Hintergrund
Bei Historikern ist der Name Bärenhöhle umstritten, ob tatsächlich der „Bär“ Namenspatron ist. Dagegen sprechen die Größe und der offene Eingang zur Höhle, denn Bären bevorzugen eher schmalere Höhlen. Eine andere Möglichkeit ist die Namensrückführung auf einen Grenzfelsen der Pirmasenser Waldmark. Der Begriff könnte in Verbindung mit den Familiennamen Bermann oder Bärmann stehen.
Untersuchungen haben ergeben, dass der Pfälzerwald bereits vor 8.000 Jahren besiedelt wurde. Funde von Felsschabern, Pfeilspitzen und Knochen mit geschärften Widerhaken weisen darauf hin. Die Größe der Bärenhöhle lässt darauf schließen, dass auch sie in der Steinzeit oder in späteren Notzeiten von Menschen bewohnt wurde. Die Ausrichtung der Höhle Richtung Südosten zur wärmenden Sonne, der trockene Sandboden und die unmittelbare Nähe zu fließendem Wasser lassen dies wahrscheinlich erscheinen. Gesichert ist, dass früher Schweinehirten in der Höhle Unterschlupf fanden.
Im 19. Jahrhundert bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1914-1918) war an der Bärenhöhle eine von Rodalbener Bürgern gerne besuchte Waldgaststätte eingerichtet. Heute sind an dieser Stelle nur noch ein steinerner Sockel (der ehemalige Tisch) und Bänke zu sehen.
Die Bärenhöhle ist besonders bei Wanderern über die Landesgrenzen hinaus als Naturdenkmal bekannt und sehr beliebt.
Geologie und Objektbeschreibung
Die Sandsteinhöhle hat eine Anfangsbreite von 27 Metern, die nach innen rasch abnimmt. Die Höhe von neun Metern verringert sich nach innen dagegen nur langsam.
Das markante Felsengebilde kann dem mittleren Buntsandstein (circa 245 Millionen Jahre vor Heute) zugeordnet werden, genau wie die bekannten Karlstalschichten. Diese treten auch an den Hängen des Langenbachtals immer wieder als Gesteinsschichten zu Tage, so beispielsweise auch am Bruderfelsen, dem Wahrzeichen der Stadt Rodalben.
Die überlagernde Schichtung ist am nordöstlichen Teil der Bärenhöhle zu erkennen. Die Gesteinsschichten im Langenbachtal wirken als Wasser stauende Schichten, wie an der Bärenhöhle sichtbar wird. Aus einem dieser sogenannten Quellhorizonte entspringt aus einer in Nordost-Richtung verlaufenden Kluft (Riss im Gestein) die Bärenfelsquelle, deren Wasser den Höhlenbach speist und über einen tiefer liegenden Felsen zwanzig Meter unterhalb der Höhle in ein steingemauertes Becken stürzt. Das Vorhandensein von Wasser prägte die heutige Erscheinungsform der Bärenhöhle unter anderem durch Erosion und Frostsprengung.
Die Höhlendecke ist eine Schichtfuge (Grenzfläche zwischen zwei Schichten), die die Höhle nahezu horizontal überspannt. Mit etwas Phantasie erkennt man vom Ende der Höhle aus, rechts in einem in die Höhle hineinragenden freien Felssporn, das Profil eines Adlerkopfes.
Vor der Höhle wurde ein Rastplätz mit Tischen und Bänken eingerichtet. Daneben ist eine Bärenskulptur aus Sandstein zu bewundern, gestaltet vom Rodalbener Künstler Stephan Müller.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die Bärenhöhle liegt im Wald nordöstlich von Pirmasens in der Nähe der Landstraße 482 in Richtung Rodalben. Sie ist nur zu Fuß über Wanderwege erreichbar. Zum einen über den Felsenwanderweg oder über eine kleinere Wanderung auf dem Langenbachtalweg, der auch für Kinder und Rollstuhlfahrer geeignet ist. Die Höhle ist ganzjährig begehbar.