Thematische Einordnung
„Wolfskaut“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Viehwirtschaft und Wolfsplage“. Mit den Rittersteinen aus dieser Kategorie wird zum einen an die einstige Waldviehwirtschaft mit der Haltung von Pferden, Kühen, Schafen, Ziegen und Schweinen verwiesen, was einst eine große Bedeutung hatte. Daran erinnern beispielsweise die Bezeichnungen Stüterhof, Stüterkopf, Roßberg, Kühunger, Stall, Schäferei oder Saupferch. Zum anderen streifte der gefürchtete Wolf einst durch den Pfälzerwald, der in Gruben gefangen und später geschossen wurde. Im Dezember 1906 wurde der letzte Wolf erlegt. Seitdem gilt der Wolf im Pfälzerwald als ausgerottet. Nur noch die Bezeichnungen, wie Wolfsdelle, -loch, -grube, -kaut oder -falle erinnern an das Vorkommen.
Spezifische Einordnung
Der Ritterstein verweist auf eine ehemalige Wolfsgrube oder auch Wolfskaut genannt, die dem Fangen von Wölfen diente. Um das Tier in die Falle zu locken, wurde eine Grube ausgehoben, mit Reisig bedeckt und ein lebendes Tier, meist ein Schaf, als Köder darin versteckt. Der Wolf sprang in die Grube und kam nicht mehr heraus. Es war ein leichtes einen Wolf in so einer Grube zu erlegen. Die darin gefangenen Tiere wurden von den sogenannten Wolfsträgern nach Hause gebracht, welche für diese hoch angesehene Leistung eine Bezahlung, das sogenannte Wolfsgeld, erhielten.
Im Jahr 1904 wurde der letzte in freier Wildbahn lebende Wolf in Deutschland erschossen. Erst seit 1998 siedelte sich der Wolf wieder in einigen deutschen Gebieten an.