Eselsfürth
Die Eselsfürth ist eine Annexe der Stadt Kaiserslautern, welche nordöstlich des Stadtzentrums liegt. Ursprünglich bestand die Eselsfürth aus zwei Höfen und einer Mühle, die seit der Mitte des 19.Jahhunderts ein beliebtes Ausflugsziel darstellten. Seit den 1880er Jahren besteht auch eine Bewirtschaftung, durch zwei Gastwirtschaften, auf der Eselsführt – diese existieren, in moderner Form noch heute. Die Tour, von der Stadt zur Eselsführt, war eine der beliebtesten stadtnahen Touren und wurde auch in einigen Reiseführern vorgeschlagen. Nach einem Imbiss konnte man dann von der Eselsführt mit der Eisenbahn für ein paar Pfennige mit der Eisenbahn oder dem Omnibus zurück in die Stadt fahren. Außerdem war die Eselsführt im 19. Jahrhundert ein Luftkurort, aus dieser Zeit stammt auch das Kurhaus Eselsführt. In diesem befindet sich heute das „Irish Pub“, welches als Wahrzeichen des Ortes gilt. Weiterhin befinden sich die denkmalgeschützten Gebäude „Villa Gläser“ und „Villa Eselsfürth“ sowie das „Hotel Barbarossahof“, welches in einer alten Poststation entstand, in dem Ort. Historisch gesehen befand sich auf der Eselsführt auch noch der sogenannte Barbarossapark, mit Radrennbahn und Sportplatz.
Ehemaliger Barbarossapark
Von dem Barbarossapark ist heute jedoch nichts mehr erhalten. Alte Postkarten geben jedoch Hinweise auf die Gestaltung des Parks. So ist auf einer Postkarte aus dem Jahr 1918 ein großer Pavillon in einem gepflegten Waldstück zu erkennen, sowie auf einer anderen aus dem Jahr 1897 die Rad- und Motorrennbahn.
Im Juni 1893 wurde die Velociped-Rennbahn „Barbarossapark“ Eselsführt, in Anwesenheit des radsportbegeisterten Prinzregenten Luitpold, eingeweiht. Unmittelbar neben der Radrennbahn lag die Eisenbahnhaltestelle Eselsfürth, welche den Radsportbegeisterten aus ganz Europa die Anreise zu Wettbewerben erleichterte. Zwei große internationale Wettbewerbe fanden jedes Jahr statt, bis der Verein im Jahr 1901 in die Insolvenz geriet. Ab dem Jahr 1904 veranstaltete der neu gegründete Verband „Pfälzischer Verein für Bewegungsspiele“ sogenannte „Olympische Spiele“ in der Leichtathletik. Gastgeber dieser Spiele war der „Fußballclub 1901 Palatia-Kaiserslautern“ ,der Vorgängerverein des heutigen 1. FC Kaiserslautern. Dieser pachtete dann im Jahr 1905 die gesamte Rennbahnanlage und baute in Eigenarbeit den Innenraum der Radrennbahn des Barbarossaparks zu einem modernen Sportplatz aus. Seitdem fanden alle Verbandsspiele auf dem Gelände des Barbarossaparks statt. Im Jahr 1919 lief der Pachtvertrag des Sportplatzes Eselsführt jedoch aus und der Verein zog auf den Betzenberg.
Ab dem 1. Januar 1920 fungierte die Spielvereinigung Kaiserslautern als Pächter der Anlage, bis im Jahr 1924 ein neuer Pächter die Bahn für Motorsport- und Radrennen erneut umgestaltet. Nachdem der „Radrennklub Mars 08“ die Bahn übernommen hatte und eine Fußballabteilung „FC Rot-Weiß Eselsfürth“ gegründet hatte, fanden auch wieder Fußballspiele auf der Anlage statt. Mit dem Bau von Kasernen für die Wehrmacht kam 1938 das Ende der Anlage, die Tribüne wurde abgerissen und der Platz des Barbarossaparks als Materiallager genutzt. Das zwischen der A6 und der A63 gelegene Areal wird heute als Gewerbefläche genutzt.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die Eselsfürth befindet sich im Nordosten der Stadt Kaiserslautern unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zu Mehlingen am nordwestlichen Rand des Pfälzerwald. Die Sportanlage Barbarossapark lag am südwestlichen Rand des Ortes. Heute ist von ihr nichts mehr erhalten.