Geschichte
Das mittelalterliche Kirchlein, das bei dem hochgelegenen Friedhof stand, wurde mit dem Dorf im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) zerstört. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts richtete man das Gebäude wieder notdürftig her. Aber bald wuchs unter den Gemeindegliedern der Wunsch nach einem neuen Gotteshaus. Man gründete 1848 einen Bauverein, und 1898 konnte die Kirche schließlich nach den Plänen von Architekt Schulte aus Neustadt erbaut werden.
Baubeschreibung
Die St. Antonius-Kirche befindet sich auf einer kleinen Anhöhe am Ortsrand. Vor der Westfassade führen einige Stufen zum Portal empor, das von zwei Fenstern flankiert wird. Das Tympanon, das Bogenfeld über dem Türsturz, ist mit plastischen Darstellungen von Weinstock und Rebe und dem Lamm Gottes geschmückt. Darüber befindet sich eine ausdrucksvolle Rosette, ein rundes Ornament, das an eine vielblättrige Blüte erinnert. Unter dem Kreuz am First ist ein kleines Giebelfenster angebracht.
Der sechseckige Spitzturm ist links an das Schiff angebaut. Mit seinen drei Geschossen, im letzten die Schallarkaden, überragt er nur wenig das Dach der Kirche. Das Schiff hat vier Fensterachsen, der rippengewölbte Chor einen vierseitigen Abschluss. Die Holzkonstruktion der Decke ruht auf seitlichen Stützen, die Holzempore springt über dem Mittelgang geringfügig vor.
Die Fenster der Kirche stammen noch aus der Entstehungszeit. Bemerkenswert sind die beiden Fenster des Chorraums: das linke zeigt den Heiligen Antonius, das rechte ist König Ludwig gewidmet. Neben dem Eingang steht in einer Nische der Kirchenpatron mit dem Jesuskind auf dem Arm. An den Seitenwänden sind Kreuzwegstationen in Holz zu sehen.
Über dem Altar schwebt ein Kruzifixus, eine Figur in Holz aus Salzburg. Das Tabernakel zeigt einen Pelikan, der seine Jungen mit dem eigenen Blut nährt – eine moderne künstlerische Arbeit der Dominikanerin Burghildis Roth aus Landstuhl. Auf der linken Seite steht eine Madonna aus Lindenholz, dessen Naturfarbe gut zu der übrigen Einrichtung passt. Die Vorderseite des Lesepultes stellt in einer Holzschnitzarbeit Jesus bei der Bergpredigt dar.
Bei der letzten Renovierung wurde der Innenraum der Kirche gründlich umgestaltet. Davon war besonders der Chorraum betroffen, denn der große und hohe Altar und der Beichtstuhl ließen zu wenig Platz für die neue Art der Liturgie. Der Hauptaltar wurde umgebaut und in der Mitte des Chores aufgestellt. Insgesamt erhielt der Chor, der früher eher dunkel und düster wirkte, dadurch ein freundliches und helles Aussehen.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die katholische Kirche St. Antonius steht am südöstlichen Ortsrand von Mehlingen im Landkreis Kaiserslautern. Nur einige Meter weiter entfernt befindet sich der alte Friedhof aus dem Mittelalter. Mehlingen liegt unmittelbar östlich der A 63 und nordöstlich von Kaiserslautern.
(Karlheinz Schauder, 2006-2010)