Geschichte
Die Kirche und ein Pfarrer des Dorfes sind in die Heimatdichtung eingegangen, denn sie haben in Richard Müllers Versepos „Das Schneiderche vun Mackebach“ eine poetische Erwähnung gefunden. Der Ort war kirchlich im Mittelalter eine Filiale der Pfarrei Steinwenden. Dieses Verhältnis blieb auch nach der Reformation bestehen, als die Gegend 1563 dem neuen Bekenntnis zugeführt wurde. Das eigentliche Wachstum des Dorfes begann um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Entstehung des westpfälzischen Musikantentums.
Die Wandermusikanten, weltweit bekannt als die „Mackenbacher“, brachten mit dem nach Hause geschickten Geld einen gewissen Wohlstand in den Ort. Man konnte daher 1868 eine eigene Kirche erbauen. Wenige Jahre danach wurde in dem Dorf ein Vikariat eingerichtet, und 1911 wurde der Ort zur selbständigen Pfarrei erhoben.
Baubeschreibung
Die Mackenbacher Kirche ist ein neugotischer Bau aus rotem Sandstein und mit vier Fensterachsen. Zunächst wurde nur das Schiff errichtet, aber bereits 1876 erwog man den Bau eines Glockenturms. Der viergeschossige Spitzturm hat eine Höhe von 32 Metern, die Turmgeschoße sind durch Gesimse voneinander abgesetzt.
Von den acht Fenstern enthalten vier farbige Darstellungen. Sie zeigen Jesus als guten Hirten, den gekreuzigten Gottessohn, den Reformator Martin Luther und den Schwedenkönig Gustav Adolf. An der Stirnwand des Schiffes befindet sich hinter dem Altar das holzverkleidete Gestühl für den Pfarrer und die Presbyter, darüber die schlichte Kanzel mit einem Schalldeckel.
Das Geläut, das zunächst nur aus einer kleinen Glocke bestand, wurde mit der Zeit als unzureichend empfunden. Als die unsicheren Zeiten der Inflation vorüber waren, bestellte die Kirchengemeinde 1927 bei der Firma Pfeiffer in Kaiserslautern drei neue Glocken. Nachdem diese im Zweiten Weltkrieg für militärische Zwecke eingeschmolzen wurden, ließ man 1950 beim Gusswerk Bochumer Verein wieder drei Glocken herstellen.
Das Gotteshaus hat in den letzten Jahrzehnten mehrere bauliche Veränderungen erfahren. Es wurde 1963 in einer von Kirchbaumeister Hummel vorgeschlagenen Weise renoviert. In den Jahren 1976/77 fanden weitere Instandsetzungen statt, bei denen der Turm, die Empore und das Innere der Kirche erneuert wurden. Da der Eingang zum Innenraum unmittelbar an der Straße liegt, wurde auch vorübergehend erwogen, den Turm mit einem Portal zu durchbrechen.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Mackenbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kaiserslautern, sie gehört der Verbandsgemeinde Weilerbach an. Die protestantische Kirche befindet sich in der Ortsmitte, direkt an der Hauptstraße.
(Karlheinz Schauder, 2006-2010)
