Geschichte
Schon im Mittelalter gehörte der Ort zur Pfarrei Katzweiler und blieb es auch nach der Reformation. Das Dorf ist heute mit der Nachbargemeinde zum Pfarramt Katzweiler-Mehlbach vereinigt. Bestrebungen für ein eigenes Gotteshaus bestanden schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Das Vorhaben wurde jedoch durch die beiden Weltkriege, anschließende Notzeiten und Geldentwertungen zunichte gemacht oder verzögert.
1955 gründete man einen Kirchbauverein, dem es innerhalb kurzer Zeit gelang, die Opferbereitschaft der Gemeindeglieder zu wecken, so dass bald mit dem Bau der Kirche begonnen werden konnte. Die Bevölkerung erbrachte sehr viele eigene Leistungen, außerdem unterstützten die Soldaten der 12. amerikanischen Flakdivision in Vogelweh die Errichtung des Gotteshauses, so dass sich die Baukosten auf knapp 200 000 Mark beliefen.
Bereits im Dezember 1957 konnte die Kirche von Oberkirchenrat Bergmann aus Speyer feierlich in Dienst gestellt werden.
Baubeschreibung
Die Pläne für das Gebäude in neuromanischem Stil hatte Bauingenieur Dr. Hansgeorg Fiebinger aus Kaiserslautern entworfen. Die schmucke Dorfkirche steht auf einer kleinen Anhöhe vor dem Friedhof. Ihre Mauern sind aus rotem Otterberger Sandstein, der damit letztmals bei einem Sakralbau Verwendung fand. Die einschiffige Kirche trägt ein Satteldach mit Ziegeln, das achtkantige Dach des Glockenturms ist mit Schiefer gedeckt. Auf seiner Spitze steht ein Wetterhahn.
Die Außenansicht wird durch vier Fensterachsen gegliedert, deren Flächen mit Rundbogen abschließen. Die Innenausstattung ist schlicht und dennoch ansprechend gehalten. Sie besteht weitgehend aus rötlich-gelbem Lärchenholz, das die politische Gemeinde Mehlbach stiftete. Es wurde für das Gebälk und die Verkleidung der Decke, für das Gestühl und die Empore verwendet.
Im Schiff finden 215, auf der Empore 35 Besucher des Gottesdienstes Platz. Auf der Empore wurde 1985 eine zweimanualige Orgel mit 13 Registern aufgestellt, die die Orgelbauwerkstatt Hugo Mayer in Heusweiler anfertigte. Der Chorraum ist durch einige Stufen erhöht und enthält Altar und Kanzel.
Das harmonisch abgestimmte Geläute umfasst drei Bochumer Gußstahlglocken: die Taufglocke mit der Aufschrift „Lasset die Kindlein zu mir kommen“, die Beerdigungsglocke mit den Worten „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ und die Betglocke mit der Aufforderung „Lobet den Herrn“, die von den Amerikanern gespendet wurde. Zum Dank für die erwiesene Mithilfe fand ein deutsch-amerikanischer Gottesdienst statt, bei dem im Altarraum eine zweite Urkunde eingemauert wurde.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Mehlbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kaiserslautern, sie gehört der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg an. Die protestantische Kirche in Mehlbach liegt am südwestlichen Ortsrand auf einer kleinen Anhöhe vor dem Friedhof. Parkplätze sind direkt an der Kirche vorhanden.
(Karlheinz Schauder, 2006-2010)