Geschichte
Das Gotteshaus zählt mit seinen mehr als tausend Sitzplätzen zu den größten Dorfkirchen der Pfalz. Die repräsentative Zentralkirche, die in den Jahren 1897/98 entstand, würde durch ihre Größe auch jeder Stadt zur Ehre und Zierde gereichen. Trotz dieser städtischen Züge ist die Harmonie zwischen der äußeren Erscheinung und inneren Ausstattung des Bauwerkes gewahrt.
Für die protestantische Gemeinde war der Weg bis zur Vollendung der Kirche lang und beschwerlich. Mit der Einführung der Reformation (1517-1648) erhielt das Dorf eine eigene Pfarrei. Bei der Kirchenteilung wurde das Gotteshaus 1707 den Katholiken zugesprochen, die jedoch den Protestanten die Mitbenutzung gestatten mussten.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte die Bevölkerung derart zugenommen, dass die evangelische Gemeinde an den Bau einer eigenen Kirche denken konnte. Der 1806 fertiggestellte Bau war 20 Meter lang und 12 Meter breit, hatte einen Zwiebelturm und zwei Glocken. Die Bevölkerung wuchs weiter stark an, sodass die Pfarrei 1890 schon 2000 Seelen zählte. Das kaum hundert Jahre alte Kirchlein war mithin schon zu klein geworden.
Man entschloss sich für einen größeren Neubau, für den der Architekt Prof. Levy die Pläne anfertigte. Der 1854 in Landau geborene jüdische Baumeister entwarf neben den Synagogen in Kaiserslautern und Straßburg auch die protestantischen Kirchen in Bexbach, Olsbrücken, Siegelbach und Steinwenden. Die Bauzeit der stattlichen Kirche betrug nur anderthalb Jahre. Im März 1897 hatte man den Grundstein gelegt, im Dezember 1898 fand die Einweihung statt.
Baubeschreibung
Die prächtige Fassade der neuromanischen Kirche wird durch zwei Türme begrenzt, im Südwesten durch den großen Glockenturm, im Nordwesten durch einen kleinen sechseckigen Turm. Säulen flankieren das gegliederte Portal, über dem das Schriftwort grüßte: „Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth.“ Dem Langhaus ist eine Vorhalle vorangesetzt; die Außenansicht wird durch eine Rosette über dem Eingang und durch Rundbogen in verschiedener Größe ansprechend gegliedert.
Der Innenraum des Gotteshauses zeichnet sich zunächst durch seine beträchtliche Höhe aus. Über dem Mittelschiff ragt ein Tonnengewölbe, über den seitlichen Emporen befinden sich angeschnittene Gewölbe, sodass der Eindruck einer dreischiffigen Anlage entsteht. Die schmuckvollen Konstruktionen der Emporen lassen an die Frauenempore einer Synagoge denken. Als protestantische Predigtkirche konzipiert, in der die Verkündigung des Wortes Gottes das zentrale Geschehen ist, bilden Kanzel und Altar eine Einheit.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die protestantische Kirche liegt in der Ortsmitte der Gemeinde Weilerbach im Landkreis Kaiserslautern. Der Ort liegt nordöstlich der Stadt Kaiserslautern und ist über die Landstraßen 367 und 356 erreichbar. Einige wenige Parkplätze sind direkt an der Kirche vorhanden. Die protestantische Kirche in Weilerbach befindet sich nur circa 250 Meter von der katholischen Kirche in Weilerbach entfernt.
(Karlheinz Schauder, 2006-2010)