Protestantische Kirche in Alsenborn

Die Pfarrkirche mit ihrem stattlichen Turm ist ein Schmuckstück des Dorfes und zugleich ein Zeuge seiner wechselvollen Vergangenheit. Als das aus dem Mittelalter stammende Gotteshaus zu „Alsenburne“ 1732 einstürzte, baute die Gemeinde im folgenden Jahr eine neue Kirche. Dabei wurde der Turm aus dem 13. Jahrhundert mit dem Chorraum im Erdgeschoss in den Neubau einbezogen. Es handelt sich um einen schlichten Saalbau mit vier Fensterachsen, rundbogigen Fenstern und Türen, wobei die Portale mit barocken Umrahmungen versehen sind.

Ausstattung

Im Inneren der Kirche fallen besonders das massive Holzwerk und der Aufgang zur Empore auf, die auf Holzpfeilern ruht. Das Treppengeländer ist geschweift und ausgeschnitten, die Kanzel in klassizistischem Stil gehalten. An der Brüstung der Westempore steigt das mit Schnitzereien geschmückte Gehäuse der Orgel auf. Die Innenansicht der Kirche ist so bemerkenswert, dass der Heimatforscher Theodor Zink eine Abbildung davon in sein Werk „Deutsche Volkskunst“ aufnahm.

Die größte Kostbarkeit der Alsenborner Kirche findet sich jedoch im Untergeschoß des Turmes, in dem quadratischen Chorraum aus dem Mittelalter. Als man 1898 eine größere Erneuerung des Gebäudes vornahm, wurden dabei an der Decke des Chores erstmals wertvolle Fresken freigelegt. Obwohl ein Sachverständiger feststellte, dass die Bilder zu Beginn des 14. Jahrhunderts entstanden, wurden sie wieder zu geputzt und gerieten in Vergessenheit. Erst die gründliche Renovierung von 1964 brachte sie erneut zum Vorschein.

Wenn auch die Wandmalereien nicht mehr vollständig erhalten sind, so können sie anhand anderer Darstellungen ergänzt und gedeutet werden. Die bildnerische Ausgestaltung des Chores ist in mehrere Bereiche aufgeteilt, die dem herrschenden Gottessohn, Szenen aus dem Marienleben und aus Heiligenlegenden gewidmet sind. Im östlichen Viertel des Gewölbes ist die Majestas Domini dargestellt, der auf einem Thron sitzende Christus. Er hat die rechte Hand segnend erhoben, in der linken hält er das Buch der sieben Siegel aus der Offenbarung des Johannes.

Es ist anzunehmen, dass die Bilder in der Zeit der Reformation (1517-1648) übertüncht und auf diese paradoxe Weise der Nachwelt erhalten blieben. Die Malereien der Kreuzgewölbe im Chor der Alsenborner Kirche sind ein wertvolles Zeugnis mittelalterliche Kunst in unserer Region. Darüber hinaus zählen diese Reste spätromanischer und frühgotischer Fresken zu den ältesten und bedeutendsten sakralen Wandmalereien der Pfalz.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Die protestantische Kirche liegt im Ortsteil Alsenborn der Ortsgemeinde Enkenbach-Alsenborn im Landkreis Kaiserslautern. Sie befindet sich an der Kreuzung der Rosenhof- und Grünstadterstraße.

(Karlheinz Schauder, 2006-2010)

Literaturverzeichnis

  • Schauder, Karlheinz (2006-2010). Serie "Dorf- und Stadtkirchen im Landkreis Kaiserslautern". Erschienen in der "Rheinpfalz". o.O.

Quellenangaben

    Artikel-Historie

    Koordinaten:

    49° 29“ 28′ N, 7° 55“ 14′ O

    Datierung:
    1733

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