Altschlossfelsen bei Eppenbrunn

Alternative Bezeichnungen: Eppenbrunner Schloss

Die Altschlossfelsen sind eine Felsengruppe aus Sandstein am nördlichen Ausläufer des 406 Meter hohen Brechenberges im Pfälzerwald. Sie liegen nur wenige Kilometer südwestlich von Eppenbrunn, nahe der Grenze zu Frankreich. Im Volksmund werden die Altschlossfelsen auch „Eppenbrunner Schloss“ genannt. Die Felsen erstrecken sich auf einer Länge von 1,5 Kilometern und sind bis zu 30 Meter hoch. Es handelt sich um die größte Felsformation in der Pfalz. Wind und Wetter haben das äußere Erscheinungsbild der Felsen im Laufe der Zeit zu einer Sehenswürdigkeit geformt.
Bereits in früherer Zeit wurden Menschen von den Altschlossfelsen angelockt. Funde aus der Hallstatt- und Römerzeit sowie Reste einer mittelalterlichen Burg aus dem 11. oder 12. Jahrhundert bezeugen eine frühere Besiedlung der Felsen. Oberhalb der Felsen konnte man sowohl gut das Umland kontrollieren, als auch feindliche Angreifer leicht abwehren.
Am schönsten erstrahlen die Felsen witterungs-, vegetations- und sonnenstandsabhängig an Abenden in der ersten Aprilhälfte auf der Südostseite (von Eppenbrunn).

Geologie und Objektbeschreibung

Das markante Felsengebilde kann dem mittleren Buntsandstein (circa 245 Millionen Jahre vor Heute) zugeordnet werden, dessen Gestein der Erosion stärker widerstanden hat als das umgebende weichere Material. Im Vergleich zur unmittelbaren Umgebung der Altschlossfelsen besitzt das bizarre Felsgebilde als oberste Gesteinsschicht einen Härtling. Diese harte Gesteinsschicht führte im Laufe der Jahrmillionen dazu, dass Erosion und Verwitterung in der Umgebung der Altschlossfelsen deutlich stärker wirkte. Auf Grund dieser geologischen Voraussetzung entstanden an dem langen Felsenriff Felsspalten, Überhänge und Wabenverwitterungen. Die Felswand besteht aus einzelnen Sandsteintürmen und längeren zusammenhängenden Felsketten. Die Risse und Fugen in den Felsen sind teilweise sogar breit genug, um hindurchzusteigen. Besondere Merkmale sind die schillernden Rottönungen der Felsen in feinen Nuancen und seltene Flechtenarten an den Wänden. Die vor- und zurückspringenden Felsen ermöglichen, je nach Sonnenstand ein faszinierendes Schattenspiel.

Es lassen sich vier Felstürme ausmachen, die dicht nebeneinander stehend zum eigentlichen Hauptfelsen überleiten. An einer Stelle können die Altschlossfelsen über einen schmalen Pfad bestiegen werden. Auf dem Gipfelplateau wachsen lichter Wald und Moos.

Die Altschlossfelsengruppe ist seit 1991 sowohl als Naturdenkmal sowie als Kulturdenkmal ausgewiesen und ist das Wahrzeichen von Eppenbrunn.

Die frühere Besiedlung der Felsen

Die frühere Besiedlung der Altschlossfelsen war schon Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt, allerdings befassten sich Archäologen erst seit 1954 intensiver damit. 1964 entdeckte der Oberstudienrat L. Eckrich, der zusammen mit einer Schülergruppe diverse Grabungen durchführte, schwarze, geglättete Scherben aus der La-Tène-Zeit (450-50 v. Chr.) bei den Altschlossfelsen.

Auf den vier Hauptfelsen wurden Spuren einer ehemaligen Befestigungsanlage aus dem 11. oder 12. Jahrhundert gefunden. In einem Felsen entdeckte man unter anderem eine Stufenanlage, die wahrscheinlich über eine einziehbare Leiter zugänglich war. Einschnitte an den Felsoberflächen belegen, dass die einzelnen Felsen über Balken miteinander verbunden gewesen sein müssen. Außerdem sind ein weiterer stufiger Schacht, Reste eines Mauerwerks, Pfostenlöcher, ein Bohrloch und Wandrinnen zu erkennen. In einer Wandrinne fand man Scherben aus dem Hochmittelalter. Auf einem der Felsen ist eine Vertiefung von etwa vier Metern Durchmesser zu entdecken, die wahrscheinlich als Zisterne diente. Unterhalb der Felsen, am Nord- und am Südhang fand man Buckelquader, die in dieser Form häufig im Mittelalter zum Bau verwendet wurden. Ähnliche Buckelquader wurden an Mauern im nahe gelegenen Roppweiler gefunden.

Bereits die Bezeichnung Altschlossfelsen weist vermeintlich auf eine ehemalige Befestigung oder eine Burg auf dem Felsen hin. Allerdings fehlen hierzu schriftliche Quellen. Möglicherweise wurde die Burg aber rasch wieder bei einer der zahlreichen Fehden im Mittelalter zerstört, beispielsweise bei den Kriegszügen der Stadt Straßburg im Jahr 1398. Eine Burganlage wird vor 1297 in keinem Dokument erwähnt und auch später in der Grenzbeschreibung von 1605 zwischen Lothringen und Hanau-Lichtenberg nicht. Daraus erwächst die Vermutung, dass erst die Grafen von Zweibrücken-Bitsch nach 1297 eine Burganlage errichteten, die entweder den Straßburger Streifzügen zum Opfer fiel oder aus anderen Gründen wieder aufgegeben wurde. Das Baumaterial der Burg wurde höchstwahrscheinlich schnell von der umliegenden Bevölkerung zum Bau von Häusern, Mauern und Brunnen abtransportiert. Im Jahr 1605 waren schließlich sämtliche Spuren verwischt, weshalb der Altschlossfelsen in diesem Zusammenhang keine Erwähnung mehr fand.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Die Altschlossfelsen liegen südwestlich von Eppenbrunn mitten im Pfälzerwald und sind nur zu Fuß erreichbar. Am Fuße der Felsen führt ein Wanderpfad vorbei, der zu dem lothringischen Ort Roppweiler führt. Außerdem führt der Rundwanderweg „Altschlosspfad“ mit Start in Eppenbrunn über 10,7 Kilometer Länge an den Altschlossfelsen vorbei.

(Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2018)

Literaturverzeichnis

keine Literaturangaben

Quellenangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 6“ 16′ N, 7° 32“ 18′ O

Epoche:

Unbekannt

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
Unbekannt

Kategorie:

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