Geschichte
Nach einer Urkunde von 1470 gehörte der Ort „Kolwiler“ zur Pfarrei Reichenbach. In dem Dokument ist außerdem zu lesen, dass die Gemeinde wegen der großen Entfernung von der Pfarrkirche im eigenen Dorf eine Kapelle bauen will, die auch als Zufluchtsstätte vor bösen Leuten dienen soll. Pfalzgraf Ludwig von Zweibrücken genehmigte das Vorhaben und teilte zudem mit, dass, die Wohltäter der Kapelle der großen Gnaden und Ablässe teilhaftig werden sollen, mit denen das Gotteshaus in Reichenbach ausgestattet ist. Dies ist gleichsam die Geburtsurkunde der heutigen Kirche in Kollweiler, deren Chor aus dem Jahr 1475 stammt und in gotischem Stil erbaut ist.
In der Zeit der Reformation wurde das Veldenzer Gebiet lutherisch, der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) brachte anschließend auch hier viel Leid und Zerstörung. Die ebenfalls betroffene Kapelle wurde in den Jahren 1679-1694 allmählich wieder hergerichtet. 1709 erhielt sie durch den Anbau eines Schiffes die heutige Form, den Charakter einer Kirche. In den folgenden Jahrhunderten wurde das Gotteshaus mehrmals renoviert. Die nur zwei Meter hohe Empore hatte es bisher nicht ermöglicht, eine Orgel aufzustellen. 1894 erhöhte man daher die Decke der sogenannten Bordenkirche auf vier Meter und installierte im folgenden Jahr ein Instrument, das den Gesang der Gemeinde klangvoll begleitete. Bei einer weiteren Erneuerung bemühte man sich 1975 vor allem, die ursprüngliche Art des Gebäudes wiederherzustellen.
Baubeschreibung
Die kleine Kirche auf einer Anhöhe macht einen freundlichen und ansprechenden Eindruck. Es handelt sich um einen zierlichen Saalbau mit einer Fläche von rund hundert Quadratmetern. Der schöne Chor ist dreiseitig geschlossen und weist außen vier Stützpfeiler auf. Im Inneren besteht der Bogen zwischen Chor und Schiff aus gekehlten Sandsteinen. Das Rippengewölbe des Chores ist durch sechs Gurten gegliedert, deren Scheitelstein ein ausgemaltes Sonnenrad zeigt. Der Raum wird durch bunte Maßwerkfenster erhellt; an den Seitenwänden befinden sich zwei Nischen, die rechte mit gotischem Spitzbogen. Das später angebaute Schiff der Kirche hat dagegen Rundbogenfenster, anstelle eines Turmes trägt der Chor einen barocken Dachreiter. Mittlerweile wurde bei einem Umbau eine Balkendecke eingezogen und die Orgel durch ein Harmonium ersetzt. Die steinerne Kanzel aus der Entstehungszeit ist noch gut erhalten. Der Altartisch aus Buntsandstein, über dem ein Bronzekreuz schwebt, ist hingegen neueren Datums.
Die protestantische Kirche in Kollweiler ist ein eingetragenes Kulturdenkmal in dem Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Kaiserslautern.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die protestantische Kirche in Kollweiler liegt mitten im Ort auf einer Anhöhe. Sie ist zu Fuß ebenerdig über die Bergstraße zu erreichen oder von Hauptstraße aus über einige Treppen.
(Karlheinz Schauder, 2006-2010)