Geschichte
Ende des 19. Jahrhundert war das Gelände des Neufferparks im Besitz von Emil Paqué. Dieser ließ, auf der früheren Abraumfläche eines Steinbruches, eine Villa mit einer parkähnlichen Anlage errichten. Diese Parkanlage sollte jedoch vorrangig als Nutzgarten bewirtschaftet werden. Im Jahr 1928 erwarb der Schuhfabrikant Emil Neuffer die Anlage und beauftragte einen Gartenbauplaner aus München das etwa 35.000 Quadratmeter große Waldareal an der Zeppelinstraße zu einer Parkanlage umzugestalten. Dabei nahm der Planer nur behutsame Veränderungen vor und griff in den bestehenden Bewuchs nur ein, wenn es unbedingt notwendig war. Im unteren Bereich des Areals pflanzte er zudem entlang des Fußweges Edelkastanien, die heute noch erhalten sind. In der Mitte der Anlage wurde von 1929 bis 1930 eine Gartenvilla im Bauhaussteil errichtet. Ursprünglich diente dieses Gebäude als Teehaus für die Familie und ab dem Jahr 1937 wohnte der Schwiegersohn von Neuffer, die Familie von Sievers, in dem Gebäude.
Im Jahr 1965 erwarb die Stadt Pirmasens die Anlage und machte den Park für die Öffentlichkeit zugänglich. Der damalige Stadtgärtner, Manfred Blaudszun, fand zu dieser Zeit eine stark pflegebedürftige Parkanlage vor, die jedoch dem Grundkonzept der Landschaftsplaner entsprach – nur eingreifen, wenn es nötig ist. Deswegen waren nur wenige Änderungen erforderlich, die Wege wurden freigeschnitten und der Wildwuchs gestutzt. Die ehemalige Gartenvilla in der Mitte des Parks wurde zudem in ein Café umgestaltet. Im Laufe der folgenden Jahre wurden Spielplätze- und ecken für Kinder angelegt und ein befahrbarer Versorgungsweg vom Parkplatz an der Zeppelinstraße zum Gartenhaus gebaut. Zudem musste das kleine Teehaus im oberen Bereich, nahe dem Eingang Luisenstraße, abgerissen werden, da es baufällig war. Im Rahmen dieser Bauarbeiten wurde auch die Treppenanlage durch einen Serpentinenweg ersetzt, sodass heute auch Rollstühle und Kinderwagen von der Luisenstraße bis zur Zeppelinstraße durch den Park fahren können. Von den Stadtgärtnern wurde zudem absichtlich auf eine bunte Blumenpracht und angelegte Beete verzichtet, nur in einer Talmulde finden sich Blumen, die bunt aus dem Grün hervorstechen. Sonntags fanden außerdem immer Konzerte im Neufferpark statt, die bei der Bevölkerung so gut ankamen, dass ein Teil des Parks für diesen Zweck umgestaltet wurde.
Objektbeschreibung
Der Neufferpark umfasst heute eine Fläche von 4,2 Hektar und bietet mit seinem alten Baumbestand einen waldartigen Charakter sowie einige Besonderheiten. Dazu zählen noch sichtbare Felsformationen des ehemaligen Steinbruchs aus rotem Sandstein. In der Mitte des Parks befindet sich das ehemalige Gartenhaus von Emil Neuffer, welches danach als Café genutzt wurde, mittlerweile jedoch geschlossen und baufällig ist. Der Park bietet außerdem einige besondere Bäume und Sträucher, wie einen Lebkuchenbaum, Rhododendren, einen Schlangenhautahorn und eine Zaubernuss. Außerdem findet man eine Kastanienallee sowie eine Lindenallee. Durch den Park zieht sich ein Philosophenweg, der auf neun Schautafeln interessantes zu Aristoteles, Erasmus, Comenius, Locke, Leibniz, Rousseu, Lessing, Kant und Korczak liefert. Ein Spielplatz, eine Konzertbühne sowie ein Kiosk mit Biergarten im Sommer sind ebenfalls im Park vorhanden.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Der Neufferpark befindet sich in der Nähe der Pirmasenser Innenstadt und ist über drei Eingänge (Zeppelinstraße, Luisenstraße und Neuffertreppen) zu besichtigen. Genügend Parkplätze stehen kostenlos an der Zeppelinstraße zur Verfügung. Der Park ist ganzjährig geöffnet.
Westlich des Parks steht die ehemaligen Schuhfabrik Neuffer, welche heute unter Denkmalschutz steht und unter dem Namen „Neuffer am Park“ bekannt ist.