Geschichte
Nach der Eröffnung der pfälzischen Eisenbahnen im Jahr 1849 entstand ein hoher Bedarf an allgemeinen Eisenkonstruktionen und vor allem wurden Brücken benötigt. So entstand der Plan zur Gründung eines Eisenwerkes in Kaiserslautern, zumal da der Transport von Kohle und Eisen durch die neue Eisenbahn erleichtert wurde. Franz Flamin Meuth (1800-1884), Gründer der Kammgarnspinnerei, war auch an der Gründung des neuen Eisenwerkes beteiligt. Ebenfalls beteiligt war Friedrich Carl Euler (1823-1891), der bis zu seinem Tod Direktor im Eisenwerk war. Anschließend wurde es von einigen seinen Mitarbeitern geleitet, bis es 1939 in Kaiserslauterer Familienbesitz überging und von Dr. Hermann Gehlen (1876-1952) geleitet wurde. Unter seiner Leitung kam es zu umfassenden Erneuerungen in der Organisation sowie technischen Einrichtungen, baulichen Neugestaltungen und das Eisenwerk wurde mit den modernsten Maschinen der damaligen Zeit ausgerüstet.
1877 waren bereits 60 Brücken verschiedenster Art für die Mosel- und Fischbachtalbahn errichtet. Die Fläche des Areals betrug im 20. Jahrhundert etwa 100.000 Quadratmeter und circa 1200 Mitarbeiter arbeiteten dort.
Zum ersten Mal gegossen wurde im September 1865, und zwar hauptsächlich Bau- und Handelsguss, allerdings kam dem Stahlhoch- und Brückenbau von Anfang an eine besondere Bedeutung zu. 1868 fokussierte man sich auf den Bau von Öfen und 1874 begann der Bau der Zentralheizung, die durch zahlreiche Patente der Werksleitung weiterentwickelt wurde. Im späten 19. Jahrhundert wurden mehrere Werke gegründet, die den Bedarf der chemisch-pharmazeutischen Industrie deckten.
Nach dem zweiten Weltkrieg spezialisierte sich das Werk auf die Produktion mobiler militärischer Brücken. 1964 wurden die sogenannten Zschocke-Werke übernommen, die zu dem Bereich Umwelttechnik wurden.
Das Eisen- und Stahlunternehmen existierte 138 Jahre lang, bis es 2002 aufgelöst und in zwei Geschäftsbereiche gespaltet wurde. Der Bereich Umwelttechnik wurde zur „EWK Umwelttechnik GmbH“ und der Stahl- und Rüstungsbau wurde vom amerikanischen Rüstungskonzern General Dynamics gekauft. Heute steht auf dem Areal der ehemaligen EWK das Werk der General Dynamics European Land Systems-Bridge Systems (GDELS). Hier werden bis heute mobile militärische Brücken und Fahrzeuge unter anderem auch für die Bundeswehr angefertigt. Die EWK Umwelttechnik befasst sich heute mit Abluft- und Abgasreinigungsanlagen und der Sitz der Firma befindet sich nicht mehr auf dem Areal der ehemaligen EWK.
Objektbeschreibung
Dort, wo einst die über 1200 Mitarbeiter der Eisenwerke Kaiserslautern auf über 100.000 Quadratmeter arbeiteten, befindet sich heute das Areal der General Dynamics European Land Systems-Bridge Systems. Die Fläche des Werkes ist auf circa 50.000 Quadratmeter gesunken, dennoch sind hier mehr als ein halbes Dutzend großer Hallen vorhanden, in denen circa 400 Menschen beschäftigt sind.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Das Gelände befindet sich entlang der Barbarossastraße auf südlicher Seite unweit des Hauptbahnhofs der Stadt Kaiserslautern. Es ist für die Öffentlichkeit nicht frei zugänglich, kann aber vom Betzenberg südlich des Geländes gut beobachtet werden.