Geschichte
Die Gründung der Kommende Einsiedel liegt vermutlich im Zeitraum zwischen 1220 und 1230.
„In der ersten Zeit war diese Niederlassung, deren Name „Einsiedel“ auf diese damals einsame Gegend zurückgeht, wirklich eine soziale Einrichtung für alle Notleidenden, die auf der alten Straße durch diese einsame Gegend zogen.“ Diese alte Straße, die westöstlicher Richtung verläuft, wurde „strata regia“ (Königstraße) und heute Kaiserstraße genannt. „Jahre später, am 18. Oktober 1253, verschenkte Ritter Siegfried von Hohenecken das von seinen Vorfahren gegründete deutsche Haus Einsiedel, ausgestattet mit einem ansehnlichen Landbesitz, dem Deutschorden.“ Die Bauarbeiten des Hospitals „Einsiedel“ waren wahrscheinlich 1253 noch nicht abgeschlossen.
Im Jahr 1258 wurden dem Meister des Deutschen Ordens und seiner Brüder die Patronatsrechte der Kirche von Ramstein und der beiden Filialen Weilerbach und Spesbach geschenkt. Diese Übertragung der Patronatsrechte wurde 1260 bestätigt. Im gleichen Jahr war die Gründungsphase der Kommende abgeschlossen. Die Stifterfamilie, nämlich das Ministerialengeschlecht derer von Hohenecken, hatte den Deutschherren auf ihrem Gebiet nahe ihrer Burg an der „strata regia“ Grund und Boden für ein Kloster überlassen. „Der Orden baute Einsiedel, das nicht der Kurpfälzischen Gerichtsbarkeit unterstand, weiter aus, und so entstand ein stattliches Hofgut mit eigener Kapelle, Wohn- und Nebengebäuden. Das Ganze umschloss eine vier Meter hohe Zinnenmauer im Quadrat, fast wie ein römisches Kastell, von der bis heute nur ein Stück von der westlichen Mauer die unruhigen Folgezeiten überstand.“ Der Grundriss der Kommende bildete ein ungefähres Rechteck von 123 Metern Länge und 86 Metern Breite mit einer ursprünglichen Gesamtfläche von circa einem Hektar. Die Kommende war durch eine Ringmauer gesichert, deren westlicher Abschnitt teilweise mit Zinnen versehen war.
„Bis zum Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) haben die Ordensbrüder den Hof Einsiedel und seinen ausgedehnten Landsitz selbst bewirtschaftet, erst 1634 wurde der Hof von einem Pächter geführt. Aber bald lag alles auf und um den Hof Einsiedel öde da, denn der Dreißigjährige Krieg hatte auch hier Verwüstung und Armut gebracht.“
Durch Baumaßnahmen der Kaiserstraße in napoleonischer Zeit (1792-1815) im Jahr 1809 wurde die Südmauer mit der Toranlage von Grund auf zerstört, beim Eisenbahnbau (Mitte des 19. Jahrhunderts) wurde der Nordteil und durch eine amerikanische Versorgungsanlage der Ostteil des ehemaligen Kommendegeländes stark in Mitleidenschaft gezogen.
Heute ist noch ein Teil der westlichen Ringmauer zu sehen und das Wohngebäude, das allerdings im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) von Bomben getroffen worden ist. Es wurde teilweise verändert und mit Fassadenbekleidung versehen.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die Zinnenmauer befindet sich heute auf Privatgrundstücken und ist deshalb nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung und liegt nördlich der Kaiserstraße und südlich des Bahnhofs in Kaiserslautern-Einsiedlerhof.