Geschichte
Im Wormser Synodale von 1496, einer Übersicht über die kirchlichen Verhältnisse unserer Gegend, ist Oberarnbach als eine Filiale der Pfarrei von Landstuhl verzeichnet. Als Franz von Sickingen in seiner Herrschaft das evangelische Bekenntnis einführte, kam der Ort zur lutherischen Pfarrei Obernheim-Kirchenarnbach. Vom 16. bis 18. Jahrhundert zählte das Dorf zum sogenannten Kleingericht der sickingischen Grafen, die wieder katholisch geworden waren. Eine Ausnahme bildeten dabei die Oberarnbacher, die beim evangelischen Glauben blieben. In der Folge gehörte die Gemeinde kirchlich zu Wallhalben und später zu Mittelbrunn. Seit 1868 ist Oberarnbach ein Parochialort der protestantischen Pfarrei Landstuhl.
Die Gemeindeglieder besuchten fortan sonntags bei Wind und Wetter die Kirche in Landstuhl, wo ihnen eigene Bänke reserviert waren. Von 1912 an fanden eigene Gottesdienste im Vereinshaus des Dorfes statt; als dieses 1977 abgerissen wurde, feierte man den Gottesdienst zunächst in einem Schulsaal und dann in der neuerstellten Arnbachhalle. Unter den Gläubigen, die jahrhundertelang zu anderen Gemeinden gehört hatten, wurde daher der Wunsch laut, eine eigene Kirche zu errichten. Man gründete einen Bauausschuss und kaufte ein Grundstück, im September 1982 konnte der Grundstein für das Gotteshaus gelegt werden.
Das Gebäude entstand innerhalb eines Jahres nach den Plänen des Architekten Gerhard Wilking aus Landstuhl. Das Vorhaben konnte dank der großen Opferbereitschaft und der ungewöhnlichen Eigenleistung der Bevölkerung sowie durch Zuschüsse der pfälzischen Landeskirche und der politischen Gemeinde verwirklicht werden. Das Gotteshaus wurde im November 1983 in Dienst gestellt und erhielt anlässlich des 500. Geburtstages des Reformators den Namen Martin-Luther-Kirche.
Objektbeschreibung
Der achteckige Bau mit einem Zeltdach bietet ein bemerkenswertes Beispiel moderner Kirchenbaukunst. Der Gottesdienstraum kann auch für andere Veranstaltungen genutzt werden, im Untergeschoß befinden sich ein Aufenthaltsraum und ein Zimmer für die Jugendarbeit.
Die rührige Gemeinde hatte nun noch den Wunsch nach einem Glockenturm, der sich zehn Jahre später erfüllte. Der Turm wurde nach den Entwürfen des Architekten Kurt Becker aus Queidersbach gestaltet und trägt drei Glocken, die 1994 feierlich eingeholt wurden.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die Kirche steht am Dorfplatz der Gemeinde auf einer kleinen Anhöhe und bildet gleichsam den Mittelpunkt und das Wahrzeichen des Ortes.
(Karlheinz Schauder, 2006-2010)