Sage
Zu der Helincheneiche ist eine alte Sage einer enttäuschten Liebe überliefert. Sie wurde neu erzählt und niedergeschrieben von Dr. Rudolf Ludwig, dem ersten Bürgermeister von Eisenberg zwischen 1925 und 1938.
Namensgebend für die alte Eiche war angeblich die schöne Helene, auch Helinchen genannt, die Heldin der Erzählung. Dieser Überlieferung nach war sie die Tochter eines Bauern in Kerzenheim, bei dem der Graf Eberhard von Eberstein auf der Burg Stauf zusammen mit seinem Oberjäger Anselm zu Besuch war. Helinchen sollte mit dem Sohn des reichsten Bauern in Kerzenheim verheiratet werden, verliebte sich aber in den Jäger Anselm. Nachts trafen sich Helinchen und Anselm heimlich bei der großen Eiche am Waldrand. Als die Eltern Helinchens davon erfuhren, sperrten sie Helinchen ein und baten den Grafen seinen Oberjäger in eine einsame Klause nach Ramsen zu schicken, woraufhin Helinchen vor Kummer starb. Am Tag ihrer Bestattung hörten die Leichenträger ein irres Lachen und sahen das Gesicht des Mädchens hinter dem Fenstergitter der Giebelstube des Hofes. Anselm fiel kurz darauf im Kampf gegen einen Grafen aus dem unteren Alsenztal. Sterbend vergab er seinem Herrn, denn nun sei er mit Helinchen im Tode vereint.
Helinchen und Anselm sollen von diesem Zeitpunkt an in Vollmondnächten unter der Helincheneiche zu sehen sein.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die Helincheneiche steht am Rand des Kerzenheimer Waldes kurz vor der Gemarkungsgrenze Eisenberg bei Steinborn, nahe der Kreisstraße 76. Dort ist sie am Ende der Straße „An der Helincheneiche“ am Waldrand zu finden. Am besten erreicht man das Naturdenkmal über die gekennzeichneten Wanderwege oder auch mit dem Auto.