Protestantische Kirche in Erfenbach

Alternative Bezeichnungen: Evangelische Kirche

Der erste Kirchenbau wurde 1237 in Kaiserslautern-Erfenbach errichtet. Wegen baulichen Mängeln wurde diese schließlich 1737 abgerissen und neugebaut. Im Jahr 1953 erfolgte der Neubau des Kirchturms inklusive Weihung von vier neuen Glocken.

Geschichte

1237 bestätigte das Domkapitel von Worms, dass Albero de Wilenstein dem Prämonstratenserkloster zu Kaiserslautern das Patronatsrecht zu Erfenbach geschenkt habe. Somit bestand schon im 13. Jahrhundert eine Kirche in Erfenbach, die dem heiligen Petrus geweiht war.

1392 lag das Präsentationsrecht der Erfenbacher Kirche beim Stift in Kaiserslautern.

Das Wormser Synodale von 1496 berichtete von der Pfarrkirche St. Peter in Erfenbach. Die Kirche gehörte zum Dekanat Landstuhl. Seit dem 16. Jahrhundert war sie in den Händen der Reformierten und blieb Pfarrei bis 1726.

1730 bis 1804 wurde die Kirche von Kaiserslautern aus, dann 1805 bis 1812 von Otterberg und Katzweiler aus und 1813 bis 1847 wieder von Kaiserslautern aus verwaltet.

1737 wurde die Kirche aufgrund des schlechten baulichen Zustandes niedergelegt und an gleicher Stelle eine neue Kirche erbaut.

Ab 1847 gab es ein ständiges Vikariat (praktische Ausbildungszeit für Pfarrer) und seit 1890 eine selbständige Pfarrei.

Die Erweiterung und der Umbau der Kirche mit neuem Kirchturm, wie sie sich heute präsentiert, erfolgte in den Jahren 1952 bis 1953. Notwendig wurde dies aufgrund unzureichender Raumverhältnisse und dem schlechten baulichen Zustand. Zudem konnte der alte Glockenturm die angedachten vier neuen Glocken nicht fassen. Die Kosten beliefen sich, trotz vielen freiwilligen Helfern und Spenden auf 100 000.- DM. Die Zahl der Sitzplätze konnte auf 400 erhöht werden. Bei den Ausschachtungsarbeiten wurde ein Beutel mit 72 Silbermünzen aus der Zeit von 1662 bis 1790 gefunden. Am 27. September 1953 erfolgte schließlich die feierliche Einholung der Glocken, die mit einem imposanten Festzug zur Kirche geleitet wurden. Die Glocken wurden in den Tönen e (schwerste Glocke mit 22 Ztr. Totenglocke), g (12 Ztr. Abend- und Gebetglocke), a (9 Ztr. Mittag-, Bet- und Missionsglocke) und h (6 Ztr. Taufglocke) gestimmt. Am 1. November 1953 wurde die Kirche wiedereröffnet.

Beschreibung der Kirche für die Jahre 1737-1952

Das Gebäude ist eine Rechteckanlage mit 4:2 Fensterachsen und einer schmucklosen Flachdecke über einer Hohlkehle. Die Fenster sind rundbogige Hausteinrahmungen mit Kämpfersteinen. Das ebenfalls rundbogige Nordportal trägt an der Hausteinrahmung die Jahreszahl 1737. Am schildförmigen Scheitelstein sind drei sogenannte Wolfsangeln eingeschlagen (Letztere werden von Dr. theol. ED. WEIFENBACH in Erfenbach als Ernterunen angesprochen.). Über dem Portal ist eine Steintafel mit der Bauinschrift:

HOC TEMPLUM FUNDITUS RESTAUM EST SUMPTIBUS DDD DOMINORUM DECIMATORUM ANNO MDCCXXXVII.

An der Westseite ist ein Portal mit geradem Sturz, darüber ein späterer Vierpass. Das Dach an der Ostseite ist gewalmt. Über der Westmauer sind Dachreiter mit geschweifter Haube. Der Bau ist verputzt. An drei Seiten eine umlaufende Empore auf Rundpfeilern, die Brüstung ist geschlossen. Aus der Erbauungszeit der Kirche besteht eine Kanzel aus einem polygonalem Holzkorpus auf einer Steinsäule, die wohl zeitgleich mit der Empore errichtet wurde. Das Abendmahlsgerät ist aus Zinn mit zwei Garnituren um 1800. Die Kannen haben geschweifte Formen und eine Engelsmarke mit Waage und Schwert.

Erweiterung/Umbau 1953

Das Kirchenschiff wurde in nördlicher Richtung verlängert und eine Heizungsanlage eingebaut. Der alte Kirchturm wurde abgerissen und an der Ostseite erfolgte ein 28,5 Meter hoher Neubau des Kirchturmes, durch den ein neues Treppenhaus mit Zugang zur Empore entstanden ist. Die Empore an der östlichen Innenwand der Kirche wurde entfernt. Die Kanzel wurde von der Nordseite an die Ostseite verlegt. Die Orgel ist von der Südseite auf eine neu errichtete Empore an der Nordseite versetzt worden und es wurde ein Treppenzugang angelegt. Der südliche, alte Treppenaufgang zur Empore ist abgerissen worden. Ein neuer Zugang zur Kirche wurde über einen Treppenaufgang an der Südseite des Baugrundstückes geschaffen.

Im Jahr 1968 wurde die Orgel durch eine neue Orgel der Firma Gebr. Oberlinger ersetzt.

Literaturverzeichnis

  • Ludwig Mahler (1963). Erfenbach einst und jetzt. Kaiserslautern.

Quellenangaben

    Artikel-Historie

    Koordinaten:

    49° 28“ 47′ N, 7° 42“ 49′ O

    Baustil:

    Unbekannt

    Datierung:
    1737

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    • Familiengeeignet

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