Zweikirche in Rutsweiler an der Lauter

Die alleinstehende Kirche auf der Gemarkung Rutsweiler an der Lauter stand inmitten von Dörfern, die heute nicht mehr existieren. Die Kirche besteht aus mehreren Teilen, die jeweils aus verschiedenen Epochen stammen. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Geschichte

Die Zweikirche im Tal der Lauter enthält Bauteile, die bis ins 11. Jahrhundert zurückgehen. Um die Kirche hat es eine Ansiedlung namens „Zvenkirchen“ gegeben, die erstmals um 1250 urkundlich erwähnt wurde und bis 1823 existiert hat. Hier lebte auch der Pfarrer in seiner Wohnung. Insgesamt gab es auf der Gemarkung Rutsweiler fünf Dörfer, die im Laufe der Zeit untergegangen sind. Die Kirche war Pfarrkirche der Dörfer auf der linken Seite der Lauter zwischen Sulzbach und Wolfstein. Die Zweikirche wurde in unmittelbarer Nähe zur St. Peterskirche des nicht mehr vorhandenen Ortes Allweiler erbaut, weswegen man annimmt, dass der Ort daher „zwischen zwei Kirchen“ genannt wurde. Politisch gesehen gehörte die Zweikirche zum Reichsland um Kaiserslautern und der Gerichtsort war Rothselberg. Ab dem 17. Jahrhundert gehörte das Gebiet dann zur Kurpfalz. Die Pfarrei wurde 1250 erstmals erwähnt und ab 1568 gab es einen evangelischen Pfarrer. 1601 wechselte man zum reformierten Glauben. Die Zweikirche ist heute Filialkirche der evangelischen Pfarrei Wolfstein.

Objektbeschreibung

Die Zweikirche besteht aus drei Gebäudeteilen aus unterschiedlichen Epochen. Der mittlere Teil stammt aus dem 11. Jahrhundert. Es handelt sich um ein romanisches Langhaus. Nach Norden hin wurde dieses Gebäude um 1320 erweitert, um Platz zu schaffen für einen heute nicht mehr vorhandenen Seitenaltar. Noch erhalten von dieser Erweiterung sind allerdings ein Maßwerkfenster in der Nordwand und das Altarbild in einer Wandnische. Dieses zeigte die heilige Katharina und den heiligen Nikolaus, wobei jedoch später die heilige in eine weltliche Adlige umgewandelt wurde. In südlicher Richtung wurde nach dem Bau des Chors eine heut nicht mehr vorhandene Sakristei angebaut. Im 18. Jahrhundert kam es zum Einbau neuer Fenster und zur Erneuerung des westlichen Eingangs der Südseite im romanischen Stil.

Westlich des Langhauses befindet sich ein dreigeschossiger Glockenturm, der aus der Zeit um 1465 stammt. Im Glockengeschoss sind auf allen Seiten spitzbogige, spätgotische Fensteröffnungen vorzufinden und der Turm trägt ein Satteldach. Im Turm sind zwei Glocken vorhanden, die in den Jahren 1463 und 1464 in Kaiserslautern gegossen wurden. Im Osten des Langhauses befindet sich der Chor, der 1501 fertiggestellt wurde und von Strebepfeilern umgeben ist. Der Chor besteht aus fünf Seiten eines Achtecks und sein Dach ist höher und steiler als das des Langhauses. In jeder der fünf Seiten ist ein spitzbogiges Maßwerkfenster eingelassen. Im Inneren besitzt der Chor in Rippengewölbe. Von der ursprünglichen Einrichtung sind heute noch die Sakramentnische und der sternförmige Kanzelfuß erhalten. Der Altar stammt aus dem 18. Jahrhundert und die Empore wurde in diesem Jahrhundert erweitert. Zwischen 1964 und 1966 wurden die Wandmalereien restauriert, hierbei wurden Übermalungen vorgenommen. Von den Malereien noch im originalen Zustand ist eine Marienkrönung von 1500 und Darstellungen von der Geburt und dem Tod Marias. Die Malereien im Inneren des Langhauses stammen aus dem 16. Jahrhundert, ausgenommen des Altarbildes.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Die Zweikirche ist alleinstehend im Tal der Lauter auf der Gemarkung von Rutsweiler an der Lauter. Die zwischen Rutsweiler und Wolfstein verlaufende B270 läuft an ihr vorbei. Die Kirche befindet sich am Osthang des Königsberges. Um die Kirche herum befindet sich ein Friedhof.

Literaturverzeichnis

  • Generaldirektion kulturelles Erbe (2022). Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Kusel Mainz.

Quellenangaben

    Artikel-Historie

    Koordinaten:

    49° 34“ 35′ N, 7° 37“ 6′ O

    Baustil:

    Unbekannt

    Datierung:
    11. Jahrhundert

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