Sägmühle bei Trippstadt

Das heutige Camping-Freizeitzentrum Sägmühle war früher eine Brettersägemühle, die bereits im Jahr 1621 das erste Mal urkundlich erwähnt wurde. Zu dieser Zeit wurde der durch das Tal fließende Krottelbach zum Sägmühlweiher gestaut, der heute vor allem zum Baden beliebt ist. Auf dem Campinggelände befindet sich außerdem der Annex Tiefenteich. Dabei handelte es sich ursprünglich um eine Ansammlung von Köhler- und Taglöhnerhütten. Heute befindet sich dort das Wohnhaus der Familie Nothof, die das Gasthaus „Sägmühle“ bereits seit 1932 betreibt.

Historie

Die Sägmühle befindet sich etwa 1,5 Kilometer südöstlich des Trippstadter Ortskernes und wurde bereits im Jahr 1621 das erste Mal urkundlich erwähnt. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde das Amt Wilenstein in zwei Herrschaften zwischen den Grafen von Falkenstein und den Herren von Flörsheim aufgeteilt, weshalb Trippstadt in zwei Hälften unterteil war. Die Sägmühle gehörte zum Gebiet der Falkensteiner. Zur damaligen Zeit, in der die Falkensteiner an der Herrschaft waren, stand hier eine Brettersägemühle, welche auch gute Erträge erbracht haben soll. Zu dieser Zeit entstand auch der Sägmühlweiher, bei welchem das Wasser des Kottelbachs aufgestaut wird. Die damalige Mühle war ebenfalls im Besitz der Grafen von Falkenstein, welche zugleich Teilherren der Burg Wilenstein waren. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wurde die Mühle im Jahr 1635 zerstört, wie auch viele andere Ansiedlungen in der Umgebung Trippstadts. Aus Berichten im Jahr 1670 ist zu entnehmen, „dass sie ihrer Herrschaft viel eingetragen habe, jetzt aber nur noch ein Steinhaufen sei.“

Die Sägmühle wurde erst wieder zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Betrieb genommen, wobei sie im Jahr 1727 wieder als Ansiedlung genannt wurde und erst später wurde sie von den Freiherren von Hacke wieder als Sägmühle betrieben. Jedoch fand durch die Flucht der Freiherrn von Hacke im Jahr 1794 ein weiterer der vielen Besitzerwechsel statt. So wurde die Mühle um das Jahr 1833 an die Familie Gienanth verkauft. Letztendlich wurde die Sägmühle als solche im Jahr 1850 stillgelegt.  Anschließend wurde das Wohnhaus sowie das umliegende Gelände am Sägmühlweiher landwirtschaftlich genutzt. Zum Nebenerwerb wurde bis ins Jahr 1923 ein Ausschank und Kaffeehaus eingerichtet, was den Grundstein für den Tourismus an der ehemaligen Sägmühle legte. Seit 1932 bis heute betreibt die Familie Nothof dort ein Gasthaus und baute das Gelände der ehemaligen Sägmühle zu einem großen Campingplatz aus.

Camping- und Freizeitanlage Sägmühle

Nachdem die Familie 1932 das Gasthaus „Sägmühle“ übernahm, wurde die Sägmühle im Jahr 1950 um einen Campingplatz erweitert. Einige Jahre später wurde die Anlage weiter ausgebaut. Dementsprechend entstanden unter anderem ein Tanzsaal, eine Rezeption sowie Tennisplätze. Außerdem siedelte sich ein Händler für Wohnwagen und Reisemobile an. Ende der 1980er Jahre wurde das Restaurant umgebaut, die Sänitätshäuser modernisiert und ein Friseursalon eingerichtet. Zusätzlich wurden noch eine Minigolf-Anlage und ein neues Sanitärgebäude am Tiefenteich errichtet. Zur Anlage gehören des Weiteren ein großer Spielplatz sowie der Sägmühlweiher, welcher in den Sommermonaten zum Baden einlädt. Bis heute ist das Camping-Freizeitzentrum an der traditionellen Sägmühle sehr beliebt. Sowohl die Nähe zum Karlstal als auch die Lage inmitten des Pfälzerwaldes lockt viele Besucher an.

