Grabstein
In der Südwand des Schiffes der St. Anna Kapelle befindet sich der Grabstein des Ritters Hans von Droth. Er ist 2,27 Meter hoch und 1,15 Meter breit. Auf dem Grabstein ist ein lebensgroßes Reliefbild des Ritters zu sehen. Auf dem Stein ist der Ritter mit bloßem Haupt, von welchem lange Haare auf die Schultern fallen dargestellt. Hans von Droth trägt dabei eine Rüstung; in der rechten Hand hält er ein blankes Schwert, mit der linken umfasst er die Scheide. Über dem Ritter wird ein krabbenbesetzter Kielbogen dargestellt. Oben in den beiden Ecken sind die von Droth’schen Wappenschilder eingehauen; das rechte Wappen zeigt einen Greifen, das linke einen Raben mit Ring im Schnabel. In den beiden unteren Ecken befanden sich ebenfalls zwei Schilde, von denen das eine die Burg Berwartstein darstellte; das andere Wappen ist unbekannt. An dem Relief sind Gesicht, Beine und die beiden unteren Wappen zerstört. Die Beschädigungen werden auf die Zerstörungswut der Französischen Revolutionstrupppen (1792-1815) zurückgeführt.
Die Umschrift in spätgotischen Minuskeln lautet: „† Ano Dominy 1503 Off Dorstag Vor Simon Vnd Jude Der Aposteln (26.10.) Starb Der Streng H– Hans Vom Drot Ritter Dem Got Genedig Sy Amen.“
Gruftplatte
Die Gruftplatte des Ritters Hans vom Droth wurde am 15.9.1908 beim Einstellen der Gerüststangen in der Mitte des Kirchenschiffes vor dem Chorbogen unter dem mit Gras bewachsenen Boden aufgefunden. Ihr Vorhandensein war bis dahin unbekannt. Sie ist 2,53 Meter lang, 1,10 Meter breit und 35 Zentimeter stark. Sie trägt rundum eine ähnliche Inschrift wie der Grabstein des Ritters: „† Anno Domyni 1503 Off Dorstag vor Symonys Vnd …. Der Apposteln …gestorben Her Hans Vom Drot dem G–enedig sy.“ Im Mittelfeld befindet sich das Wappen derer von Droth, ein Rabe mit einem Ring im Schnabel auf einem Dreiberg stehend. Über dem Wappen ein Fuchs als Helmzier.
Die aufgefundene Gruftplatte hat man in der Nordwand des Schiffes, gegenüber dem vorhandenen Grabstein, eingemauert. Die Fundstelle ist seit 2002 mit einer neuen Platte im Boden markiert.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die Sankt Anna Kapelle befindet sich etwa 500 Meter nordwestlich von Niederschlettenbach. Sie steht nördlich der Landstraße 478 von Niederschlettenbach in Richtung Bundenthal. Ebenfalls an der Landstraße in Richtung Bundenthal und nur wenige hundert Meter von der St. Anna Kapelle entfernt, befinden sich das Forsthaus Erzgrube sowie die Rittersteine „Ehem. Eisenerzgrube“ (Nr. 196) und „Glückauf L.v.G. 1835“ (Nr. 22).