Geschichte
Auf der Fläche des heutigen PRE-Parks in Kaiserslautern erbaute die Wehrmacht in den Jahren 1937/38 die “Holtzendorff Kaserne“, welche im Jahr 1938 eingeweiht wurde. Die Kaserne ist nach dem Großadmiral Hennig von Holtzendorff benannt und wurde von der Deutschen Wehrmacht bis 1945 benutzt. Nach dem Krieg übernahmen die Amerikaner für kurze Zeit die Kaserne, ab Herbst 1945 wurde sie dann von den französischen Streitkräften übernommen. Nach der Wiedervereinigung von Deutschland zogen die Franzosen im Juni 1992 ihre Truppen aus Kaiserslautern ab und das „Quartier Hoche-Marceau“ ging noch im selben Jahr in den Besitz der Bundesrepublik Deutschland über. Die Entwicklung der Fläche erfolgte dann als städtebauliche Sanierungsmaßnahme im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft. Privater Partner war dabei die PRE (Pfälzische Regional-Entwicklungsgesellschaft mbH), die die Liegenschaft im Jahr 1997 vom Bund erworben hatte. Im gleichen Jahr konnte dann die Basis für die Entwicklung durch einen städtebaulichen Vertrag zwischen Stadt, dem Land und der PRE geschaffen werden. Die PRE sah ein komplett neues Nutzungskonzept für das Areal vor, mit einer völligen Umstrukturierung und Neuerschließung des Geländes.
Von den 72 Gebäuden waren 60 in einem sehr schlechten Zustand und die komplette leitungsgebundene Infrastruktur entsprach nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Zudem waren mehr als 125.000 Quadratmeter der Kasernenfläche versiegelt. Außerdem ergaben Untersuchungen, dass auf dem Gelände 24 relevante Altlasten und mehr als 100 weitere Bodenverunreinigungen befanden. Deswegen wurde in einem ersten Schritt die Altlasten und Bodenverunreinigungen beseitigt und die maroden Gebäude und Leitungssysteme abgebrochen. Dadurch entstand Platz für ein zukunftsorientiertes städtebauliches Konzept, mit dem Ziel der Nutzungs- und Funktionsmischung. Heute ist auf dem ehemaligen Kasernenareal ein moderner Technologie- und Dienstleistungspark entstanden, mit Freizeitmöglichkeiten, Einkaufen und Wohnen.
Geländebeschreibung
Die ehemalige Holtzendorff Kaserne umfasst ein Areal von etwa 68 Hektar und war eine Kaserne der französischen Streitkräfte am östlichen Stadtrand von Kaiserslautern. Das Gelände war mit etwa 72 Kasernengebäuden bebaut, was einer Fläche von 30.000 Quadratmetern entsprach. Diese wurden mit dem Kauf durch die PRE im Jahr 1997 abgerissen und es wurde ein komplett neues städtebauliches Konzept für das Areal aufgestellt. Dadurch konnte sich der PRE-Park Kaiserslautern entwickeln, welcher 100.000 Quadratmeter Gewerbefläche im Kern bietet, sowie weitere Flächen für Freizeiteinrichtungen, Einzelhandel, Wohnen und Erholung.
Auf dem etwa 300.000 Quadratmeter großem Areal der ehemaligen Kaserne sind heute mehrere IT- und Technologieunternehmen, ein Kino, ein Freizeitbad, ein Fitnesscenter, ein großes Möbelhaus sowie Restaurants und ein großes Freizeitcentrum ansässig. Zudem findet sich am Rand des Gebietes ein neues Wohngebiet mit Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern.
Konversion
Das Oberzentrum Kaiserslautern hat früher wie heute eine große Bedeutung für die US-Streitkräfte und gilt zudem als Vorzeigebeispiel für Konversionsentwicklungen im städtischen Raum.
Der PRE-Park in Kaiserslautern liegt am östlichen Stadtrand und ist zudem überregionale erschlossen durch Anschluss an die Autobahnen A 6 und A 63. Auf dem 68,2 Hektar großen Konversionsareal hat sich nach der Aufgabe der militärischen Nutzung im Jahr 1992 ein ganzheitliches (Technologie-)Konzept etabliert. Durch die Symbiose aus Forschen, Wohnen, Einkaufen und Freizeit einen positiven Effekt für die Stadt und die Region bewirkt hat. Im Jahre 2011 wurde außerdem das Europäische Technologie- und Innovationszentrum des US-amerikanischen Landmaschinenherstellers John Deere errichtet, mit dem neue Arbeitsplätze geschaffen werden konnten. So sind im PRE-Park mittlerweile circa 100 Unternehmen mit über 3.000 Arbeitsplätzen für mehr als 3.000 Menschen entstanden.
Ziel war vor allem die Nutzungsvielfalt und die Sicherstellung, dass im PRE-Park keine „Bürostadt“ entsteht. So finden sich heute auf der Liegenschaft mehrere Technologie- und Dienstleistungsunternehmen im Kern, Freizeiteinrichtungen und der Einzelhandel an der hochfrequentierten A6 und zur L 395 und ein Wohngebiet am Rand im Anschluss an ein vorhandenes Wohngebiet. Zudem spielte Grün eine besondere Rolle im städtebaulichen Konzept und so wurden mehr als 30 Hektar Wald erhalten. Dieser soll als grüne Lunge für die Arbeiter und Bewohner im PRE-Park dienen aber auch für die Bewohner der angrenzenden Wohngebiete. Außerdem werden die Bauflächen selbst von Grünzügen durchzogen und bieten entlang der Wege Verweil- und Spielmöglichkeiten. Dieser Gedanke steht sich auch auf den Baufeldern fort, im PRE-Park gehören begrünte Dächer, umfangreiche Baumpflanzungen und Mulden zur Versickerung der Oberflächenwässer zum Konzept.
Der PRE-Park ist das bedeutendste Konversionsprojekt in Kaiserslautern und eines der erfolgreichsten Konversionsprojekten des Landes.
Erweiterungsmaßnahme „Europahöhe“
Östlich des PRE-Parks, anschließend an die A6, bestehen Erweiterungsflächen auf der Quartermaster-Kaserne (Kaiserslautern-Eselsfürth) im Ausmaß von etwa 12,5 Hektar. Diese Fläche soll zukünftig unter dem Namen „Europahöhe“ als zusätzlicher Gewerbepark entwickelt. Eigentümer dieser Fläche ist die Stadt Kaiserslautern, die die Entwicklung mit der Grunderschließung in eigener Verantwortung durchführt. Auf Grund einer schwierigen topografischen Lage müssen jedoch zuerst Erdbewegungen zur Terrassierung durchgeführt werden. Für die restliche Erschließung und die Bebauung sollen dann die Investoren verantwortlich sein. Grundlage ist eine städtebauliche Sanierungsmaßnahme.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Der PRE Park in Kaiserslautern befindet sich am östlichen Stadtrand und ist verkehrsgünstig gelegen und angebunden. Zahlreiche Fuß- und Radwege, die im PRE Park überwiegend durch Grünzüge führen, verknüpfen die Innenstadt mit dem PRE-Park, zudem sorgen zwei öffentliche Buslinien für eine gute Erreichbarkeit. Außerdem ist er über die Abfahrt Kaiserslautern-Centrum (ehemals Kaiserslautern-Ost) von der Autobahn A6 und der A63 aus allen Richtungen schnell zu erreichen sowie über die L 395.