Geschichte
Bereits vor 1800 wurde in der Straße Mühlberg 1 in Hinzweiler ein Haus vom Ackerer Nickel Licht erbaut. Dieses war nur eineinhalbstöckig und war von der Straße etwas rückversetzt. Die beiden nachfolgenden Generationen der Familie Licht lebten in diesem Haus.
Die Brüder Friedrich und Adam Heinz heirateten 1872 die beiden Töchter des Johannes Licht. Nach der Doppelhochzeit wurde das Haus geteilt, wobei eine Verbindungstür zwischen beiden Haushälften erhalten blieb. Friedrich wohnte mit seiner Frau im Mühlberg 1 und sein Bruder Adam nebenan im Mühlberg 3. Friedrich Heinz zog mit seiner zweiten Frau nach Kaiserslautern und verkaufte 1909 das Haus an Johann Schmitt und nicht an seinen Bruder, der es ebenfalls kaufen wollte.
Der Schneidermeister Johann Schmitt riss das Haus nach dem Kauf ab. Etwas weiter vorne an der Straße ließ er an gleicher Stelle einen zweistöckigen Neubau errichten, der in seiner Form bis heute erhalten geblieben ist. Das neue Gebäude hatte große bodentiefe Schaufenster, hinter denen Schmitt an seinem Schneidertisch saß und arbeitete. Johann Schmitt hatte neben der Schneiderei auch ein Hutmachergeschäft. Sein Sohn Karl Schmitt führte seit etwa 1924 neben der Schneiderei die erste Tankstelle im Ort. Er war der erste Autobesitzer in Hinzweiler und nutzte den Wagen unter anderem für dienstliche Fahrten. Nachdem die Firma Shell zu ihm Kontakt aufgenommen hatte, richtete er an seinem Haus eine Zapfsäule ein. Lange Zeit war er selbst sein einziger Kunde.
Objektbeschreibung
Das Haus im Mühlberg 1 steht an der Ecke der beiden Straßen Oberberg und Mühlberg, die wenige Meter darauf gemeinsam auf die Hauptstraße treffen. Es befindet sich schräg gegenüber des ehemaligen Gasthauses Gilbers.
Das zweigeschossige Haus wurde beim Bau mit großen Schaufenstern für die Schneiderei ausgestattet. Diese wurden nach einem Verkauf des Hause 1955 auf ihre heutige Größe verkleinert. Die in Richtung Hauptstraße gewandte Ecke des Hauses ist über alle Stockwerke hinweg abgeflacht und besitzt neben Fenstern auch einen eigenen Giebel. Der Giebel mit Fachwerk ist erhalten geblieben, lediglich der obere Teil wurde später bis unters Dach mit Holz verkleidet. An dieser Hausecke war früher die Zapfsäule angebracht.
Weitere Informationen sind in der Häuserchronik der Ortsgemeinde Hinzweiler zu finden.