Teile gegliedert: den Turm, das Langhaus sowie den Chor. Die Fassade ist nach Westen ausgerichtet und wird von einem Mittelturm sowie von einem kleineren Treppentürmchen mit Maßwerkgalerie und Zwiebelhauben beherrscht. Zwei Strebepfeiler rahmen die Westfassade der Kirche ein. Das Langhaus ist durch fünf Fensterachsen gegliedert und besitzt ein Satteldach mit Dachreiter. Zwischen dem Chor und dem Schiff befindet sich ein kleiner Kapellenanbau und nördlich davon die Sakristei. Das Eingangstor wird durch einen Kielbogen gefasst, der mit Krabben verziert ist. Eingerahmt wird das Tor von Fialen (spitzen Türme) und endet am oberen Ende mit einer Kreuzblume. Oberhalb der Kreuzblume befindet sich ein Rundfenster mit dem Maßwerk Fischblasen.
Die Decke, die aussieht wie ein Sternengewölbe, wird von mehreren Rundpfeilern, die aus rotem Sandstein bestehen, getragen. Im Inneren haben sich mit dem im Jahr 1911 von dem Kölner Bildhauer H. Bong geschaffene Hochaltar, zwei Seitenaltären, Kanzel und Taufstein nahezu die gesamte Originalausstattung aus der Erbauungszeit erhalten. Besonders ist hierbei der spätgotische Taufstein, der schon um 1500 in einer Wormser Werkstatterbaut wurde. Dieser war zuerst im benachbarten Kerzenheim in der Peterskapelle aufgestellt war, bevor er im Jahr 1826 in den Vorgängerbau der heutigen Kirche, die Heilig-Kreuz-Kirche gelangte. Er besteht aus einem achteckigen Sockel und vier Löwenpranken tragen das Becken, welches mit Maßwerk überzogen ist. Auf einem der Beckenfelder sieht man den Heiligen Petrus mit Schlüssel und Buch in einer Halbfigur. Diese Figur soll an den ehemaligen Standort des Taufsteins in der ehemaligen Peterskapelle in Kerzenheim erinnern.
Die katholische Kirche in Göllheim ist ein eingetragenes Kulturdenkmal im „Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Donnersbergkreis“ der Generaldirektion Kulturelles Erbe.
Renovierungsphase
Die Renovierungsmaßnahmen fanden in den Jahren von 1962 bis 1974 statt. Unter anderem bekamen die Kirchtürme eine neue Außenfassade, die Elektronik wurde erneuert, der Dachstuhl gesichert, das Fundament mit Zement gefestigt und die Innenausstattung mit Orgel erneuert.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Göllheim ist eine Ortsgemeinde im Donnersbergkreis und Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde, der sie auch selbst angehört. Die kaholische Kirche befindet sich im alten Ortskern von Göllheim, in der Nähe der protestantischen Kirche. Es gibt mehrere Parkmöglichkeiten, zum Beispiel direkt vor der Kirche oder auf dem Parkplatz neben dem Nepomukhaus.