Geschichte
Das Denkmal auf dem Stiftsplatz in Kaiserslautern erinnert an Andreas Müller (1825-1911), den letzten Müller der ehemaligen Spittelmühle. Andreas Müller, der auch Spittelmüller genannt wurde, ist in Kaiserslautern durch seine kulturellen Taten bekannt. Er ist der Erbauer des ersten Kaiserslauterer Stadttheaters. Die Idee zur Erbauung eines festen Stadttheaters hatte er im Jahr 1860 und setzte sie zusammen mit dem Zimmermeister Sommerrock und dem Architekten Neu um. Die drei Männer hatten anlässlich einer großen Gewerbeausstellung in der Stadt die, seit dem Jahr 1559 bestehende, Spittelmühle von Andreas Müller umgebaut. Nach dem Ende der Ausstellung kaufe Sommerrock eine der Ausstellungshallen und stellte sie auf den Zimmerplatz vor der Spittelmühle und stellte sie einer Theatergruppe zur Verfügung. Weil die Vorstellungen gut in der Bevölkerung ankamen, hatte der Spittelmüller die Idee ein festes Theater in Kaiserslautern zu errichten. Zuerst wollte er auf dem Stiftsplatz, den belebtesten Punkt der Stadt, ein Theater errichten. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch, weil es Misstrauen im Stadtrat und von Seiten der Gastwirte gab. Aus verkehrstechnischen Gründen musste dann auch die Halle von Sommerrock weichen, da die Stadt andere Pläne auf dem Platz verfolgte.
Erst durch einen Geländetausch erhielt Andreas Müller einen freien Wiesenplatz, jedoch ging auch dort sein Wunsch ein Theater zu eröffnen nicht so schnell in Erfüllung. Im Jahr 1862, als er noch einen Teil Gartengelände Ecke Theater- und Gassstraße erwarb, konnte er schließlich sein Vorhaben realisieren. Unter der Leitung des Architekten Neu wurde am 02. April 1862 der erste Spatenstich für den festen Theaterbau getätigt und bereits am 20. Juni konnte das Theater eröffnet werden. Im Jahr 1867 verkaufte Andreas Müller seinen Bau, nachdem es wieder zu Nörgeleien von den Mitbürgern und Behörden gekommen war. Jedoch brannte das Theater kurze Zeit später vollständig ab, trotz der ganzen Rückschläge errichtete der Spittelmüller einen Neubau. „Wir bauen es neu und schöner wieder auf“, lautet die Aufzeichnung von Andreas Müller. Im Jahr 1871 entschloss er sich abermals zum Verkauf und sechs Theaterfreunde retteten das Theater, das eigentlich nach dem Verkauf zweckentfremde werden soll.
Die Entstehung des Kaiserslauterer Stadttheaters ist also der Privatinitiative von Andreas Müller zu verdanken, der als „Spittelmüller“, in die Geschichte der Stadt eingegangen ist. Die Einweihung des ihm gewidmeten Brunnens, von dem Bildhauer Adolf Bernd, am 23. Mai 1912 erlebte Müller jedoch nicht mehr. Er war im Jahr zuvor gestorben.
Die ehemalige Spittelmühle, als repräsentatives Gebäude, wurde dann ab dem Jahr 1934 noch als Stadtmuseum genutzt, bis sie im Jahr 1951 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. Heute steht das Spittelmüllerdenkmal an ihrem Platz auf dem Stiftplatz.
Objektbeschreibung
Der Brunnen am Stiftsplatz ist ein Denkmal, welches einen Müller darstellt, der einen Sack Mehl oder Korn ausleert. Der Brunnen ist aus gelbem Sandstein mit einem feinen Relief gefertigt und wurde von Sponsoren gestiftet. Die Inschrift der Bronzetafel an dem Brunnen lautet: „Der Spittelmüller -erstellt 1912 von Gutav Adolf Bernd 1869-1942“ und erinnert an den Schöpfer des Spittelbrunnens.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Der Brunnen befindet sich in der Kaiserslauterer Innenstadt an der nördlichen Ecke des Stiftsplatzes vor dem heutigen Hotel Sax. Der Brunnen ist jederzeit zu besichtigen und ein Parkhaus am Stiftsplatz bietet Parkmöglichkeiten.