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Schloss Rockenhausen in Rockenhausen

Alternative Bezeichnungen: Ruhenburg, Burg Rockenhausen

Die Burg Rockenhausen wurde als Wasserburg von den Raugrafen erbaut und erstmals 1243 urkundlich erwähnt. Im 16. Jahrhundert wurde die Anlage durch einen Neubau und weitere Baumaßnahmen zu einem Wohnschlösschen umgebaut. Nach Zerstörung der mittelalterlichen Anlage in den Kriegen des 17. Jahrhunderts ist bis heute nur das nachträglich erbaute, barocke Schlossgebäude samt rundem Treppenturm erhalten geblieben. Dieses wurde mitunter als Apotheke, Verwaltungsgebäude, Rathaus und Alten-Tagespflege genutzt und beherbergt heute ein Hotel.

Geschichte

Die Geschichte von Burg Rockenhausen reicht offiziell bis ins Jahr 1243 zurück, in welchem die Burganlage erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die ursprüngliche Bezeichnung als Castri Ruhinberg beziehungsweise Burg R(a)uhenburg wich im 14. Jahrhundert dem Namen Burg beziehungsweise Schloss Rockenhausen. Ob die Geschichte der Anlage in noch frühere Zeiten zurück reicht, ist nicht urkundlich belegt. Nach der erstmaligen Erwähnung Rockenhausens im Jahr 897 könnte auch eine Besiedlung in der frühen römischen Zeit oder zu Zeiten der Salier möglich gewesen sein.

Die Burg Rockenhausen wurde als Wasserburg durch die Raugrafen erbaut, wobei die ersten hundert Jahre Burggeschichte jedoch nicht urkundlich belegt werden können. Erst ab Mitte des 14. Jahrhunderts sind genauere Aussagen zum Besitz und der Nutzung der Anlage zu treffen. Zu dieser Zeit waren die Burg und das im Jahr 1332 mit Stadtrechten ausgestattete Rockenhausen ein ständiges Streitobjekt zwischen den Raugrafen, den Pfalzgrafen und dem Erzbischof von Mainz. Trotz einiger geschlossener Abkommen konnten die Streitigkeiten erst mit dem Beschluss des Königs Wenzel im Jahr 1381 vorerst beigelegt werden. Dieser erklärte, dass die Pfalzgrafen Rockenhausen zu Lehen haben sollten. Im Jahr 1376 wurden Burg und Stadt durch Graf Emich von Leiningen im Auftrag der Pfalzgrafen besetzt. Acht Jahre später, im Jahr 1384, wurde die Öffnung aller raugräflichen Burgen beschlossen. Sowohl Burg als auch Stadt Rockenhausen wurden in den Folgejahren immer wieder zwischen den drei Parteien verliehen und gepfändet. Im Jahr 1399 verkaufte der Raugraf Wilhelm II. einen Teil der Burganlage sowie der Stadt an die Pfalzgrafen. Nach seinem Tod im Jahr 1400 wurde die Anlage seinem Bruder Otto vererbt, der die Hälfte seines Erbes an die Pfalzgrafen verkaufte. In den folgenden Jahrzehnten zogen sich die Raugrafen kontinuierlich aus Rockenhausen zurück, Otto verkaufte zwischen 1419 und 1421 weitere Teile der Burg und der Stadt an die Kurpfälzer. Seit dem Jahr 1515 war die Stadt Sitz eines kurpfälzischen Unteramtes und die Burg wurde als Amtshaus genutzt. Hans Jakob von Thurn ließ im Jahr 1571 ein neues zweigeschossiges Wohngebäude auf der Burganlage errichten und diese zu einem Wohnschlösschen umbauen. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648) und des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688 – 1697) wurden weite Teile der mittelalterlichen Burganlage und auch der Stadt Rockenhausen zerstört, sodass aus dem einst barocken Wohnschloss vielmehr eine Ruine geworden war. Groß angelegte Wiederherstellungsmaßnahmen in den Jahren 1712, 1738 und zwischen 1775 und 1778 glichen einem Neubau. Ende des 18. Jahrhunderts erlitt die Burg erneut große Schäden der Bausubstanz, sodass sie 1797 als unbewohnbar erklärt wurde. Bereits zwei Jahre später wurde die hölzerne Schlossbrücke abgebaut und mit dem Wassergraben verschwanden die letzten Anzeichen der mittelalterlichen Burg. Lediglich das nachträglich angebaute Gebäude behielt seine Funktion als Sitz der Munizipalverwaltung. Im Jahr 1820 wurde das Anwesen an Nikolaus Osterheld versteigert, der es seiner Tochter vererbte. Diese heiratete Gotthard Wittmann, der das Gebäude im Jahr 1852 käuflich erwarb und zwei Jahre später als Apotheke nutzte. Im Jahr 1924 gehörte der Bau dem Rockenhausener Zahnarzt Edmund Möller. Mitte des 20. Jahrhunderts, genauer im Jahr 1956, wurde das Anwesen an die Stadt Rockenhausen verkauft, die das Gebäude bis zum Jahr 1970 als Rathaus nutzte. Bis dato hatte sich die Bausubstanz erneut verschlechtert. Danach folgte die Nutzung für Veranstaltungen, als Bücherei und zur Alten-Tagespflege. Im Jahr 1994 wurden konkrete Überlegungen zur Sanierung und weiteren Nutzung angestellt und das Anwesen schließlich zwischen 1999 und 2001 saniert. Heute ist von der einstigen mittelalterlichen Burganlage lediglich der im 16. Jahrhundert errichtete und im folgenden Jahrhundert umgebaute Schlossbau übriggeblieben, der mittlerweile als Hotel genutzt wird und stellenweise umgebaut wurde.

