Stumpfwaldhöhle

Über die Stumpfwaldhöhle existieren einige Geschichten und Legenden. Eine der bekanntesten Geschichten und wohl auf einer wahren Begebenheit beruhend, ist die Geschichte von Johann Martin Denzer, der einst in der Höhle lebte.

Beschreibung

Bei der Stumpfwaldhöhle handelt es sich um eine Sandsteinhöhle in Hanglage. Ein großer flacher Sandstein bildet das „Dach“ der Höhle. Dieser stützt sich auf weitere kleinere Sandsteinfelsen. Der kleine Höhleneingang liegt etwas versteckt und etwa hangparallel.

Die Höhle liegt südlich des Eiswoogs bei Ramsen. In der Nähe entspringt der Hollerbach, der im Eisbach sowie im Eiswoog mündet.

Geschichte

Um die tief im Wald verborgene Höhle ranken sich zahlreiche Geschichten und Legenden. So soll die Höhle als Versteck für ein junges Liebespaar gedient haben, die sich so lange dort trafen, bis die Eltern sie entdeckten und nach Hause zurückholten. Außerdem wird die Höhle auch als „Höhle des Schwarzen Jakob“ bezeichnet. Ein junger Mann aus Alsenborn versteckte sich dort, weil er nicht in den Ersten Weltkrieg (1914-1918) einrücken wollte. Die Höhle diente unter anderem auch Waldarbeitern als Schutz bei plötzlich auftretenden Unwettern.

Die Sage vom „Schinderhannes vom Stumpfwald“

Die Sage vom „Schinderhannes im Stumpfwald“ ist wohl die bekannteste Geschichte der Stumpfwaldhöhle, die wohl auf einer wahren Begebenheit beruht. Ereignet hat sich diese zur Zeit als die französischen Revolutionsheere die Pfalz besetzten (1792-1815).

Die Hauptfigur der Sage ist Johann Martin Denzer, der 1775 als uneheliches Kind bei Pirmasens geboren wurde. Er lebte ein unstetes Leben und zog als Landstreicher umher. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit Pferdediebstählen und Betrügereien. Er lebte im dichten Stumpfwald bei Ramsen und die Stumpfwaldhöhle diente ihm als Versteck.

Von dort durchstreifte er die Umgebung, doch sein „Einzugsgebiet“ reichte weit über die Grenzen von Ramsen hinaus. Von seinen schlimmen Taten aufgeschreckt, wurde er von den Behörden steckbrieflich gesucht, gejagt und auch einige Male gefangen. Es gelang ihm jedoch immer wieder zu entkommen. Bald sagten ihm die Leute übermenschliche Fähigkeiten nach und lebten in Angst und Schrecken.

Seine ärgsten Untaten vollbrachte er jedoch, indem er Knaben raubte, die er erst gegen hohes Lösegeld freigab. So raubte er im Frühjahr 1801 den 14-jährigen Johannes Krehbiehl vom Pfrimmerhof auf seinem Weg nach Hause. Für seine Freilassung verlangte er in einem Brief an die Eltern, ein Vermögen an Gold- und Silbermünzen. Tagelang zog der Räuber, der als kleiner, bleicher Mann in einer abgetragenen Soldatenuniform beschrieben wird, mit dem Knaben durch die Wälder des Stumpfwaldes, um die Angst der Eltern noch zu erhöhen. Die verlangte Summe konnte der Bauer nicht aufbringen, weshalb er mit dem Räuber verhandelte. Sie einigten sich auf einen geringeren Betrag Münzen und einige andere Wertgegenstände. Nachdem alles am vereinbarten Ort abgelegt wurde, kehrte der Junge am nächsten Tag zu seiner Familie zurück. Der Erpresser aber verschwand im unübersichtlichen Stumpfwald.

Wenig später tauchte er in Sembach auf und raubte den kleinen elfjährigen Sohn des Polizeichefs. Dieser verfolgte ihn zu Pferde mit einigen Männern und konnte ihn stellen und seinen Bub befreien.

Vom Geschworenengericht in Mainz wurde Johann Martin Denzer am 19. Januar 1802 zum Tode verurteilt und gleich darauf enthauptet.

Lange Zeit lebte der Räuber Denzer noch im Volksmund als der „Bubendieb“ fort. Von dem erpressten und gestohlenen Geld fand man nur wenig bei ihm. Hatte er es im Stumpfwald vergraben? Ein Versteck hatte er freilich nie verraten.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Die Stumpfwaldhöhle befindet sich südlich der Quelle des Hollerbaches und wenige hunderter Meter nördlich der Autobahn 6. Die Höhle liegt verborgen im Wald abseits des Wanderweges und ist lediglich zu Fuß erreichbar. Auf Grund ihrer versteckten Lage abseits des Weges ist sie nur schwer zu finden.

Literaturverzeichnis

keine Literaturangaben

Quellenangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 29“ 37′ N, 7° 58“ 10′ O

Epoche:

Unbekannt

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
Unbekannt

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