Wildrosengarten in Zweibrücken

Der zwischen 1974 und 1976 angelegte Wildrosengarten beruht auf der Idee des Zweibrücker Gartenbaudirektors Oskar Scheerer (1906-1971). Heute wachsen dort etwa 550 verschiedene Rosenarten und Sträucher. Der Wildrosengarten ist Teil der etwa 30 Hektar großen historischen Gartenanlage „Fasanerie“ und wurde als Ergänzung zum Rosengarten in Zweibrücken gepflanzt.

Hintergrund

Im Jahr 1537 wird das Gelände der Fasanerie erstmals urkundlich erwähnt unter der Bezeichnung „Gutshof und Wald am Ehrbrunnen“. Das Grundstück war im Besitz des Klosters Wörschweiler, das 40 Jahre an das Herzoghaus Pfalz-Zweibrücken verpachtet war, bis es 1557 schließlich in den Besitz der Herzöge überging. Der erste Garten wurde durch Prinzessin Magdalena von Jülich-Kleve (1553-1633), der Gattin des Herzogs Johann I. (1550-1604), angelegt. Der Ehrgarten war an eine Schweizerei angeschlossen, einen Hof, der der Viehwirtschaft diente. Außerdem war ein Lusthaus, ein Ehrbrunnen und ein Fischweiher mit Forellenzucht angelegt worden. Des Weiteren wird ab 1621 ein „Thiergarten“ erwähnt, der wohl einem Wildgehege glich. Während des Dreißigjährigen Kriegs (1618-1648) wurde der Garten teilweise zerstört und verwilderte. Erst im Jahr 1714 wurde das Gelände zum Landsitz des sich im Exil befindenden Polenkönigs Stanislaus Leszczynski (1677-1766).

Seit 1757 wurde die Anlage von dem renommierten Saarbrücker Gartenarchitekten Johann Ludwig Petri (1714-1794), der einige Jahre zuvor den Schwetzinger Schlosspark plante, revitalisiert und zu einem Landschaftspark erweitert. Mit der Errichtung einer Fasanerie im Gartenbereich in den Jahren zwischen 1757 und 1769 erhielt das Areal seinen heutigen Namen.

Nach der französischen Revolution (1789) wurde das herzogliche Gelände verstaatlicht und große Teile dem Landgestüt Zweibrücken zur land- und forstwirtschaftlichen Nutzung zugesprochen. Im Jahr 1897 wurde das Grundstück von der Stadt Zweibrücken zurückerworben und zu Naherholungszwecken genutzt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es als Volkspark mit einem Ausflugslokal genutzt, an dessen Stelle seit den 1970er Jahren das „Romantikhotel Landschloss Fasanerie“ steht.

Geschichte

Die Idee zur Einrichtung eines Wildrosengartens entstand durch den Gartenbaudirektor Oskar Scheerer. Dieser hatte die Vorstellung in der traditionellen Fasanerie ein Rosenmuseum mit einer Sammlung von in freier Natur vorkommenden Wildrosenarten entstehen zu lassen. Der Gedanke dahinter war Stammformen von Rosenneuzüchtungen zu sammeln und zu bewahren. Seine Idee konnte allerdings erst durch die nach seinem Tod gegründete Oskar-Scheerer-Stiftung im Jahr 1972 umgesetzt werden. Konkrete Pläne für die Schaffung eines Wildrosengartens wurden 1974 entwickelt. Mit Hilfe der Stadt Zweibrücken konnte im Jahr 1976 der Wildrosengarten fertig gestellt werden. Vier Jahre später erfolgte der Bau eines „Rosenwegs“, welcher den innerstädtischen Rosengarten noch heute mit dem Wildrosengarten verbindet.

Im Laufe der Jahre wurde der Wildrosengarten um einige Attraktionen reicher, wie beispielsweise um einen Holzpavillon, einen Steingarten, Rhododendrongarten mit Steintor, Rosenbögen und eine Trockenmauer. Im Jahr 1996 wurde ein neuer Eingangsbereich mit einem Rosenrankgerüst gegenüber dem Romantikhotel geschaffen. Eine Lichtinstallation kam im Jahr 2005 hinzu.

Heute ist im Wildrosengarten eine ganze Artenbreite der „Alten Sorten“ und Züchtungen, die nur noch selten im Handel erhältlich sind oder ganz vom Markt verschwunden sind zu finden. Die dort wachsenden Wild-, Park- und Strauchrosen repräsentieren mit ihrem Duft und ihrer Farbenpracht die Geschichte der Rosenzucht. Die Pflege des Wildrosengartens übernimmt der auch für die Verwaltung des Rosengartens zuständige Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken (UBZ).

Geländebeschreibung

Der Rosenweg verbindet über einen drei Kilometer langen Rad-, Wander- und Spazierweg den Rosengarten in der Innenstadt mit dem Wildrosengarten. Der Weg führt über das Gelände der ehemaligen Fasanerie, vorbei an Wild- und Strauchrosen entlang des Ufers des Schwarzbaches. Außerdem kommt man an einer in den 1970er Jahren im nördlichen Bereich der Fasanerie entdeckten Turmburgruine vorbei, deren Entstehung auf das 12. Jahrhundert datiert wurde und unter Denkmalschutz steht. Auf dem Rosenweg bieten sich zahlreiche attraktive Ausblicke und Verweilmöglichkeiten.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Der Wildrosengarten ist eine öffentliche Parkanlage und ganzjährig ohne Zugangsbeschränkung geöffnet. Der Eingang des Wildrosengartens liegt gegenüber des Romantikhotels „Landschloss Fasanerie“, etwa 1,5 Kilometer östlich der Zweibrücker Innenstadt.

Literaturverzeichnis

  • Legner, Giesela; Legner, Christoph. (1985). Die Fasanerie bei Zweibrücken. Zweibrücken.
  • Junker-Mielke, Stella. (2006). Verborgene Gärten in Rheinland-Pfalz. Lindenberg im Allgäu.

Quellenangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 14“ 36′ N, 7° 23“ 43′ O

Epoche:

Unbekannt

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
Unbekannt

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