Geschichte
Die katholischen Gläubigen in Miesenbach besuchten in früherer Zeit die Mutterkirche in Ramstein. Um eine eigene gottesdienstliche Stätte zu haben, versammelte sich die Gemeinde von 1932 an in einem Privathaus und später in einem Schulsaal, der freitags mit einem kleinen Altar ausgestattet wurde. 1953 erwog man den Bau einer Kirche und eines Jugendheimes, wobei Richard Lill die treibende Kraft und die Seele des Unternehmens war. Mit Opfermut und Einsatzfreude trug die Bevölkerung Spenden zusammen und verpflichtete sich zu handwerklichen Eigenleistungen. Mit Unterstützung der Diözese und einem Zuschuss der Mutterpfarrei konnte das Vorhaben schließlich verwirklicht werden. Im Mai 1961 erfolgte die Grundsteinlegung, im September des folgenden Jahres nahm Bischof Dr. Isidor Markus Emanuel die Weihe der Kirche vor, die den Namen „Zur Heiligen Familie“ erhielt.
Für den Bau des Gotteshauses stand ein langgestrecktes Grundstück abseits der Durchgangsstraße zur Verfügung. Die Planung lang in den Händen von Diplomingenieur Beuerlein und Oberbaurat Schulte vom Bischöflichen Bauamt. Das Bauwerk mit einem freistehenden Turm bietet ein Beispiel moderner Kirchenarchitektur, das sich harmonisch in das Ortsbild einfügt.
Baubeschreibung
Der von einem Kreuz überragte Turm trägt drei Glocken, die von der Firma Perner in Passau gegossen wurden. Für das Schiff, das beinahe an eine Halle erinnert, ist eine große Fensterfront an der Südostseite charakteristisch. Die farbigen Muster der vier Fensterflächen wurden von dem Kunstmaler Herbert Kämper, Karlsruhe – Kaiserlautern, geschaffen.
Der Innenraum mit 350 Sitzplätze ist klar und ausgewogen gestaltet. Die paarweise angeordneten Stützen bilden mit den Deckenfeldern einen wechselnden Rhythmus. Die seitlichen Wandflächen weisen dezente Farben auf, an der Stirnwand sind die unverputzten Backsteine zu Kreuzornamenten zusammengefügt. Leider musste bereits 1995 wegen baulicher Mängel eine große Renovierung durchgeführt werden. Bei dieser Maßnahme gestaltete man auch den Altar der Filialkirche um, wobei der Marmorblock, der den Chorraum beherrschte, verkleinert wurde. Zu der Ausstattung des Gotteshauses gehören eine Pietà aus der hiesigen Gegend, eine Schweizer Barockmadonna sowie ein Kreuzweg im Stil der Nazarener; außerdem an der Wand hinter dem Altar moderne Bronzereliefs, die Christus als Weltenrichter mit zwei Gruppen von Gläubigen darstellen. Auf der Empore befindet sich eine Orgel mit 13 Registern, die 1966 von der Firma Scherpf in Speyer geliefert wurde.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die katholische Kirche mit dem freistehenden Turm in Miesenbach befinden sich etwas abseits der Ramsteiner Straße, aber dennoch inmitten des Ortsteils Miesenbach. Ramstein-Miesenbach ist eine Stadt im Landkreis Kaiserslautern westlich der Stadt Kaiserslautern. Parkplätze finden sich direkt an der Kirche.
(Karlheinz Schauder, 2006-2010)