Ehemaliger Park und Lustschluss „Monbijou“ in Dietrichingen

Das ehemalige Schloss Monbijou liegt oberhalb des Ortes Dietrichingen. Der Herzog Karl II. August tauschte im Jahr 1784 sein Hofgut gegen den Landsitz ein, da er so begeistert von der Anlage war. Mit diesem Tausch erhielt der Landsitz seinen Namen „Monbijou“. Der renommierte Gartenkünstler Friedrich Ludwig Sckell überarbeitete daraufhin die bestehende Gartenanlage des Hofguts. Heute ist von der ehemaligen Gartenanlage fast nichts mehr erhalten, jedoch ist belegt, dass die Parkanlage eine Orangerie sowie eine englische Gartenanlage umfasste.

Geschichte

Das ehemalige Lustschloss Monbijou von Herzog Karl II. August (1746-1795) von Zweibrücken, liegt auf einer Anhöhe, oberhalb des Ortes Dietrichingen.

Das Hofgut wurde auf den Resten der früheren mittelalterlichen Siedlung Leichelbingen errichtet, dieses Weiler wurde im Jahr 1258 das erste Mal erwähnt und gehörte zu Pfalz-Zweibrücken. Das Gut war eine Gründung des Kloster Hornbachs und ging mit der Auflösung des Klosters im 16. Jahrhundert in den Besitz der Herzöge von Zweibrücken über. Durch die Schenkung des damaligen Herzoges Karl II. August im Jahr 1782 kam das Hofgut in den Besitz des Pfalz-Zweibrückischen Finanzministers von Kreuzer. Von Kreuzer setzte das Gut instand und ließ neben dem Hofgut ein Schloss mit dazugehöriger Gartenanlag errichten. Bei einer Jagd im Jahr 1784 war der Herzog Karl II. August von dem Schloss und Park so begeistert, dass er das Gut zurückhaben wollte. Er tauschte das Schloss gegen ein benachbartes, im herzoglichen Besitz befindliches, Hofgut ein. Mit diesem Tausch wurde der Namen des Landsitzes in „Monbijou“ (franz. „mein Juwel“) umbenannt. Es ist durch Rechnungen aus dem Jahr 1784/85 belegt, dass der Herzog das bestehende Hofgut mit Park um eine Orangerie und weitere Gebäude erweitern ließ. Der Landsitz wurde schließlich im Jahr 1793 durch französische Revolutionsgruppen besetzt. Diese richteten ein Generalsquartier auf Monbijou ein und die Anlage war fortan wieder ein Hofgut. Nach dem Abzug wurden die Hofgebäude teilweise stark zerstört und dann in kleinerer Form wieder aufgebaut. Anfang des 19. Jahrhunderts gelangte der Hof in den Besitz von Josef Stalter (siehe auch Kirschbacherhof bei Dietrichingen), welcher dann 46 Jahre lang Pächter des Gutes war. Heute ist das Hofgut im Besitz der Mennoniten Familie Bachmann. Sie bewirtschaften den Hof mittlerweile schon in der dritten Generation. Von dem ehemaligen Jagdschloss ist heute nicht mehr viel erhalten, nur noch die Reste der Orangerie, die bei einem Brand in den 1970er Jahren stark beschädigt wurde.

Objektbeschreibung

Der renommierte Gartenkünstler Friedrich Ludwig Sckell überarbeitete im Auftrag des Herzoges die bestehende Gartenanlage des Hofguts. In Sckells Buch „Beiträge zur bildenden Gartenkunst“ sind die Arbeiten von ihm am Landsitz Monbijou erwähnt. Pläne und historische Ansichten sind aber seit der Zerstörung der Anlage im Jahr 1793 nicht mehr vorhanden. Eine Schuldenliste aus den Jahren 1793 und 1795 gibt jedoch Aufschluss über die Gestaltung der Parkanlage. Daraus ist abzulesen, dass vor dem Schloss ein Blumenbeet und mehrere Boskette angelegt waren. Außerdem gehörte zu der Gartenanlage ein Küchen- und Obstgarten mit Aprikosen-, Pfirsich-, Birn-, und Pflaumenbäumen. Die Anzahl der Bäume ist mit 534 Stück angegeben. In dem unteren Küchengarten soll ein Gartenpavillon gestanden haben und am Hang eine Brunnenanlage vorhanden gewesen sein. Als teuerste Ausgabe auf der Liste ist die englische Gartenanlage aufgelistet, diese soll exotische Gewächse und einen Weinberg beherbergt haben.

Von der einstigen Gartenanlage sind heute nur noch die Torpfosten des Parks, die ehemalige Orangerie (die jedoch nach einem Brand Anfang der 1970er Jahre bis auf wenige Reste zerstört wurde) und Teile des Hofguts erhalten. Außerdem ist eine Allee, die von der früheren Toranlage bis zum Hofgut oberhalb der Begrenzungsmauer verlief, noch heute zu sehen. Diese Allee besteht aus zweireihig gepflanzten Kastanien, die möglicherweise noch aus der Zeit um 1800 stammen. Die Fläche des ehemaligen Gartens, zwischen Orangerie und Hofgut, wird heute als Lagerfläche und Streuobstwiese des Hofguts genutzt. Neben dieser Fläche befindet sich der heutige Nutzgarten des Hofguts, der aus Nadelgehölzen, Blütensträuchern, Weinrebenzeilen und Gemüsebeeten besteht. Nordwestlich des Hofguts steht außerdem eine alte Eiche, deren Alter auf circa 200-250 Jahre geschätzt wird.

Das Hofgut Monbijiou ist ein eingetragenes Kulturdenkmal im „Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Südwestpfalz“ der Generaldirektion Kulturelles Erbe.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Das Hofgut Monbijou liegt auf der Gemarkung von Dietrichingen östlich vom Flugplatz in Zweibrücken. Das Gut befindet sich nördlich von Dietrichingen und ist über die K 79 mit dem Auto zu erreichen.

Literaturverzeichnis

  • Junker-Mielke, Stella (2008). Barocke Gartenlust – Auf den Spuren entlang der BarockStraße SaarPfalz o.O.

Quellenangaben

    Artikel-Historie

    Koordinaten:

    49° 11“ 45′ N, 7° 24“ 43′ O

    Epoche:

    Unbekannt

    Baustil:

    Unbekannt

    Datierung:
    1784

    Schlagworte:

    Weiterführende Links:

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