Mennonitenfriedhof am Wilensteinerhof

Der Mennonitenfriedhof am Wilensteinerhof dient als Ruhestätte der Mennoniten, welche sich im 18. Jahrhundert am Wilensteinerhof ansiedelten. Er wurde erstmals in einem Grenzvertrag der Familie Hacke im Jahr 1774 erwähnt. Der Friedhof befindet sich circa 150 Meter nördlich vom Wilensteinerhof.

Historie

Der Wilensteinerhof wurde von den mennonitischen eingewanderten Bürgern besiedelt, welche zu Beginn des 18. Jahrhunderts aus der Schweiz kamen. Für diese wurde abseits des Trippstadter Friedhofs eine eigene Begräbnisstätte angelegt. Dies wurde so gehandhabt, damit es nicht zu Streitereien unter den unterschiedlichen Konfessionen kam, was in der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) recht häufig vorkam. Die Mennoniten durften ihre Gottesdienste auf dem Hof oder auch an anderen Orten abhalten, die vertraglich vereinbart waren. Auf dem Hintergrund dieses Vertrages entstand auch der Mennonitenfriedhof am Wilensteinerhof. Der Friedhof wird im Grenzvertrag zwischen dem „Hacke Lehen“ und dem „Hacke Eigentum“ im Jahre 1774 dokumentiert.

Bei einer Bestattung des verstorbenen wurde ein landschaftlich schöner Platz ausgesucht, wovon ihr Lebenskreis, ihr Schaffen und ihre Arbeit überblickt werden konnte. Deshalb wurde dieser Standort nördlich des Wilensteinerhofs gewählt. Daneben spenden große Linden dem Friedhof im Sommer viel Schatten. Es wurde eine friedliche Ruhestätte errichtet, welche von einer brusthohen Bruchsteinmauer umgeben ist. Jedoch ist der Friedhof im Laufe der Zeit stark verfallen. Vor der Mauer steht heute eine alte Holzbank, welche die Besucher und Wanderer zum Pausieren nutzen können.

Die später in Trippstadt lebenden Mennoniten integrierten sich immer mehr in neue Gemeinschaften. So konvertierte um das Jahr 1914 der letzte Mennonit zum protestantischen Glauben.

Heute ist der Friedhof unter sechs Besitzern aufgeteilt, deren Anteile unterschiedlich ausfallen. Die letzte Bestattung fand vor wenigen Jahren statt.

Beschreibung der Grabstätte

Die Grabstätte ist in drei Reihen aufgeteilt. Hierbei sind die alten Gräber entlang der rückwärtigen Mauer, die jüngeren sind an der Frontmauer zu finden. Die Grabsteine, welche überwiegend aus Sandstein bestehen, sind stark verwittert, wodurch die Schriften teilweise nicht mehr zu erkennen sind. Der Fronteingang ist durch ein großes schwarzes Eisentor gekennzeichnet, welches an zwei Sandsteinsockeln befestigt ist. 

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Der kleine Mennonitenfriedhof befindet sich auf dem Wilensteiner Feld und liegt etwa 150 Meter nördlich des Wilensteinerhofes. Vom Ortskern der Gemeinde Trippstadt ist der Friedhof etwa einen Kilometer entfernt. Er ist nur fußläufig über einen Feldweg vom Wilensteiner Weg zu erreichen. Der Zugang zu diesem Feldweg befindet sich zwischen den Hausnummern 1b und 1c am Wilensteinerhof. Alternativ kann er auch von der Skulptur „Balzgeflüster“ über einen längeren Wanderweg erreicht werden.

Literaturverzeichnis

  • Kurt Knebel (2000). Blätter zur Heimatgeschichte von Trippstadt - Sonderheft Flurnamen. Trippstadt.
  • Kurt Knebel (2009). Blätter zur Heimatgeschichte von Trippstadt - Sonderheft Wilensteiner Hof. Trippstadt.

Quellenangaben

    Artikel-Historie

    Koordinaten:

    49° 21“ 22′ N, 7° 45“ 18′ O

    Baustil:

    Unbekannt

    Datierung:
    1774

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