Sägmühlweiher

Der Sägmühlweiher staut das Wasser des Kottelbachs, welcher durch das Neuhöfertal fließt und anschließend im Moosalber Weiher am Oberhammer in die Moosalbe mündet. In früheren Schriften wurde der Weiher auch „Seegwoog“ genannt. Der heutige Besitzer des Weihers ist die Gemeinde Trippstadt. Nach der Einstellung des Betriebs der Sägmühle wurde der Weiher vor allem von der Jugend des Dorfes als Naturbadeweiher genutzt. Bis heute ist der alte Weiher das Herzstück des Camping- und Freizeitzentrum Sägmühle.

Tiefenteich

Der Annex „Tiefenteich“ befindet sich in einer Talmulde südlich des Kottelbachs am Nordhang des Großen Rothenbergs sowie südlich der K51 und westlich des Campingplatzes mit Weiher. Da hier der Berghang tief eingedellt ist, leitet sich davon wahrscheinlich der Name ab, denn einen Teich hat es dort auf Grund des sandigen Bodens nie gegeben. Jedoch befindet sich im hinteren Teil des Tals am Berghang eine Quelle, welche nach kurzer Strecke bereits versickert.

Früher standen hier einfache Köhler- oder Taglöhnerhütten. Der tiefe Taleinschnitt ermöglichte schon früh eine landwirtschaftliche Nutzung, weshalb hier bis Anfang der 1960er Jahre ein kleines Bauernanwesen stand. Seit 1970 ist es das Wohnhaus der Familie Nothof. Jedoch handelt es sich heutzutage eigentlich nicht mehr um einen eigenständigen Annex, denn es befindet sich auf dem westlichen Teil des Camping- und Freizeitzentrums Sägmühle.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Die Sägmühle befindet sich circa 1,5 Kilometer südöstlich des Ortskernes von Trippstadt und ist über die K51 in Richtung Neuhof zu erreichen. Die Zufahrt zur K51 befindet sich an der Kreuzung zur L500 (Johanniskreuz-Trippstadt) am Oberhammer. Eine Bushaltestelle sowie ein großer Gästeparkplatz befinden sich nahe der Gaststätte „Sägmühle“. Des Weiteren kann die Sägmühle über Waldwege erreicht werden. Im Süden befinden sich mehrere Wege am Großen Rothenberg. Im Norden kann man über Waldwege an der Heidenkopfstraße sowie den Weg am Ertel die ehemalige Sägmühle fußläufig in wenigen Minuten vom Ortskern erreichen.

Literaturverzeichnis

  • Helmut Celim (2013). Blätter zur Heimatgeschichte von Trippstadt - Ausgabe 60. Trippstadt.
  • Helmut Celim / Dieter Faas (2016). Blätter zur Heimatgeschichte von Trippstadt - Ausgabe 64. Trippstadt.
  • Dieter Faas (2016). Blätter zur Heimatgeschichte von Trippstadt - Ausgabe 65. Trippstadt.
  • Kurt Knebel (1995). Blätter zur Heimatgeschichte von Trippstadt - Ausgabe 4. Trippstadt.
  • Hubert Zintl (2009). Blätter zur Heimatgeschichte von Trippstadt - Ausgabe 51. Trippstadt.
  • Rudolf Heinz (2011). Blätter zur Heimatgeschichte von Trippstadt - Ausgabe 55. Trippstadt.
  • Kurt Knebel (2000). Blätter zur Heimatgeschichte von Trippstadt - Sonderheft Flurnamen. Trippstadt.

Quellenangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 21“ 4′ N, 7° 46“ 52′ O

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
1621 bis 1850

Schlagworte:

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