Protestantische Kirche in Bosenbach

Die protestantische Pfarrkirche in Bosenbach ist trotz ihrer späten Entstehung als Kirchenbau des barocken Stils zu sehen, an dem die in der Region verwurzelten Bautraditionen anschaulich belegbar sind. Sie steht heute unter Denkmalschutz und ihr Denkmalwert wird durch die originale Ausstattung gesteigert.

Geschichte

Bis ins 16. Jahrhundert zählte Bosenbach zum Kirchspiel der Peterskirche in Deinsberg (Theisbergstegen). Im Jahr 1323 entschied sich der dortige Pfarrer dazu an der bereits bestehenden Kapelle in Bosenbach (Wolfskirche), zu der auch ein Friedhof gehörte, eine Kaplanei zu errichten.

Erste Belege für eine Kapelle im Ort gibt es bereits von vor 1442. Um 1570 errichteten die Bosenbacher eine neue Kirche im Dorf, da der Weg nach Neunkirchen zu weit war. In der Folgezeit drängt diese neue Kirche die außerhalb des Ortes gelegene Wolfskirche in ihrer Bedeutung zurück. Das heutige Gebäude stammt aus dem Jahr 1802 und wurde als Ersatz für einen älteren Bau errichtet. Eine Restaurierung des Baus fand zuletzt im Jahr 1990-1991 statt.

Objektbeschreibung

Das heutige Kirchengebäude ist ein einfacher, rechteckiger Saal, der in seiner Gestaltung die barocken Kirchenbautraditionen der Region aufgreift. Bei dem Dach handelt es sich um ein Krüppelwalmdach mit einem ebenfalls verschieferten Dachreiter. Dieser besitzt eine welsche Haube, und sitzt über dem rückwärtigen Giebel und nicht über der Straßenfront. In ihm sind zwei Glocken erhalten geblieben. Eine ist durch Johannes Otto von Kaiserslautern gegossenen worden und ist datiert mit dem Jahr 1474. Die andere stammt von Christoph Klein in Schwarzenakker und wurde 1746 gegossen. Der verputzte Baukörper steht über einem den Hang ausgleichenden, gequaderten Sockel.

Akzente werden gesetzt durch die Eckpilaster an den Kanten des Gebäudes. Diese unterfangen das Traufgesims. Die Erschließung des Gebäudes erfolgt über zwei gleichartig gestaltete Portale an der Giebel- und der westlichen Traufseite. Ein Text auf einer Inschriftentafel über dem Giebelportal liest:

„Im zehnten Jahr der fränkischen Republik oder 1802 ist diese Kirche erbauert worden.“

Der über zwei Unterzügen flach gedeckte Kirchenraum ist quer ausgerichtet, an der östlichen Längswand befindet sich die Kanzel mit davorstehendem Altar. Der Kirchenraum wird belichtet durch große rundbogige Fenster mit einfachen Sandsteinrahmen.

Die Ausstattung erinnert in ihrer Gestaltung Ausstattungen des 18. Jahrhunderts. Gegenüber der Kanzel befinden sich auf allen drei Seiten Emporen auf gußeisernen Säulen. An den Seiten der polygonalen, mit bekröntem Schalldeckel versehenen Kanzel befinden sich ein Pfarrstuhl und ein Pfarrfrauenstuhl. Der Altar ist umgeben von einer oktogonalen Schranke mit flachen, durchbrochenen Balustern. Die Bestuhlung zeigt mehrfach geschwungene Wangen und gruppiert sich um den im Zentrum angeordneten Altar.

Auf der nördlichen Empore steht seit dem frühen 19. Jahrhundert eine Orgel, die 1879 neu angefertigt wurde.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Die bosenbacher Kirche ist giebelständig in die scharfe Biegung der Hauptstraße gestellt. Sie ist bei der Durchfahrt durch den Ort kaum zu übersehen und auf dem gegenüberliegenden Grundstück sind reichlich Parkplätze zu finden.

Literaturverzeichnis

  • Christian Schüler-Beigang, Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz(Hrsg.) (1999). Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz - Band 16 Kreis Kusel Worms.
  • Generaldirektion kulturelles Erbe (2019). Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Kusel Mainz.

Quellenangaben

    Artikel-Historie

    Lage:
    Koordinaten:

    49° 32“ 23′ N, 7° 31“ 43′ O

    Datierung:
    1802

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