Thematische Einordnung
„Hasenbuehl – Zweikoenigsschlacht – am 02. Juli 1298“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Kriegsschauplätze und Schanzen, Begebenheiten und Legenden“.
Mit den Rittersteinen aus dieser Kategorie werden Ort und Zeit eines Ereignisses oder einer Legende bezeichnet. Seit jeher war die Pfalz Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen, weshalb Schanzen, Verhaue und Wälle gebaut und Schlachten geschlagen wurden. Auch manche unkriegerische Begebenheit wird in Form von Legenden überliefert.
Spezifische Einordnung
Die Zeit zwischen 1256 und 1293 war die kaiserlose Zeit im deutsch-römischen Reich, in der die Macht einzelner Fürsten erstarkte. Im Jahr 1273 wurde schließlich Graf Rudolf von Habsburg (1218-1291) zum König gewählt, der allerdings noch vor seiner Krönung zum Kaiser im Jahr 1291 starb.
Vorgeschichte
Nach seinem Tod wollten die Kurfürsten, Erzbischöfe und Fürsten nicht seinen Sohn Albrecht von Österreich zum König des Heiligen Römischen Reichs wählen, da sie sich kein starkes Königtum wünschten. Deshalb schlug Erzbischof Gerhard aus Mainz seinen Neffen Adolf von Nassau (1250-1298) vor. Sie erhofften sich seine Macht zu ihren Gunsten nutzen zu können und hatten ihm deshalb beträchtliche Zugeständnisse abgerungen. Während Adolfs Regierungszeit als König war dieser zunehmend nicht bereit deren Forderungen zu erfüllen, weshalb ihn sein eigener Onkel sechs Jahre später wieder absetzte und nun doch Albrecht von Österreich zum König ernannte. So gab es Ende Juni 1298 zwei deutsche Könige. Die einzige Möglichkeit diesen Konflikt zu lösen war ein bewaffneter Kampf zwischen den beiden um die Herrschaft.
Die Schlacht
Im Vorfeld der Entscheidungsschlacht lagerten die Truppen Albrechts bei Alzey und schlossen die dortige Burg ein. Am 23. Juni 1298 erreichte ihn dort die Nachricht von der Absetzung Adolfs. Dessen Streitkräfte rückten von der etwa zwanzig Kilometer entfernten Stadt Worms an, um die Burg Alzey zu besetzen. Albrecht wich dem Kampf bei Alzey aus und positionierte sich strategisch günstig am 02. Juli bei Göllheim auf dem Hasenbühl. Göllheim liegt etwa zwanzig Kilometer südlich von Alzey in der Nordpfalz zwischen Kaiserslautern und Worms, nahe des Donnersberges.
Die Schlacht auf dem Hasenbühl wurde in drei Runden ausgetragen und dauerte etwa sechs Stunden lang. Der Kampf blieb stundenlang unentschieden. Schließlich trafen die beiden Rivalen aufeinander und kämpfen Auge in Auge eigenhändig mit dem Schwert gegeneinander. Albrecht verletzte Adolf, sodass er zu Boden stürzte. Ein Knecht Albrechts durchschnitt ihm darauf die Kehle. Damit war die Schlacht beendet: So verlor Adolf beim Gefecht nicht nur sein Reich, sondern auch sein Leben.
Albrecht als Sieger
Der Sieger Albrecht war so erbittert, dass er selbst der Königswitwe Imagina die Beisetzung ihres Toten Ehemannes Adolf im Dom zu Speyer verweigerte. So ruhten Adolfs Gebeine vorerst in der Abteikirche des Klosters Rosenthal bei Göllheim.
König Albrecht I. wurde zehn Jahre später im Jahr 1308 von seinem Neffen ermordet. Albrechts Nachfolger, König Heinrich VII. (1278/79-1313), ordnete die Beisetzung seiner beiden Vorgänger in der Kaisergruft von Speyer an. So wurden die beiden ehemaligen Rivalen Albrecht I. und Adolf I. Seite an Seite gemeinsam begraben.
An der Stelle, an der Adolf auf dem Hasenbühl in Göllheim gefallen war, hatte seine Familie im Jahr 1309 das Königskreuz zum Gedenken an ihn errichtet. Im 19. Jahrhundert wurde dieses Mauerkreuz mit einer kleinen Kapelle überbaut.
In dem Artikel „Rittersteine im Pfälzerwald“ erfährst du mehr über die Systematik, Verbreitung und Historie der Rittersteine!