Thematische Einordnung
„Eusserthaler Klostergut“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Eingegangene Siedlungen“. Mit den Rittersteinen aus dieser Kategorie soll an Orte erinnert werden, wo einst Menschen in einsamen Gegenden des Pfälzerwaldes gelebt und gearbeitet haben. Der Ritterstein nennt den Namen und den Ort der Wüstung. Heute sind es meist verlassene oder zerfallene Ruinen mit verwilderten Gärten und Feldern oder sie sind gänzlich verschwunden.
Spezifische Einordnung
Im Jahr 828 schenkte die Adelige Wiligarta dem Benediktinerkloster in Hornbach große Ländereien, worunter sich auch das Gebiet des Hermersbergerhofes befand. Abt Gregor trat 1163 diesen, damals unter dem Begriff Hereboldesberg geführt, mit vier Gutsbezirken an das zehn Kilometer entfernte Zisterzienserkloster Eußerthal ab. Auf dem Hermersbergerhof errichteten die Mönche des Klosters das Spital Hermansberg, das als Krankenhaus und Erholungsheim für Mönche aus dem sumpfigen Eußerthal diente. Seitdem gilt der Hermersbergerhof als der wahrscheinlich älteste Luftkurort der Pfalz. Etwa dreihundert Jahre später ging der Klosterhof im Jahr 1467 in den Besitz des Herzog Ludwig I. von Pfalz-Zweibrücken (1424-1489) über. Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) ging der Klosterhof schließlich unter. Erst zwischen 1764 und 1765 wurde es zur Nutzung für Waldarbeiter wieder aufgebaut.
Der Ritterstein Nr. 52 „Eusserthaler Klostergut“ erinnert noch heute an die lange Zeit als Nutzung des Klostergutes Eußerthal.