Geschichte
In der 1940 veröffentlichten Geschichte des Dorfes Queidersbach schreibt der Pfarrer Julius Konrad, dass die Besiedlung des Landes hauptsächlich entlang der Wasserläufe stattfand, worauf auch die Endung des Ortsnamens „bach“ hindeutet. Er bezieht sich dabei auf die Phase der fränkisch-alemannischen Landnahme ab etwa 500 nach Christus. In dieser Zeit liegt auch der Ursprung der verschiedenen Queidersbacher Brunnen. Der Pfarrer Konrad erwähnt in seiner Ortschronik mehrere private aber auch fünf öffentliche Brunnen. Diese alten Brunnen wurden noch bis in die 1940er Jahre als Waschbrunnen genutzt, auch wenn der Ort seit dem Jahr 1911 eine Wasserleitung besaß. Von diesen Brunnen sollen heute noch zwei existieren, einer befindet sich am Brunnenpfad und ist heute in Privatbesitz. Er führt zwar noch Wasser, ist aber zugewachsen und deshalb nicht mehr einsehbar. Der andere Waschbrunnen, in der Queidersbacher Ortschronik von 1976 auch „s’ Wiehn’e Brunne“ genannt, befindet sich vor dem Gebäude Hauptstraße 58 und ist frei zugänglich. Der Name des Brunnes leitet sich von der Familie Wiehn ab, welche die letzten Besitzer des Bauernhauses am Brunnen waren. Der Brunnen existierte wahrscheinlich schon vor der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes Queidersbach im Jahr 976. Die harte Arbeit der Waschfrauen an dem Brunnen ist in der Ortschronik von 1976 genau beschrieben. Sie mussten in einem Korb ihre bereits vorbehandelte Wäsche zum Brunnen tragen und dort im unteren Trog die Wäsche zuerst vorspülen. Anschließend wurden auf dem stuhlhohen „Kloppstein“ die Seifenreste herausgeklopft und dann die Wäsche nochmals gewässert. Danach wurde die Wäsche ausgerungen und in den Korb zurückgelegt. Die Frauen nutzen die Wartezeit, bis die anderen Frauen fertig waren, um Neuigkeiten auszutauschen und dem Dorftratsch nachzugehen.
Nach dem Ende der Nutzung als Waschbrunnen wuchs der Brunnen immer weiter zu. Er war dann lange Zeit von dichten Hecken bewachsen und das Wasser floss über die mit Moos bewachsene Überlaufschale ins undichte Sandsteinbecken ab. Im Jahr 2018 wurde er, durch eine Initiative des Museumsvereins, restauriert. Der Brunnen sollte nach dem historischen Vorbild gestaltet werden, dazu dienten alte Bilder und Aufzeichnungen als Vorlage. Heute spielen noch immer Kinder im Sommer an dem Brunnen, um sich abzukühlen.
Objektbeschreibung
Der „s’ Wiehn’e Brunne“ und das denkmalgeschützte Bauernhaus in seiner Umgebung sind das Aushängeschild des Ortes. Bei dem Brunnen in der Dorfmitte von Queidersbach handelt es sich um Becken aus rotem Sandstein welches mit Wasser aus einer kleineren Schale direkt am Quellausfluss gespeist wird. Der Brunnen liegt in einer Vertiefung, sodass man ihn nur über drei Treppenstufen erreichen kann. Um den Platz um den Brunnen aufzuwerten, wurden zudem Bänke aufgestellt.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Queidersbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kaiserslautern, sie gehört der Verbandsgemeinde Landstuhl an Der „’s Wiehne Brunne“ liegt nahe dem Dorfplatz, in der Ortsmitte von Queidersbach, direkt am gleichnamigen Bach. Der Brunnen ist frei zugänglich und befindet sich vor dem Gebäude Hauptstraße 58. Parkplätze stehen gegenüber am Dorfplatz zur Verfügung.