Schlossplatz und Schlossbrunnen in Pirmasens

Alternative Bezeichnungen: Schloss Pirmasens

Landgrafen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt machte im Jahr 1757 Pirmasens zu seiner Residenz und ließ dazu das alte Jagdschloss ausbauen. Bei dem Schloss handelte es sich um einen rechteckigen Putzbau mit Mansardendach, welcher wegen seiner Hanglage an der Ostseite zwei- und an der Westseite viergeschossig war. Im Jahr 1793 zerstörten französische Truppen das Schloss vollständig und im Jahr 1805 wurde die Ruine abgebrochen. An der früheren Stelle des Schlosses befindet sich heute die imposante Brunnenanlage mit Stierkopf sowie der Schlossplatz.

Geschichte

Im Jahr 850 wird Pirmasens erstmals als pirminiseusna urkundlich erwähnt. Namensgeber der späteren Stadt war der Wanderprediger Pirminius, welcher auch das nahe gelegene Kloster Hornbach gründete. Jedoch erst unter Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt (1719-1790) wuchs Pirmasens von einem Dorf zur Garnison und schließlich im Jahr 1763 zur Residenzstadt an. Er gilt als Gründer der Stadt Pirmasens.

Das landgräfliche Schloss zu Pirmasens

Das landgräfliche Schloss existiert heute nicht mehr, es stand an der Westseite des heutigen Schlossplatzes, zwischen dem Alten Rathaus und der Exerzierhalle. Heute stehen an dieser Stelle die Pirminiuskirche sowie der Schlossbrunnen mit Schlosstreppen und Schlossplatz.

Das Schloss ging auf ein 1712 oder 1720 errichtetes Jagdschloss von Grafen Reinhard III. von Hanau-Lichtenberg zurück. Als dieser im Jahr 1736 ohne männlichen Nachkommen starb, fiel Pirmasens an seinen Enkel Ludwig, dem späteren Landgrafen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt. Ab dem Jahr 1741 hielt sich Ludwig immer häufiger in Pirmasens auf und machte im Jahr 1757 Pirmasens schließlich zu seiner Residenz. Dazu ließ er das alte Jagdschloss ausbauen und engagierte für dieses Vorhaben den Fehrbacher Mauermeister Leonhard Jennewein. Bei dem Bau handelte es sich um ein rechteckiges Hauptgebäude, welches ein Putzbau mit neun Fensterachsen und einem Mansardendach war. Aufgrund seiner abschüssigen Lage war das Gebäude an der Ostseite nur zweigeschossig und an der Westseite jedoch viergeschossig. Nach Westen hin wurden ein Rasenparterre von zwei Rampen geformt, welches durch ein kleines Wachhaus abgeschlossen wurde. Nach Osten hin bildeten zwei mansardenbedachte Nebengebäude einen Ehrenhof. Parallel zur südlichen Rampe befand sich zudem ein Langbau, welcher die Ställe und eine Scheune enthielt. Im Jahr 1763 wurden die Seitengebäude durch quadratische Pavillons ersetzt und das kleine Wachhaus zur Hauptwache ausgebaut.

Im Jahr 1790 starb der Landgraf und bereits drei Jahre nach seinem Tod besetzten französische Truppen im Zuge der Französischen Revolution (1789-1799) die Stadt Pirmasens und zerstörten das Schloss dabei vollständig. Im Jahr 1805 wurde die Ruine schließlich versteigert und abgebrochen. Die ehemals auch zum Schloss gehörigen Amts- und Herrenhäuser blieben zunächst verschont, wurden im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) ebenfalls zerstört.

Die erhaltenen Überreste des Schlosses, hauptsächlich Bilder und Möbel, sind heute im städtischen Pirmasenser Museum und im Darmstädter Schlossmuseum zu sehen. In der Hauptstraße 102 in Pirmasens findet sich zudem noch ein erhaltener Dreiecksgiebel des landgräflichen Herrschaftshauses, der das Emblem Ludwigs IX. sowie die Jahreszahl 1780 trägt. Heute erinnert nur noch der Name des Platzes, der Treppenanlage und des Brunnens an den ehemaligen Bau des Landgrafens.

Objektbeschreibung

An der früheren Stelle des Schlosses befindet sich heute die imposante Brunnenanlage der Pirmasenser Innenstadt sowie der Schlossplatz, welcher mit seinem Namen an das einstige landgräfliche Schloss erinnert. Der Brunnen mit dem „Ur-Stier“ auf der Spitze wurde von Gernot Rumpf im Jahr 1984 für den Lions-Club geschaffen. Wie auch der Brunnen heute, war das frühere Schloss in den Hang hinein gebaut und umfasste zur Hauptstraße hin vier Stockwerke und zur Schloßstraße hin zwei Stockwerke. Heute rauscht das Wasser des, mit einem Stier und Bronzeschwänen verzierten, Schlossbrunnens über die Kaskaden von der höher gelegenen Schlossstraße hinab zum Schlossplatz. Dieser ist mit „Wellenbändern“ gepflastert und wird vom Alten Rathaus begrenzt, welches gegenüber von dem Brunnen steht. Am oberen Ende des Brunnens ragt die Pirminiuskirche hinaus.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Der Schlossbrunnen und der Schlossplatz befinden sich in der Pirmasenser Innenstadt, gegenüber des Alten Rathauses und der Pirminiuskirche. Parkplätze stehen an der oberen Schlossstraße zur Verfügung und der Pirmasenser Hauptbahnhof ist fußläufig in einem Kilometer erreichbar.

Literaturverzeichnis

  • Schneidmann, Jürgen (2020). DAS "WAHRZEICHEN" DER STADT PIRMASENS Wochenblatt Pirmasens .
  • Stadtmarketing & Tourismus Pirmasens (o.J.). Historischer Stadtrundgang durch Pirmasens Pirmasens.

Quellenangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 12“ 1′ N, 7° 36“ 18′ O

Epoche:

Unbekannt

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
1984

Schlagworte:

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