Geschichte
Die Obere Eselsmühle liegt nördlich der Gemeinde Enkenbach und zählt zu den Kulturdenkmälern der Verbandsgemeinde. Seit über 100 Jahren ist sie in Besitz der Familie Burgdörfer, welche sie auch bewohnt und bewirtschaftet.
Der Ursprung der Oberen Eselsmühle liegt vermutlich bereits im frühen 16. Jahrhundert, was aus der Abhandlung „Mühlen im Kreis“ des Kaiserslauterer Pädagogen und Autors Werner Weidmann (1931-2004) hervorgeht. Bereits zu Beginn der Mühle wurde ein Esel oder ein Maultier als Lastenträger und Zugtier zur Antriebshilfe für das Mühlrad eingesetzt. Daher stammt auch der Name der Mühle, welcher genauso bei der Unteren Eselsmühle und der benachbarten Eselsfürth bei Kaiserslautern auftaucht. Die Mühle war zu Beginn bis in die Reformationszeit hinein im Besitz des Prämonstratenserinnenklosters Enkenbach. Im Dreißigjährigen Krieg (1608-1648) wurde die Mühle dann verwüstet, was auch aus einem Bericht von Weidenmann aus dem Jahr 1682 hervorgeht: „Die Eselsmühle zerstört, der Müller ermordet“.
Um das Jahr 1690 sollte der Eselsmüller Servin Weckmann, unter kurfürstlich-pfälzischer Regie, als Erbbeständer die Mühle sowie die dazugehörige Landwirtschaft als Bordmühle betreiben. In solchen Mühlen wurden Rundhölzer zu Brettern, Kanthölzern und Balken weiterverarbeitet. In den folgenden Jahrhunderten wechselte der Erbbestand seine Pächter und Besitzer, darunter fallen Namen wie Zimmermann, Speck, Molter und Kinzinger. Seit dem Jahr 1913 ist die Obere Eselsmühle im Besitz der Familie Burgdörfer, der Großvater des heutigen Besitzers, Heinrich Burgdörfer, erwarb das Anwesen damals für rund 15.800 Mark. Als Heinrich im Ersten Weltkrieg (1914-1918) einberufen wurde, wurde die Mühle gesperrt. Die Menschen in den Nachbarorten reichten jedoch beim Königlichen Bezirksamt Kaiserslautern eine Bitte ein Burgdörfer aus dem Militärdienst zu entlassen, da die verbliebenen Mühlen im Umkreis nicht in der Lage waren den Bedarf an Mehl zu decken. Ob dieser Bitte nachgekommen wurde ist jedoch nicht bekannt. Nach dem Ersten Weltkrieg hatte die Mühle eine Zeit der guten Konjunktur als Getreidemühle. Darum kauft Heinrich Burgdörfer, Ende der 1930er Jahre, den benachbarten Mühlweiher hinzu, der heute als Naturdenkmal gilt. Im Jahr 1957 wurde die Mühle stillgelegt und in den folgenden Jahren lag der Schwerpunkt auf der Landwirtschaft mit Bullen und Schweinen. Der heutige Besitzer, Helmut Burgdörfer, kann jedoch die traditionelle Holzverarbeitung der Familie nicht ganz lassen und verkauft deshalb Brennholz.
Baubeschreibung
Die Obere Eselsmühle liegt nördlich der Gemeinde Enkenbach am Naturdenkmal Mühlweiher. Die Hofanlage besteht aus einer Mühle und einem 1778 errichteten Wohnhaus, welche unter einem Walmdach liegen. Der Kern des heutigen Anwesens stammt wahrscheinlich aus dem 18. Jahrhundert, das heutige Erscheinungsbild entstand aber vor allem im 19. Jahrhundert. Direkt unter dem heutigen Wohnhaus verläuft der Mühlgraben.
Die Obere Eselsmühle ist heute ein eingetragenes Kulturdenkmal im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Kaiserslautern der Generaldirektion Kulturelles Erbe.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Enkenbach-Alsenborn ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kaiserslautern, und besteht aus einem Zusammenschluss der Gemeinden Enkenbach und Alsenborn. Die Gemeinde ist viertgrößte Ortsgemeinde im Landkreis Kaiserslautern gemessen an der Einwohnerzahl.
Die Obere Eselsmühle liegt nördlich von Enkenbach, etwas unterhalb der B 48, am Zusammenfluss von Klosterbach und Alsenz.