Römisches Grabmal „Sickinger Würfel“ in Landstuhl

Alternative Bezeichnungen: Drei Steine

Die Sickinger Würfel sind Reste eines römischen Grabmals, welches im Jahr 1864 an der Kaiserstraße gefunden wurde. Um es vor Beschädigungen zu bewahren wurden die Sickinger Würfel an den Alten Markt verlegt. Heute kann man das, aus drei großen Quadersteinen bestehende, Denkmal noch immer am Alten Markt besichtigen.

Geschichte

Die „Sickinger Würfel, im Volksmund „drei Steine“ genannt, sind ein römisches Grabmal und wohl eine der bedeutendsten Dokumentationen aus der römischen Besiedlungszeit in Landstuhl. Die ursprüngliche Fundstelle um 1800 war circa 25 Meter nördlich der Kaiserstraße auf einem Ackergelände mit dem Flurnamen „Diesseits der drei Steine“ in der Nähe des Friedhofes. Der Besitzer des Ackers ließ im Jahr 1864 die Steine entfernen und lagerte sie an der Südostecke seines Grundstückes an der Kaiserstraße, wobei die Fundamente durch Fuhrwerke beschädigt wurden.

Um sie vor weiteren Beschädigungen durch vorbeifahrende Fuhrwerke zu schützen, ließ die damalige Stadtverwaltung die Reste des Grabmonuments im Jahr 1902 an den heutigen Standort am Stadtpark bringen und aufbauen. Welche Anordnung die Steine an ihrem Fundort hatten, ist heute jedoch nicht mehr nachvollziehbar. Im Jahr 1904 wurden weitere Überreste alter Grabmäler unter der Kaiserstraße (Flurbezeichnung: „bei den drei Steinen“) festgestellt.

Die Inschrift und die Deutung der Reliefbilder auf dem Grabmal gestalteten sich damals sehr schwierig. Im Jahr 1905 konnte die Inschrift  jedoch entziffert und übersetzt werden: „Dem Titus B….. dem tapferen Hauptmann der vierten Kompanie, widmen dieses Denkmal die Soldaten der vierten sogenannten Mainzischen Legion nach seinem Ableben in dem Winterlager mit willigem Herzen“. Die Reliefbilder stellten zwei Soldaten in Kampfstellung mit vorgesetztem Bein und erhobenen Armen da.

Vor den drei gestapelten Steinen liegt ein vierter Stein und dieser ist nach Art der römischen Aschenkisten in den römischen Brandgräbern oben ausgehöhlt. Der dazugehörige Deckelstein ist nicht mehr vorhanden.

Um das römische Grabmal rankt sich außerdem eine Sage:

„Franz von Sickingen (1481-1523) hat das Orakel befragt, um sich seine Zukunft und sein Schicksal vorauszusagen, nachdem die Stadt und Burg Nanstein von den waffenstarrenden Heeren der drei verbündeten Fürsten belagert wurden. Eine riesige Felsplatte war der Tisch und die Quadersteine seine Würfel. Dreimal würfelte er und die Würfel sagten ihm keine gute Zukunft voraus, sodass er sie voller Wut ins Tal schleuderte, wo man sie heute noch besichtigen kann.“

Objektbeschreibung

Die „Sickinger Würfel“ bestehen aus drei großen Quadersteinen aus rotem Sandstein mit der nachträglich hinzugefügten Tafel „Sickinger Würfel – Reste eines römischen Grabmals“ und liegen heute auf dem alten Marktplatz von Landstuhl aufeinandergestapelt. Vor diesen drei gestapelten Steinen liegt ein vierter, von oben ausgehöhlter, Stein, der wohl aus dem Fundament stammt.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Das Denkmal befindet sich auf dem alten Markt in Landstuhl, an der Ecke der Straßen „Am Alten Markt“ und „Ludwigstraße“. Der Alte Markt ist eine Parkanlage in Landstuhl, auf dem sich Sitzgelegenheiten und weitere Denkmäler finden. Rund um den Park stehen Parkplätze zur Verfügung. Die Sickinger Würfel liegen unweit von der evangelischen Stadtkirche in Landstuhl entfernt.

Literaturverzeichnis

  • Generaldirektion Kulturelles Erbe (2019). Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Kaiserslautern Mainz.
  • Potdevin, Walter (2021). Wie die "Sickinger Würfel" wanderten "Die Rheinpfalz".

Quellenangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 24“ 39′ N, 7° 34“ 7′ O

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
Unbekannt

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