Geschichte
Linden war im Mittelalter eine Filiale der Pfarrei Horbach, die Gläubigen gingen zum Gottesdienst in die Kirche St. Peter des Nachbardorfes. Seit 1946 ist der Ort eine Tochtergemeinde von Queidersbach. Eigene Gottesdienste fanden zunächst in einer umgebauten Baracke statt.1949 gründeten vier engagierte Männer einen Kirchenbauverein, dem es innerhalb weniger Jahre gelang, beträchtliche Mittel für das Vorhaben zusammenzutragen.
Mit der Errichtung der Filialkirche konnte 1957 begonnen werden. Nach nur einjähriger Bauzeit wurde sie von Bischof Isidor Markus Emanuel konsekriert und erhielt den Namen „Unbeflecktes Herz Mariä“.
Baubeschreibung
Das Gotteshaus, ein Beispiel moderner sakraler Architektur, entstand nach den Plänen von Oberbaurat Schulte in Speyer.
Der freistehende, 18 Meter hohe Turm grüßt weithin über das Dorf. Seine beiden unteren Drittel bestehen aus rotem Sandstein, das obere mit den Schallöffnungen dagegen aus Beton. Dieser Wechsel beim verwendeten Material charakterisiert auch das Hauptgebäude. Während die Giebelseite Mauerwerk aus gehauenen Steinen aufweist, sind die Seitenwände hell verputzt.
Dem breit gelagerten Schiff ist ein Vorbau vorangestellt, an dem drei Türen ins Innere führen. Der Blick des Besuchers wird von einem großen thronenden Christus angezogen, einer Arbeit in Sgrafitto, die an der Stirnseite des Chores angebracht ist. Darunter steht der Altar aus marmoriertem Muschelkalk, das Zentrum des gottesdienstlichen Geschehens.
Der Innenraum enthält 480 Sitzplätze und wird durch großflächige Fenster überaus licht gestaltet. Die Glasmalereien der beiden Seitenfenster schildern die Rolle der Muttergottes in der Heilsgeschichte. Das Fenster an der Frontseite stellt die sieben Schmerzen Mariens dar. Am linken Seitenaltar ist zudem eine Schutzmantel-Madonna aufgestellt, eine ausdrucksvolle Schnitzerei aus Lindenholz, die der Landstuhler Künstler Peter Roman Heid anfertigte.
Zur Ausstattung gehört eine Orgel mit 18 Registern, die 1968 von der Firma Mayer in Heusweiler geliefert wurde. Vier Glocken rufen die Gemeinde zu Gottesdienst und Gebet. Sie tragen die Namen Christus, Maria, Josef und Paulus und wurden 1963 von der Gießerei Schilling in Heidelberg hergestellt. Außerdem ist auf dem Vorplatz eine große Glocke gleichsam als Denkmal und Skulptur zu sehen.
Nach einem halben Jahrhundert stehen nun erste Reparaturen an. Wiederum bewährt sich der Opferwille der Gemeinde, indem sie jüngst einen Verein zur Erhaltung und Renovierung kircheneigener Gebäude gründete.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Linden ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kaiserslautern und gehört der Verbandsgemeinde Landstuhl an. Die katholische Kirche befindet sich in der Ortsmitte von Linden und ist durch ihren 18 Meter hohen Turm schon von weitem ersichtlich. Parkplätze stehen an der Kirche zur Verfügung.
(Karlheinz Schauder, 2006-2010)
