Geschichte
Der Ort Hochspeyer wird schon 1221 als Pfarrei mit den Filialen Fischbach, Mölschbach und Sendelborn erwähnt. Die Pfarrkirche, die einst dem Heiligen Cyriakus geweiht war, ist mit einem Kreuzaltar auch im Wormser Synodale von 1496 verzeichnet. Als die Leininger in ihrem Gebiet die Reformation (1517-1648) einführten, wurde das Gotteshaus um 1560 lutherisch. Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) war das Dorf verödet und menschenleer.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts ließen sich in Hochspeyer wieder zunehmend Katholiken nieder, sodass 1755 eine eigene Kirche errichtet werden konnte. Hundert Jahre später wurde nach Plänen des Baurats Tanera aus Speyer eine neue, größere Kirche gebaut, die bereits 1912 wegen der stark angewachsenen Bevölkerung nach Entwürfen des Ministerialrates Ritter von Perignon erweitert werden musste.
Baubeschreibung
Das weiträumige Gotteshaus in neugotischem Stil ist nach Osten gerichtet und weist einen runden Chorschluss auf. Der Chor der früheren Kirche springt an der Nordseite als Seitenkapelle aus. Der Turm erhebt sich an der Südseite und trägt einen spitzen Helm. Das Gebäude wurde von Bischof Michael von Faulhaber dem Heiligen Laurentius, dem Märtyrer der Christenverfolgung unter dem römischen Kaiser Valerian, geweiht.
1951 musste ein neues Geläute angeschafft werden, das die Gießerei Czudnochowsky in Erding lieferte. Es handelte sich um eine Christusglocke, eine Marienglocke und eine Laurentiusglocke, die im gleichen Jahr von Generalvikar Hausner geweiht wurden. Die heutige Orgel fertigte der Orgelbaumeister Zimnol in Kaiserslautern an. Sie wurde im Oktober 1962 in Dienst gestellt und verfügt über zwei Manuale und 17 Register.
Die Innenausstattung der Kirche wurde in den letzten Jahrzehnten durch bemerkenswerte Kunstwerke ergänzt. 1971 weihte Altbischof Dr. Isidor Markus Emanuel einen neuen Altar, der die Reliquien des alten Muttergottesaltars enthält. Der Altarraum wurde nach Ideen von Günther Zeuner umgestaltet. Auf Grund von Spenden und Sammlungen konnten Tabernakel, Ambo und ein Hängekreuz neu beschafft werden. 1976 brachte man in dem Gotteshaus einen Kreuzweg an, den gleichfalls der Speyerer Künstler geschaffen hatte.
Die Gemeindeglieder finanzierten ebenso mit Opfern und Spenden ein Gemälde von Schwester Klara Winkler OSF, das rechts vor dem Chorraum seinen Platz fand. Es handelt sich um ein Tryptichon, das Szenen aus dem Leben des Heiligen Laurentius darstellt. In der letzten Zeit ist noch eine Holzplastik „Das Schweißtuch der Veronika“ von Hans Maier hinzugekommen.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die katholische Kirche St. Laurentius befindet sich inmitten des Ortes Hochspeyer an der Hauptstraße. Hochspeyer ist Ortsgemeinde der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn im Landkreis Kaiserslautern.
(Karlheinz Schauder, 2006-2010)