Geschichte
Philipp Bartholmä baute bereits vor 1842 ein Haus in der heutige Straße Oberdorf 3. Johannes Krebs kaufte ihm dieses später ab. Er war Schreiner und besaß eine Schreinerei. Als er mit einer Verwundung am rechten Armgelenk aus dem Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) heimkehrte, konnte er sein Handwerk nicht mehr ausüben. Zwischen 1873 und 1874 eröffnete er einen Kolonialwarenladen und eine Wirtschaft. Bald stockte er sein Haus auf und schuf im ersten Stock einen Tanz- und Veranstaltungssaal, der über eine Außentreppe erreichbar war. Vor dem Haus standen zwei große steinerne Tröge als Viehtränken. Sie wurden über eine Wasserleitung gespeist, die von zwei weiteren Trögen kam, die im Oberdorf vor dem Haus mit der Nummer 12 standen. Um 1900 musste der Tanzsaal geschlossen werden. 1910 übernahm Karl Ohliger und seine Frau Friederike Johanna, geborene Krebs, den Kolonialwarenladen und die Wirtschaft.
Das Haus wurde 1934 schließlich abgerissen und neugebaut. Das neue Haus wurde weiter vorne, zur Straße hin, errichtet, die Wirtschaft und der Gemischtwarenladen wurden aber weiter betrieben. Danach hatte die Wirtschaft mehrere Pächter. Im Jahr 1958 kaufte Jakob Mahler das Haus. Die Familie besaß bereits einen Gemischtwaren- und Lebensmittelladen im Ackerweg (heute Hauptstraße 18). Den bereits bestehenden Laden und die Gastwirtschaft führten sie weiter. Ihre Tochter Helene Gilbers, geborene Mahler, führte nach dem Tod ihrer Eltern die Wirtschaft und den Gemischtwarenladen weiter.
Im Jahr 1970 wurde das Gasthaus erstmals umgebaut und das gesamte Mobiliar erneuert. Knapp zwanzig Jahre später fand erneut ein Umbau der Gasträume statt. In diesem Zeitraum war die Gastwirtschaft in jedem Jahr das Heim der Straußbuben in der Kerwezeit. Neben dem Hauptraum mit etwa dreißig Sitzplätzen gab es auch einen Nebenraum für private Veranstaltungen.
Zum dreißigjährigen Jubiläum des Gasthauses Gilbers fuhr die Brauerei Henniger mit einem Sechser-Pferdegespann vor das Gasthaus. Der mit 51 Fässern beladene Wagen sollte den traditionellen Transport von Bier demonstrieren. Das Jubiläum wurde im Rahmen einer großen Festlichkeit an mehreren Wochenenden gefeiert.
Um das Jahr 2000 wurde der Gemischtwarenladen aufgegeben und Karl-Heinz Gilbers führt nun seit 1998 die Gastwirtschaft in vierter Generation.
Objektbeschreibung
Das Gasthaus Gilbers befindet sich in einer Kurve der Hauptstraße an der Abzweigung zur Straße Oberdorf. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein zweistöckiges giebelständiges Haus mit Satteldach. Die Steine zum Bau des Gasthauses wurden dort gebrochen, wo vom Wingertsberg hinter der Kirche der alte Horschbacher Weg abzweigt.
Es steht heute direkt an der Straße und man erkennt noch das alte Schaufenster des Gemischtwarenladens auf der rechten Seite. Links von der Wirtschaft, an der Ecke zur Hauptstraße, befindet sich der kleine Parkplatz der Gastwirtschaft.
Vor 1934 stand die Wirtschaft traufständig und etwas rückversetzt von der Straße mit einem dazwischenliegenden Vorgarten. Das Haus war zweistöckig und besaß ein Satteldach. Es hatte teilweise bodentiefe Fenster und im Obergeschoss auch einen kleinen Balkon vor dem rechts außen liegenden Fenster.
Weitere Informationen sind in der Häuserchronik der Ortsgemeinde Hinzweiler zu finden.