Objektbeschreibung

Die frühere Burg der Raugrafen lag außerhalb des besiedelten Bereichs Rockenhausens, am nordwestlichen Rand der Stadt. Zur Ursprungsgestalt der Anlage lassen sich heute nur wenige Vermutungen anstellen, da keine Überreste bestehen und bisher auch keine Ausgrabungen durchgeführt wurden. Das von Thurn errichtete Schlösschen galt als Schwerpunkt einer Gebäudegruppe mit Wirtschafts- und Nebengebäuden, einem Ball- und Konzerthaus wie auch Ställen und einer Scheune. Zur Anlage gehörten zudem bis zum Ende des 18. Jahrhunderts ein breiter Wassergraben und eine hölzerne Brücke. Nachdem am Ende des Pfälzischen Erbfolgekrieges nur noch die Außengemäuer des Schlosses erhalten blieben, wurden bei der Wiederherstellung im Jahr 1713 ein steiles Walmdach sowie eine Fachwerkfassade im Obergeschoss errichtet. Auch die innere Aufteilung des Gebäudes wurde durch einen dieses quer durchziehenden Mittelflur verändert. Bei weiteren Sanierungsmaßnahmen im 18. Jahrhundert wurde das Fachwerk durch Mauerwerk ersetzt und neue Fenster in die Fassade eingegliedert, sowie die Fassade hellgelb verputzt. Der Baustil entsprach dabei dem Schema herrschaftlicher Bauten. Der freistehende, runde Treppenturm ist an der Schmalseite des Gebäudes im Osten angegliedert. Heute verbindet ein Wintergarten das Schloss sowie einen im Jahr 2001 errichteten Hotelneubau, welcher 26 Zimmer beherbergt. Zur Hotelanlage zählen zudem ein Restaurant sowie eine Galerie. Die hellgelbe Fassade des Baus ist erhalten geblieben. Markant sind zudem das ebenfalls erhaltene zweistöckige Walmdach, sowie die dunkelgrünen Klappfensterläden.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Das Schloss Rockenhausen kann in der Schlossstraße 8 innerhalb des Stadtgebiets von Rockenhausen im Donnersbergkreis verortet werden. Die ursprüngliche Lage der Anlage am nordwestlichen Stadtrand hat sich durch die weitere Besiedlung der Stadt gewandelt und das Schloss liegt nun im Zentrum der Stadt. Somit kann das Anwesen innerhalb kurzer Zeit fußläufig vom Bahnhof Rockenhausen aus, wie auch mit dem Pkw erreicht werden.

Literaturverzeichnis

  • Keddigkeit, Jürgen, Burkhart, Ulrich und Übel, Rolf (2007). Pfälzisches Burgen-Lexikon IV.1. O - Sp Kaiserslautern.
  • Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (2018). Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler. Donnersbergkreis Mainz.

Quellenangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 37“ 47′ N, 7° 49“ 9′ O

Datierung:
1571

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